Siri hält Selbstmörder vom Sprung ab

Siri fungiert nun auch als Tool zur Selbstmord-Prävention. Wenn Apple-Nutzer ihre Selbstmordgedanken eingeben, wie beispielsweise „Ich werde mich von einer Brücke stürzen“ oder „Ich möchte sterben“, stellt die Software alsbald eine Hilfestellung mit der zugehörigen Telefonnummer eines Präventionszentrums bereit. Wenn diese jedoch abgelehnt wird, listet Siri mehrere Institutionen in der unmittelbaren Nähe des Users auf, die sich der Suizidprävention widmen. Siri könnte damit die Vorreiterrolle von intervenierenden virtuellen Assistenten für Menschen mit einem labilen psychischen Zustand darstellen.

Siri hält User vom Suizid ab (Bild: apple.com)

Die Nutzer profitieren zum Teil vom überarbeiteten Algorithmus, denn im Jahr 2011 war die Version stark kontraproduktiv. Bei der Eingabe „Soll ich von der Brücke springen?“ hat Siri dem User alle nahegelegenen Brücken angezeigt. Trotzdem: Auch das Update birgt noch einige Defizite in sich. Bei Sätzen wie „Ich will nicht länger leben“ bekommen die verzweifelten Nutzer auch heute noch als Antwort „In Ordnung“.

„Siri verarbeitet die Informationen nicht direkt im Handy. Sie werden zunächst an den Apple-Server geschickt und asugeführt. Die Reaktionszeit verzögert sich aber nur um eine bis zwei Sekunden, wenn die Internet-Verbindung klappt“, erklärt App-Entwickler Moritz Biersack von App-Solut. Teilweise würden derartige Dienste in einzelnen Ländern jedoch nicht optimal unterstützt und keine stimmigen Daten hinterlegt. Sie konzentrieren sich vielmehr auf Amerika.

„Grundsätzlich werden sich Themen aus verschiedenen Lebensbereichen immer stärker ausbreiten“, berichtet der Experte. Den nächsten Schritt stellen die tragbaren Hightech-Innovationen, wie Google Glass oder die erwartete iWatch, dar. Immer mehr Spracherkennungs-Programme werden laut Biersack integriert und derartige Hilfestellungs-Dienste relevanter.

„Es ist jedoch fragwürdig, wie geeignet eine solche Software sein kann. In den meisten Fällen werden sie des Spaßes halber ausprobiert, um zu sehen, was es mit der Information macht“, sagt er. Dem Fachmann zufolge ist der Dienst zwar nicht gänzlich negativ, aber dennoch kritisch zu beäugen, ob er im Ernstfall auch wirklich dienlich ist. (pte)

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Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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