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Original von lxxl - Was die Farbtemperatur betrifft, bin ich da noch nicht wirklich am Ende der Reise angekommen.
Wirst Du auch nicht. Wenn Dein Monitor nicht in einem individuell abgestimmten Umfeld (Normlicht, Leuchtkasten zum Abmustern etc.) steht, ist der Weisspunkt sogar relativ egal... solange er sich irgendwo zwischen 5000K und 6500K bewegt.
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Original von lxxl - Meine Überlegung ist, dass wenn man tatsächlich unter Normbedingungen arbeitet (dazu gehört allerdings dann die ganze Show mit Raumbeleuchtung, Normlichtkästen, etc), dann würde vermutlich D50 Sinn machen.
Nein. 5000K ist definitiv zu warm. Die Leute, die ich kenne, und deren tägliche Arbeit das ist, die arbeiten mit kälteren Weisspunkten - abgestimmt auf ihren Arbeitsplatz, der Normlicht zur Abmusterung mit D50 beinhaltet. Irgendwas zwischen 5200K und 5800K kommt da meist raus...
Ich selbst habe keinen Leuchtkasten zur Abmusterung, printe aber viel. Bei einer Beleuchtung, die D50 ganz gut erfüllt, liege ich mit 5800K richtig. Gibt keinen Grund, es zu ändern. Den gäbe es eben erst, sofern der Monitor genau auf einen Abmusterungsplatz abgestimmt werden müßte.
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Original von lxxl - Wer praxisnahe, auf Erfahrung beruhende Tips zu diesem Thema hat – ich bin ganz Ohr/Auge.
Sofern ich bei Dir nicht auf "ignore" stehe
... vgl. mein og. Beitrag.
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Original von lxxl - Ich selbst habe meinen Monitor auf L* kalibriert und bisweilen stellt mich das Ergebnis sehr zufrieden (gute Tiefendifferenzierung und sehr gute Graustufenneutralität). Wie sich das in der Praxis macht, werde ich dann sehen.
? Was ist denn das Angucken des Monitors anderes als Praxis? 
Und wenn Du eigene Prints (profilierter Workflow) bzw. wie von Dir og. "Cleverprinting" hast, dann hast Du doch ein paar Referenzen. Dafür macht man das ganze ja schließlich... am Schirm möglichst gut beurteilen, was nachher dabei rauskommt.
Ich sehe es wie Du, dass Gamma im Grunde frei wählbar ist, da es innerhalb farbmanagementfähiger Software verrechnet wird. Ich selbst habe hauptsächlich einen Gamma 1,8-workflow (Kameraprofile bis Papierprofile), aber dennoch nach L* kalibriert. Denn ein paar Orientierungspunkte gibt es ja doch.
Ein Monitor liefert die beste Darstellung, wenn er im nativen Gamma betrieben wird. Bei Softwarekalibration kann man das meist recht schnell herausfinden und wenn ein Monitor bei z.B. Gamma 2.0 Grauverläufe ohne Treppchen und Farbschimmer darstellt, bei Gamma 2.2 aber eben solche aufweist, dann spricht auch nix dagegen, ihn eben nach Gamma 2.0 zu kalibrieren - jedenfalls in einem FM-workflow.
Aber auch für Hardwarekalibration kann man sich das ruhig mal anschauen, was der Monitor "am liebsten mag" (im Verbund mit Software).
Mein Eizo z.B. kommt ab Werk mit Gamma 2,2. Da hat er eine sensationelle Grauachse. Mit Color Navigator (CE) kriege ich ihn auch super auf Gamma 1,8 - aber um den Preis etwas höherer Farbabweichungen (warum auch immer... keine Ahnung - wobei die immer noch sehr, sehr okay sind). Mit "Basiccolor Display 4" wiederum bekomme ich bei einer immer noch super Grauachse (messtechnisch, aber zu allererst natürlich optisch getestet in Photoshop mit Grauverlauf) und völlig vernachlässigbaren Farbabweichungen sehr gut nach L* kalibriert (was mir sehr recht ist, da ich teilweise doch mal andere Profile, als solche mit Gamma 1,8 nutze). Das sieht dann von den Werten her so aus (bei Kalibration nach Gamma 2,2 ziemlich umgekehrt... also Grauwerte fast ohne Abweichung, Farben ein klein wenig mehr).
Entscheidend ist dann für mich, wie gesagt, wie das Ganze optisch aussieht. Also Grauverlauf in Photoshop (und Vergleich mit Zuweisung entsprechender Profile; also bei Kalibration nach L* eciV2 oder lstar). Und dann eben systematischer Vergleich mit Printergebnissen. Da fahre ich momentan mit der L*-Kalibration von "display4" am besten. Oder auch mit Kalibration nach Gamma 2,2 mit Color Navigator CE, aber da habe ich das Gefühl, dass der Softproof eine Nuance zu grünlich ist. Dann schon lieber Kalibration nach Gamma 2,2 mit "display4" (macht die Grauachse bei Gamma 2,2 aber nicht so sauber, wie Color Navigator CE), oder, als beste Kombi für Gamma 2,2 und Gamma 1,8: Kalibration nach Ziel-Gamma mit Color Navigator CE und anschließende (nur) Profilierung mit "display4". Wichig ist, wie sauber nach der Kalibration Tonwertstufen dargestellt werden... und das kann ja kein Messgerät sagen, das muss man optisch beurteilen.