Handy-App ersetzt teure Luxus-Fahrhilfen (Video)

Moderne Hightech-Gadgets wie Spurhalteassistent und Ermüdungswarner werden bald nicht mehr nur ausschließlich den Besitzern von Luxusautos vorbehalten bleiben. Computerwissenschaftler des Dartmouth College in New Hampshire haben eine neuartige Handy-App namens »CarSafe« entwickelt, mit der sich die oben genannten Features überaus kostengünstig in jedem beliebigen Fahrzeug realisieren lassen. Einzige Voraussetzung: ein Smartphone, das sowohl über eine Front- als auch eine rückseitige Kamera verfügt.

Dichter Vekehr: Handy-App soll Unfälle vermeiden (Foto: flickr.com/bradleygee)

„Im Jahr 2010 sind insgesamt 3.092 Menschen in ihren Autos gestorben und 416.000 wurden verletzt, weil sie beim Fahren abgelenkt waren“, heißt es in einem CarSafe-Präsentationsvideo auf YouTube. Als Reaktion auf diese erschreckenden Zahlen habe die Automobilindustrie damit begonnen, Assistenzhilfen zu entwickeln und in ihre Top-Modelle zu verbauen. „Derzeit stehen diese Funktionen nur einem sehr kleinen Teil der Autolenker zur Verfügung. Mit unserer App können bald auch jene Menschen sicherer auf den Straßen unterwegs sein, die sich diese Autos nicht leisten können“, so das Versprechen.

Luxus-Features wie Spurhalteassistenten, die heute bereits in diversen Oberklassemodellen verschiedener Autohersteller verbaut sind, funktionieren in der Regel über spezielle Kamera- und Radarsysteme. Diese behalten sowohl die Autolenker als auch die Fahrbahn im Auge, um Gefahrensituationen und Unfälle zu verhindern. Schert ein Fahrzeug beispielsweise ungewollt auf der Fahrbahn aus, greift der Spurhalteassistent automatisch in den Lenkprozess ein.


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Handy-App »CarSafe« im Video

Auch bei CarSafe kommt ein ähnliches System zum Zug. In ersten Tests wurde etwa ein handelsübliches Google Galaxy Nexus auf die Windschutzscheibe eines Autos montiert, wobei die Frontkamera auf den Lenker und die rückseitige Kamera die Straße ausgerichtet war. „Die technische Herausforderung besteht darin, beide Kameras gleichzeitig zu nutzen“, zitiert der NewScientist den verantwortlichen Projektleiter Andrew Campbell vom Dartmouth College. Hierfür musste ein eigener Programmcode geschrieben werden, der kontinuierlich zwischen beiden Kameras hin- und herwechselt.

Im gegenwärtigen Entwicklungsstadium ist die Smartphone-App allerdings nur eingeschränkt funktionstüchtig. Dies soll sich laut Campbell aber spätestens mit der nächsten Handy-Generation ändern, die es der Software erlauben wird, simultan auf beide Kameras zuzugreifen. Mit dem Aufkommen von Quad-Core- und 16-Core-Handys werde es zudem auch leichter möglich sein, Fahrer und Fahrbahn bei schnelleren Geschwindigkeiten zu überwachen, ist der Computerwissenschaftler überzeugt. (pte)

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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