Tablets: „Wunderwaffen“ sind Lachnummern an Unis

Im Bereich der höheren Bildung ist es Tablet-Herstellern mit ihren vermeintlichen „Wunderwaffen“ bisher nicht gelungen, nennenswerte Erfolge einzufahren. Laut dem Branchenkenner Derrick Wlodarz müssen Tablets ihren Wert für die Forschung und die Hörsäle erst noch beweisen. Ein Studium bedeutet die Schaffung von Inhalten und nicht ihren Konsum, lässt sich der Fachmann im Wall Street Journal zitieren.

Student mit Tablet: bringt zu wenig (Foto: pixelio.de, Tim Reckmann)

Dass es in diesem Bereich für die Computer-Industrie nicht rund läuft, belegt unter anderem eine Studie des Institute for Mobile Media Research an der Ball State University. Demnach haben heute nur 29 Prozent der Studenten ein Tablet. Laut Studienautor Michael Hanley sind Tablets für die Unterhaltung und nicht für das Schreiben von Arbeiten oder Studentenprojekte geeignet.

„Tablets eignen sich für das Lesen von Inhalten und den Zugang zu digitalen Daten. Für alles andere, was in Lehrveranstaltungen gebraucht wird, sind sie nicht geeignet“, so Hanleys ernüchterndes Fazit. Ähnlich sieht dies auch eine Deloitte-Analyse, wonach rund 80 Prozent der Studenten Computer und Smartphones nutzen und Tablets mit dem, was sie zu bieten haben, als überflüssig gelten.

Louis Ramirez von Dealnews.com bringt die Misere auf den Punkt: „Wenn man nicht einen Studienabschluss in Angry Birds anstrebt, sind Tablets eine völlige Fehlinvestition. Man kann keine Seminararbeit von zehn Seiten auf einem Tablet schreiben.“ Laut Wlodarz wiederum stoßen die vermeintlichen mobilen Alleskönner nicht nur an den Universitäten an ihre Grenzen, sondern auch an Schulen.

Wlodarz zeigt sich erstaunt darüber, dass sich trotz all dieser Probleme niemand die Frage gestellt hat, ob die mit den Tablets eingeschlagene Richtung wirklich sinnvoll ist. Auch Office für iPad löst laut dem Experten nicht alle Probleme. Die Möglichkeiten einer Maus fehlten weiterhin. Damit ist es zum Beispiel nicht möglich, Inhalte zwischen verschiedenen PowerPoint-Folien hin und her zu kopieren. (pte )

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Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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