Facebook-Verweigerung erlebt Hochkonjunktur

Das Verweigern oder Kündigen eines Facebook-Accounts gilt vermehrt als schick, wie eine aktuelle Untersuchung der New York University besagt. Gründe für das Abmelden sind dabei unterschiedlicher moralischer Natur, wie beispielsweise persönliche Einwände gegen Facebooks Privatsphären-Politik. Das soziale Netzwerk wird diesbezüglich unter anderem zunehmend von Beamten dazu aufgefordert, Daten von kriminellen Nutzern freizugeben, um diese als Beweis in Gerichtsverhandlungen vorzuweisen.

Facebook-User: immer mehr Menschen sehen eigenen Account nicht als unbedingtes Muss (Bild: pte)

Gibt Facebook diese nicht frei, so muss die Plattform einen Prozent ihres Profits als Strafe zahlen. Tut sie es doch, wirkt sich dies in den meisten Fällen auf die Nutzer-Anzahl aus, wie TechCrunch berichtet. Ein weiterer Grund für das Kündigen des Profils ist zudem das Widersetzen der Mainstream-Medienkultur. Da bereits die Mehrheit einen Facebook-Account hat, möchten sich manche aus der Masse herausheben.

„In Amerika ist das Thema rund um Facebook verschärfter als im deutschsprachigen Raum“, sagt Social-Media-Beraterin Natascha Ljubic. Hierzulande sei die Anzahl der Online-Nutzer deutlich geringer als in den USA, was sich wiederum auf den Kultur-bedingten Druck, ein Profil zu haben, auswirkt.

„Es gibt vielerlei Faktoren, warum sich manche einem Facebook-Account widersetzen“, so die Expertin. Negative Erfahrungen wie Stalking oder eine nicht-transparente Privatsphäre seien dabei Hauptgründe. „Die Gefahren sind für manche zu hoch“, erklärt die Spezialistin. Social Media sammelt und verkauft Daten, die nicht nur der Polizei weitergereicht, sondern zudem für Werbezwecke verwendet werden.

„Facebook besteht nun seit neun Jahren. Die Wachstumszahlen sind vor allem in höher entwickelten Ländern seit zwei, drei Jahren nicht mehr so hoch wie am Anfang“, sagt Ljubic. Dennoch ist das Netzwerk nach wie vor stark vertreten. „Ich denke nicht, dass der Facebook-Trend aufhören wird“, so die Fachfrau.

Ob es heutzutage überhaupt noch möglich ist, sich ohne Social Media beruflich und privat durchzusetzen, hängt laut der Spezialistin vom Beruf ab. Wenn jemand online gar nicht auffindbar ist, sei das bereits eigenartig. Zusätzlich würden Mitarbeiter teilweise dafür bezahlt, ihre Vorgesetzten online zu vertreten. (pte)

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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