Hallo!
Erstmal: Danke Andi, Du warst offensichtlich schneller als ich. 
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EDIT: Und schonwieder schneller...
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Maschine:
Die Farbstichigkeit im Usermodus war unübersehbar. Die Bilder zeigen auch sehr eindrucksvoll die Rötlich-Magentafarbenen Verfärbungen in den oberen Ecken, die auch bei mittleren Grautönen noch deutlich erkennbar waren (z.B. in der Athrazit-GUI von PSP X2). Diese extremen Verfärbungen sind in kombination mit einer Abweichung der Farbtemperatur von 1000K zwischen Mitte und den Ecken schon dermaßen Bildverfälschend, daß selbst für eine gelegentliche Bildbearbeitung große Abweichungen zwischen Soll und Ist auftreten werden.
Die Testbilder sind weder geschönt noch manipuliert.
Die Blickwinkelabhängigkeit ist derartig störend, daß selbst bei optimaler Sitzposition die Randbereiche andere Farben wiedergeben. Jeder andere Monitor, der mir bisher untergekommen ist, hatte keine derartig auffällige Blickwinkelabhängigkeit.
Das Testbild der unterschiedlichen Blickwinkel zeigt vor allem bei Betrachtung von "unten", daß bereits unter einem nicht sehr steilen Winkel der sogenannte Negativeffekt auftritt. Ebenso stark verändert sich die subjektiv wahrgenommene Helligkeit bei leichten Veränderungen der Sitzposition. Während in einem Moment die Helligkeit in einem bestimmten Bereich eines zu bearbeitenden Bildes gut aussieht, ist das nach einer einfachen Bewegung am Platz bereits nicht mehr gegeben.
Die Vordefinierten Modi treffen leider auch nicht ideal die Werte, die man gerne für eine normale Benutzung des Monitors hätte: Also neutrale Grauwerte UND einen exakten Weißpunkt.
Der sRGB-Modus war das, was mir persönlich im normalbetrieb noch am besten gefallen hat. Die Farben und Grautöne wurden akzeptabel wiedergegeben, allerdings passte der Weißpunkt nicht.
Kein Input-Lag:
Wie hast Du dieses Verhalten nachgeprüft?
Falls mit einer Stoppuhr: Wie ist das Aktualisierungsintervall dieser eingestellt?
Ich habe über 250 Fotos für den Inputlag-Test erstellt und davon die ersten 80 lesbaren ausgewertet. Die für den Test herangezogenen Einzelmessungen kann ich jederzeit belegen.
(Die ersten "lesbaren", da bei einem Bildaufbau, der gerade im Bereich der Zahlen stattfindet, diese zerhackt sein können.)
Keine Schlieren bei schnellen Bewegungen:
Das habe ich ebenfalls so nachvollziehen können. Das Panel ist schnell.
Das das Panel FRC benutzt, habe ich festgestellt, bevor ich das einzige Datenblatt gefunden habe, welches darüber Auskunft erteilt. Meine Augen sind recht empfindlich, wenn das Bild unruhig ist oder gar flackert. Die Unruhe, die durch die Farb-Interpolation beim FRC entsteht, kann ich mit bloßem Auge auf eintönen Flächen wahrnehmen. So ist es mir auch aufgefallen: Mein einfarbiger Hintergrund und graue Flächen erschienen gelegentlich ein feines Muster aufzuweisen.
Die Detailaufnahmen mit den Subpixeln, die Abwechselnd andere Helligkeiten darstellen, beweisen es zudem. (Und natürlich die Modellübersicht, die ich erst gegen Ende des Berichtes, als ich FRC schon erkannt und nachgewiesen hatte, durchgelesen habe.)
Die Mechanik ist tatsächlich gut, das steht ja auch so im Test. Der Kontrast ist, nachgemessen, auch gut. Aber das reicht bei weitem nicht aus, um eine gute Bildqualität zu erreichen.
Es gibt andere Monitore, die sowohl objektiv als auch subjektiv in den Tests weitaus besser abschneiden.
Zusätzlich möchte ich auch mal darauf hinweisen, daß ViewSonic das Display als "HighEnd" für professionelle Grafiker und sogar die Filmproduktion anpreist.
Hätte ich das ernsthaft als Meßlatte herangezogen, dann wäre meine Bewertung wesentlich schlechter ausgefallen.
Natürlich gibt es stets eine Qualitätsstreuung zwischen Geräten, allerdings ist der Bildeindruck ohne Kalibration "akzeptabel" gewesen. Allerdings nur, wenn man das Gerät als "Value"-Modell einordnen würde.
Wenn Du mit dem Bild zurecht kommst und auch keine störenden Effekte bemerkst, so sei froh!
Ich hätte auch lieber einen Monitor gehabt, der 8bit Farbtiefe darstellen kann und keine Verfärbungen etc aufweist. Das hätte mir viel Arbeit erspart.
Es ist schwieriger solche Probleme nachvollziehbar zu belegen und darzustellen, als ein problemloses Gerät einfach nur zu testen.
Das Moiré-Testmuster hätte ich nicht angegeben, wenn FRC nicht benutzt worden wäre. So, also mit der genauen Angabe des Tests, kann es jeder nachprüfen und selbst sehen. (Der Eizo-Test ist kostenlos)
Surfen und Spielen stellt keine sehr hohen Ansprüche an einen Monitor. Die Farbkorrektheit ist relativ egal und solange das Display schnell genug ist, was bei eigentlich allen neueren Displays der Fall ist, kann man damit auch bedenkenlos spielen. Für eine solche Verwendung wäre die Anschaffung eines High-End Grafikmonitors wohl auch grenzenlos übertrieben, vielleicht sogar falsch, da diese oftmals nicht die schnellsten sind. (Priorität auf Farbwiedergabe anstatt auf Schaltzeiten gelegt).
Dennoch ist bei einem Monitor das wichtigste die Bildqualität selbst. Wenn der Filmspaß durch Blickwinkel und Farstichigkeiten getrübt wird, dann hilft es eben nicht unbedingt, wenn das Panel schön schnell ist. Ebenso kann die fehlende Farbauflösung nicht durch die Gehäusequalität ausgeglichen werden.
Wer also eine gute Bildqualität haben möchte, der sollte lieber nach anderen Ausschau halten.
Zur LED: Wenn Dich die schon stört, dann solltest Du mal andere Monitore sehen.
Die LED ist doch schön mattiert und gibt somit ein recht sanftes Licht ab. Es gibt andere, die blenden gezielt.
Also nochmal zum Abschluß:
Wenn der Monitor zu Deinen Ansprüchen passt und sich bei Deiner Verwendung gut eignet, dann ist für Dich ja alles bestens. Lass Dich von der Gesamtnote nicht verunsichern, wenn Du mit Deinem Gerät bereits zufrieden bist!
Dennoch müssen wir natürlich anhand unserer festen Tests untersuchen, wie sich der Monitor in den Tests schlägt und setzen das dann über die Bewertungen in ein Verhältnis zu anderen Geräten.
Und wenn Du in die Übersicht auf der ersten Seite guckst, dann siehst Du ja auch:
Geeignet für Gelegenheitsspieler: "Gut"