Plasma versus LCD geht in die nächste Runde

Hersteller wie Pioneer oder Vizio Inc. haben durch die Einstellung ihrer Produktion von Plasma-Panelen in den Vereinigten Staaten eine temporäre Schnäppchenjagd auf qualitativ hochwertige Plasma-TV-Geräte eingeläutet. In Deutschland können Restposten der betreffenden Hersteller allenfalls noch ab einer Größe von 50 Zoll oder mehr im qualifizierten Fachhandel ergattert werden. Schon die Ankündigung der Umstrukturierungsmaßnahmen im Frühjahr hatte einen Run auf Pioneer-TV-Geräte ausgelöst. Dass angesehene Produzenten vom Markt verschwinden, ist jedoch weniger auf technische als auf ökonomische Faktoren zurückzuführen. Plasma-TV-Geräte seien LCD-Geräten in technischer Hinsicht zumindest ebenbürtig, so der Tenor unter Experten.

Pioneer: Produktion von Plasma-TV-Geräten wird eingestellt (Foto: planetpioneer.de)[/center

„Die Qualitätsdifferenz zwischen Plasma- und LCD-TV-Geräten ist in den letzten Jahren mit Sicherheit geringer geworden. Man kann aber keinesfalls davon sprechen, dass die Plasma-Technologie überholt worden ist“, sagt Horst Noé, General Manager Marketing von Pioneer Electronics Deutschland . Zudem würden zahlreiche technische Ammenmärchen kursieren, die einen objektiven Vergleich erschwerten. So müsste etwa der Energieverbrauch dynamisch, also über die gesamte Betriebszeit hinweg, betrachtet werden, da sich der Energiebedarf von Plasmaschirmen bei der Anzeige von Schwarzbildern beträchtlich verringere. Bei Geräten der neuesten Generation seien über längere Zeit hinweg keine wesentlichen Unterschiede in puncto Energieverbrauch mehr festzustellen.

Flüssigkristallbildschirme (LCD) eignen sich wegen der kostengünstigeren Herstellung eher als Massenprodukt, wobei neue Ansätze künftig auch die Produktion von billigeren Plasmaschirmen in Aussicht stellen. In technischer Hinsicht ist die Entwicklung von LCD-Schirmen in Form verbesserter Refresh-Raten auf bis zu 240 Hertz oder durch die Optimierung von Werten wie der Kontrastratio stark vorangetrieben worden. Plasma – zwischen Glasplatten in minimalen Kammern eingeschlossenes Gas gibt bei Anregung durch Elektronen Licht ab – wird dennoch nicht auf dem Technologiefriedhof landen, setzen doch globale Konzerne wie Samsung die Produktion großer Panele fort. Das vieldiskutierte Problem der Einbrennstellen soll bei Geräten der jüngsten Generation kaum mehr relevant sein und kann gegebenenfalls durch das Einlegen von DVDs mit bestimmten Bildinhalten in den Griff bekommen werden.

Einzig der Vertrieb von Plasma-Geräten über Elektroniksupermärkte gestalte sich als schwierig, da die durch zahlreiche Neonröhren erzeugten Lichtverhältnisse eher LCD-Schirmen zugute kämen und gegenüber dem eigentlichen Einsatzgebiet Wohnzimmer nur eine verzerrte Wahrnehmung erlauben würden, so Noé weiter. Auch Steve Panosian, Marketingdirektor bei Samsung, meint gegenüber dem Wall Street Journal, dass Einbrenneffekte bei Neugeräten keine Rolle mehr spielen sollten. „Außerdem wurden in den letzten beiden Jahren Strombedarf und Gewicht bei Samsung Plasma-TV-Geräten mit 127 Zentimetern Diagonale nahezu halbiert.“ Ein Apparat in dieser Größenordnung würde nunmehr mit 250 Watt-Leistung bei 32,7 Kilogramm Gewicht das Auslangen finden. Bei größeren Schirmen ergäben sich laut Panosian auch keine Kostenvorteile in der LCD-Produktion. (pressetext.de)

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