Google bringt Android auf europäische TV-Schirme

Google steigt in den Kampf um Europas Wohnzimmer ein. Bereits am 16. Juli wird in England eine Set-Top-Box von Sony auf den Markt kommen, die mit Googles Android-Betriebssystem läuft. Ab September soll das Gerät mit dem Namen NSZ-GS7 auch in Deutschland erhältlich sein. Ein Blu-ray-Player mit denselben Funktionen soll im Oktober beziehungsweise November eingeführt werden. Mit den Geräten können auf dem Fernseher sämtliche Möglichkeiten des Internets ausgeschöpft werden. Dass Google nach einem gescheiterten ersten Versuch erneut ins Smart-TV-Geschäft einsteigt, zeigt die strategische Bedeutung dieses Markts.

Empfangs-Schüsseln: Google will obsolet machen (Foto: pixelio.de, R. Sturm)

In den USA gibt es Google-TV bereits seit dem Jahr 2010. Das Angebot hat sich bisher aber nicht durchsetzen können. Der ursprüngliche Hardware-Partner Logitech hat sich nach schweren Verlusten aus der Kooperation zurückgezogen. Google hat anschließend viel Geld in die Hand genommen, um das System zu optimieren. Getrieben durch die steigende Beliebtheit von internetfähigen „Smart-TVs“ – von denen allerdings nicht alle tatsächlich im Internet hängen – sieht Google jetzt anscheinend den optimalen Zeitpunkt gekommen, um erneut anzugreifen.

Mittlerweile hat die hauseigenen Video-Plattform deshalb ihr Angebot auch auf Serien und Filme ausgebaut. Auch andere große Unternehmen aus der Tech-Branche wollen sich in Position bringen, um künftig die Nummer eins in den Wohnzimmern zu werden. Apple arbeitet Berichten zufolge schon länger an einer Neuauflage von Apple-TV. Die TV-Hersteller hoffen ebenfalls auf ein Stück vom Kuchen. Google versucht sich einen Vorsprung zu sichern, indem der Konzern auf die Bekanntheit seines Android-Betriebssystems und seiner Anwendungen, wie YouTube, Gmail oder den Suchdienst setzt.

Mit den neuen Geräten soll das Internet außerdem erstmals komfortabel auf dem Fernsehschirm navigierbar sein. Die Set-Top-Box soll in Deutschland für 299 Euro erhältlich sein. Dafür erhalten Kunden die Konsole und eine Fernbedienung, die modernste Navigationstechnik mitbringt. Ein Touchpad, eine beleuchtete Tastatur, Bewegungssensoren zur Gestensteuerung sowie ein Mikrofon zur Sprachsteuerung sollen potenzielle User überzeugen. Der Preis für den Blu-ray-Player ist bisher noch nicht bekannt. In England soll das Gerät rund 300 Pfund kosten.

Einige Analysten glauben, dass die Preise zu hoch angesetzt sind, für Geräte, die keine zusätzlichen Funktionen mitbringen. Die derzeitige Generation von Apple-TV kostet nur rund 100 Pfund, bringt aber auch nicht alle Möglichkeiten des Internets auf den TV. (pressetext)

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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