Gmail-Ausfall entblößt Cloud-Schwachstelle

In der vergangenen Woche ist es gleich mehrfach zu technischen Problemen bei Google-Diensten gekommen. Neben Störungen beim Browser Chrome hat vor allem der Ausfall des E-Mail-Dienstes Gmail für Aufregung gesorgt. Betroffen waren nicht nur private Accounts, sondern auch Firmen-Adressen. Beim Kurznachrichtendienst Twitter häuften sich am Montag die Beschwerden. Vor allem Personen, die beruflich auf ihre Google-Mail-Konten angewiesen sind, machten ihrem Ärger Luft. Die Ausfälle machen die Schattenseiten der Abhängigkeit von der „Wolke“ und einzelnen Konzernen deutlich.

Gmail mit Rhythmus-Störungen: bescherte vielen Unternehmen unangenehme Überraschung (Bild: pte)

Vor dem Hintergrund, dass Google kürzlich angekündigt hat, künftig von allen Geschäftskunden Geld für die Verwendung seiner Apps zu verlangen, ist der Ausfall besonders peinlich. Das kostenpflichtige Paket beinhaltet neben Gmail auch Google Docs und Google Drive. Eine Störung beim Suchmaschinen-Konzern kann für Unternehmen, die komplett auf die Online-Angebote setzen, äußerst unangenehme Folgen haben. Für die Dauer eines Ausfalls ist der Zugriff auf Dokumente, Daten und E-Mails nicht möglich, was den kompletten Betrieb lahmlegen kann.

Andrerseits hat die Auslagerung in die Cloud durchaus auch Vorteile. „Gerade für kleinere Unternehmen ist das immer eine Abwägung. Vor Ausfällen ist eine Firma niemals sicher, auch wenn sie die Daten im Haus verwahrt. Wahrscheinlich ist die Infrastruktur eines Cloud-Anbieters sogar stabiler. Was Datenschutz und Privatsphäre angeht, ist eine ausgereifte eigene Lösung vermutlich die bessere Entscheidung“, sagt Jürgen Eckel, Entwicklungsleiter von IKARUS Security Software. Das Knacken von Online-Konten sei im Netz relativ einfach zu organisieren. Hinzu komme die Kostenabwägung. „Cloud-Dienste ersparen Support-Ausgaben“, so Eckel.

Google will von Unternehmen in Zukunft 50 Dollar pro Mitarbeiter für die Verwendung seiner Cloud-Angebote kassieren. Dass selbst der Suchmaschinen-Gigant keine absolute Sicherheit vor Ausfällen garantieren kann, sollte auch den Bezahl-Kunden dabei bewusst sein.

„Dafür steigt die Flexibilität des Zugriffs. Das ist bequem und viele Menschen sind die entsprechenden Interfaces aus ihrem Privatleben bereits gewohnt“, so Eckel. Die aktuellen Ausfälle haben neben Beschwerden bei Twitter auch zu humorigen Äußerungen geführt. Ein User beispielsweise sah in der Google-Panne ein Zeichen für den nahenden Weltuntergang. (pte)

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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