Zweifellos wird „3D“ eines der großen Themen auf der kommende Woche beginnenden IFA in Berlin sein. Ob die seit Monaten hochgelobte Technologie langfristig Erfolg haben wird, darüber herrscht allerdings noch keine Einigkeit. So ist der Premiumhersteller Loewe , auf der IFA mit seinem ersten 3D-Fernseher vertreten, wegen der teuren Brillen, mangelnder Inhalte und fehlender Standards weiterhin skeptisch.

„3D wird in den nächsten Jahren sicherlich an Bedeutung gewinnen – auch in Europa“, ist sich Roland Raithel, Sprecher des Herstellers mit Sitz im oberfränkischen Kronach, sicher. Das Unternehmen sieht besonders in Shutterbrillen ein Akzeptanz- und Preishindernis.
„Nur mit entsprechend attraktiven Inhalten hat 3D längerfristig Erfolg. Auch die Shutterbrille ist mittelfristig eher hinderlich“, sagt Raithel. Denn ob Kunden zum ständigen Tragen von Spezialbrillen bereit sind, sei fraglich. „Die Kosten für 3D-TVs werden heute maßgeblich von der 3D-Brille verursacht und nur zu einem überschaubaren Anteil vom Display“, betont der Loewe-Sprecher. Daher beobachte das Unternehmen genau die Entwicklung brillenloser Alternativen.
Gute Shutterbrillen kosten je nach Hersteller und Modell etwa 200 Euro. Noch ist das deutlich weniger als die Mehrkosten eines 3D-Fernsehers gegenüber einem 2D-Modell betragen: Laut iSuppli-Analytiker Raddhi Patel liegen diese bei mehr als 1.200 US-Dollar. Bis 2014 sollen 3D-Fernseher nach iSuppli-Schätzung nur noch 325 Dollar mehr kosten. Spätestens dann werde es für Kunden unangenehm, beispielsweise wenn sie beschädigte oder verlorene 3D-Brillen ersetzen müssten.