Research in Motion: Lenovo erwägt Übernahme

Der chinesische Compterhersteller Lenovo hat ernsthaftes Interesse an einer Übernehme des taumelnden Blackberry-Bauers Research in Motion (RIM). Lenovo-Chef Wong Wai Ming hatte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt, RIM bei den eigenen Plänen zur Verstärkung der Mobilfunksparte als Option mitberücksichtigen zu wollen. „Wir werden nicht zögern, wenn sich die richtige Chance bietet“, sagte der Lenovo-CEO. An der Börse stieg die RIM-Aktie im nachbörslichen Handel folglich um vier Prozent.

Blackberry: einstiges Business-Phone geht unter (Foto: pixelio.de, Kigoo Images)

Für Beobachter kommt das Interesse an dem kanadischen Traditionsunternehmen jedoch alles andere als überraschend. In den vergangenen Wochen wurde am Kapitalmarkt, aber auch vom RIM-Management selbst sogar von einer Zerschlagung des Unternehmens in seine Einzelteile gesprochen. Laut dem aus Deutschland stammenden RIM-Firmenchef Thorsten Heins gäbe es mehrere Möglichkeiten der eigenen Auflösung, so etwa den Verkauf der Hardware-Produktion ebenso wie die Lizenzierung der Software, so der Manager erst kürzlich in der „Welt“.

Dass RIM schon längst gegen die Smartphone-Platzhirsche Apple und Samsung verloren hat, zeigt sich auch in den Geschäftszahlen des Unternehmens. Im abgelaufenen Quartal hatte das Unternehmen beim Verkauf seiner Blackberrys und Playbooks einen Umsatzrückgang von 47 Prozent auf 2,7 Mrd. Dollar hinnehmen müssen. Nichtsdestotrotz war wieder ein Gewinn im einstelligen Millionenbereich angefallen. Anleger sehen mit Spannung der Präsentation des neuen Betriebssystems Blackberry 10 entgegen – auch wenn diese vielleicht zu spät kommt.

Lenovo als potenziell neuer Eigentümer von RIM kann sich den Zukauf leisten. Zudem sind die Chinesen keine Neulinge in Sachen Übernahmen ausländischer Technologie. Lenovo war einst zum Handkuss beim Verkauf der PC-Sparte des Computerpioniers IBM gekommen und hatte diese sehr erfolgreich in das eigene Geschäft integriert. Bleibt abzuwarten, ob sich die RIM-Aktie von ihrem Tief wieder erholt. Nach einst 90 Euro im Frankfurter Handel im Jahr 2009 war das Papier im Herbst 2012 zuletzt auf fünf Euro abgerutscht. (pte)

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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