Der japanische Elektronikkonzern Victor (JVC) erwägt den Ausstieg aus dem heimischen Geschäft mit Flachbild-Fernsehern. Mit dieser Schlagzeile berichtete die Wirtschaftszeitung „Nikkei“ über das ungewöhnliche Vorhaben. In Reaktion auf diesen Artikel sagte ein Sprecher am Mittwoch, ein solcher Ausstieg werde geprüft, entschieden sei aber noch nichts. Der als JVC weltweit bekannte Konzern wäre Japans erster größerer TV-Hersteller, der sich angesichts des harten Preiskampfes aus dem heimischen Markt für LCD-Fernseher zurückzieht.
Ein Ausstieg des bisher sechstgrößten Herstellers in Japan wäre nach Einschätzung der „Nikkei“ ein Schritt zur Konsolidierung der Branche. Da es für die Hersteller von Flachbildschirmen zunehmend schwieriger sei, sich von ihren Rivalen zu unterscheiden, hänge das Überleben auf diesem heftig umkämpften Segment entscheidend vom richtigen Marketing ab. Genau hier hinke JVC jedoch Branchenriesen wie Sharp, Panasonic und Sony hinterher, so das Blatt weiter. Die Profitabilität des Konzerns im TV-Geschäft sei drastisch gesunken. Der Marktanteil sei im vergangenen Jahr auf 2,9 Prozent gesunken.
Im vierten Geschäftsjahr in Folge wird das Unternehmen rote Zahlen schreiben. Hinter dem geplanten Ausstieg aus dem TV-Bereich könnte allerdings auch die für Herbst geplante Geschäftsintegration mit Kenwood stehen, hieß es. Einzelheiten will JVC bei Vorlage der Bilanz am 25. April mitteilen.