Panasonic schielt mit Billig-TVs auf arme Länder

Der japanische Elektronikkonzern Panasonic hat das enorme Marktpotenzial in Schwellen- und Entwicklungsländern ins Auge gefasst. Anhand von Billigprodukten soll die potenzielle Mio.-Kundschaft erobert werden. Den Konzernplänen zufolge wird das eigene Produktportfolio an die Verhältnisse einkommensschwacher Haushalte angepasst.

So sollen in Emerging Markets künftig verschiedene Angebote wie etwa Billig-Fernseher für rund 50 Dollar, Klimaanlagen für 100 Dollar oder Waschmaschinen in einer Preislage bei rund 200 Dollar zu haben sein. Nach Ansicht des Unternehmens können die Preise durch abgespeckte Produktversionen und eine geringere Ausstattung niedrig gehalten werden. Panasonic will bei der Herstellung in Form niedrigerer Arbeits-, Material- und Entwicklungskosten sparen.

Panasonic nimmt Schwellenländer in Angriff (Foto: panasonic.com)

„Panasonic geht davon aus, dass sich der TV-Markt in zwei Richtungen entwickeln wird. Das Premium- und das Einstiegssegment sind die künftigen Wachstumsmärkte, während die Mittelpreisklasse stärker wegbrechen wird“, erklärt Panasonic-Sprecherin Anne Grünnewig. Dies beziehe sich nicht ausschließlich auf Schwellen- und Entwicklungsländer, sondern stelle vielmehr die zu erwartenden Markttendenzen dar. Panasonic weist ohne Angabe von Details darauf hin, dass in der Produktstrategie scherwiegende Entscheidungen über essentielle und „überflüssige“ Produkte und Produktmerkmale bevorstehen. Um lokale und regionale Konsumtrends zu erkennen will der Anbieter vor Ort Marktforschung betreiben. Auch die Produktion soll lokal und teilweise von Zulieferern abgewickelt werden.

Den Konzernplänen nach nimmt Panasonic die Verbraucher in armen Ländern weltweit ins Visier. Preisgünstige Geräte sollen sowohl in Regionen Asiens, Lateinamerikas und Afrikas angeboten werden. Die lokale Konkurrenz von bereits etablierten Billiganbietern stellt im Vorfeld die größte Herausforderung für den japanischen Elektronikriesen dar, berichtet das Wall Street Journal. Diese verfüge bereits über jahrelange Erfahrung darin, die Produktionskosten auf ein Minimum zu drücken und mit hauchdünnen Margen zu überleben.

Panasonic zufolge ist daher eine komplette Überprüfung der eigenen Produktschöpfungskette erforderlich. Zudem müsse der gesamte Konzern seine bisherige Denkweise über Elektronikprodukte ändern, um auf diesem Niveau wettbewerbsfähig werden zu können. Erste Ultra-Billigprodukte sollen in Schwellenländern bereits im November erhältlich sein. (pressetext.de)

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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