Standard TV-Funktionen
DVB-T, Kabel, SAT – SD und HD, der 46PFL8008S unterstützt alle gängigen digitalen TV-Signale, auch in den jeweiligen HD-Ausprägungen. Ein CI-Plus-Slot für Smartcards zur Entschlüsselung von Angeboten des Bezahlfernsehens ist ebenfalls vorhanden. Die Umschaltzeiten haben wir am SAT-Anschluss gemessen: 3 Sekunden für den Programmwechsel ist nicht übermäßig schnell, aber ausreichend.
Mittels Direkt-Taste kann man die Senderliste mit den jeweiligen Sender-Symbolen aufrufen. Zum laufenden TV-Programm bringt dann die Info-Taste die entsprechenden Programminfos auf dem Schirm. Das Anlegen von Favoriten ist ebenfalls möglich, um die Vielfalt der Sender schnell auf die wichtigsten zu reduzieren.
Das TV-Programm kann man ebenfalls per Direkt-Taste aufrufen. Dabei hat man in den Grundeinstellungen die Wahl zwischen den im TV-Signal enthaltenen Programminfos der Sender oder einem TV-Guide über das Internet.
Nur bei letzterem läuft der Ton im Hintergrund weiter und das Bild bleibt in einer verkleinerten Einblendung rechts oben sichtbar. Das Aufrufen der erforderlichen Daten erfolgt in beiden Fällen recht behäbig und nach jedem Einschalten erneut. Andere Geräte speichern die TV-Informationen mindestens für die nächsten 2 Wochen im Voraus ab und aktualisieren dann im Hintergrund.
Aus dem TV-Guide heraus kann man auch direkt das USB-Recording starten bzw. programmieren. Die TV-Aufzeichnung auf USB-Festplatte funktioniert zwar recht gut. Wie bei praktisch allen TV-Herstellern wurden aber auch hier die Interessen aller möglichen Parteien berücksichtigt, nur nicht die des zahlenden Käufers.
Beispielsweise kann man Aufzeichnungen nur an genau dem Fernseher ansehen, mit dem die Aufnahme erstellt wurde. Eine Festplatte mit Standard-Dateisystem funktioniert nicht, sie wird vom Smart-TV gelöscht und dann speziell formatiert. Ein Abstecken der mit Aufzeichnungen prall gefüllten Festplatte sollte man eher vermeiden, da nicht gewährleistet ist, dass sie bei erneutem Anschließen wieder erkannt wird. Im Zweifel sind alle Aufzeichnungen verloren. Das Überspringen oder gar automatische Schneiden von Werbeblöcken ist auch nicht möglich.
Smart-TV-Funktionen
Der Philips 46PFL8008S bringt ein überdurchschnittlich großes Paket an Smart-TV-Funktionen mit. Sämtliche Funktionen detailliert zu beschreiben und zu überprüfen, würde den Umfang dieses Tests sprengen. Zudem dürfte die Bewertung der Nützlichkeit diverser Funktionen individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Wir beschränken uns daher auf die wichtigsten Aspekte und gehen vor allem auf die Nutzbarkeit (sprich: Performance) und Umsetzung der jeweiligen Funktion ein.
Getestet wurde nach einem Update der Firmware von QF2EU-0.173.44.0 auf QF2EU-0.173.45.0 vom 19.12.2013.
Integrierter Mediaplayer
Durchaus stark ist der 46PFL8008S bei der Kommunikationsfreudigkeit. Sobald man einen USB-Speicher anschließt, wird automatisch die Media-Player-Oberfläche aufgerufen. Egal ob Videos, Fotos, Musik oder Dokumente – der Philips kann eine Vielzahl an Formaten abspielen bzw. anzeigen.
Der Zugriff auf Netzwerkinhalte erfolgt über die gleiche Oberfläche. Dabei hat man die Wahl, ob man die gewünschten Inhalte nach Ordner durchsuchen oder gleich nach Inhaltstyp filtern möchte. Zugriff und Anzeige funktionieren in der Regel recht zuverlässig. Vorschaubilder gibt es nur bei den Fotos, sie werden aber grundsätzlich quadratisch und damit verzerrt angezeigt.
Bei der Suche nach Musikstücken werden leider keine Album-Cover angezeigt, so dass die Suche bei einer umfangreichen Sammlung schon etwas mühsam werden kann. Das Abspielen selbst funktioniert gut, der Bildschirm kann mittels eigener Funktion dann energiesparend abgeschaltet werden. Die Musik läuft natürlich weiter.
Der Philips 46PFL8008S kann dabei im Netzwerk nicht nur als DLNA-Client, sondern auch als DLNA-Server fungieren und andere Geräte mit Inhalten versorgen.
Smart-TV-Portal
Das eigentliche Smart-TV-Portal (Direkt-Taste auf der Fernbedienung) hat uns dagegen weniger überzeugt. Auf der Startseite befinden sich bereits durchaus interessante Apps. Weniger schön ist dagegen, dass man das Gefühl hat, dass einem hier vorrangig Video-on-Demand-Angebote und Apps verkauft werden sollen.
Das Hauptproblem ist aber ganz klar die Performance. Die Bedienung ruckelt immer wieder und die Wartezeiten, beispielsweise beim Aufruf der App-Galerie, sind einfach zu lang. Wohlgemerkt am Gigabit-LAN mit Highspeed-Internet. Rechte Freude kommt da nicht auf.
Ärgerlich ist auch, dass die Tasten auf der Rückseite der Fernbedienung in bestimmten Apps plötzlich gar nicht verwendet werden können. Der Versuch ein Video über Maxdome abzurufen hat so ca. 15 Minuten gedauert (bei bereits bestehendem Account). Statt die Rückseite der Fernbedienung zur Eingabe der Account-Daten verwenden zu können, kommt hier eine Bildschirm-Tastatur zum Vorschein.
Browser
Zur freien Internet-Nutzung kann an Stelle der Apps auch ein Browser genutzt werden. Zuletzt besuchte Seiten werden automatisch als Kacheln abgelegt. Sofern die Zeigefunktion der Fernbedienung aktiviert ist, wird automatisch die Maussteuerung aktiviert.
Alternativ kann aber auch jederzeit mit dem Steuerkreuz der Fernbedienung navigiert werden. Man springt damit zu den verschiedenen Links. Der jeweils aktive wird grün umrandet und kann mit der o.k.-Taste aufgerufen werden.
Die Steuerung ist hier zwar grundsätzlich gut gelungen, die Wartezeiten bis zum Aufbau der nächsten Seite sind aber reichlich lang. Zum gelegentlichen Lesen informativer Seiten, bei denen nicht so häufig geblättert wird, reicht es aber durchaus.
Skype
Abgesehen davon, dass es keine Direkt-Taste für die Skype-Anwendung gibt, ist die Umsetzung recht gut gelungen. Man kann auch mehrere Nutzer anlegen, muss sich dann aber jedes Mal sein Passwort neu eingeben. Die Nutzernamen werden dagegen gespeichert.
Sofern man angemeldet ist, werden Telefonate auch im laufenden TV-Programm relativ dezent durchgestellt und können angenommen oder abgelehnt werden. Ob man die Kommunikationsflut auch noch auf seinen Fernseher ausweiten will, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Die Sprachqualität ist beim 46PFL8008S jedenfalls recht gut. Bilder bekamen wir allerdings keine zu sehen, da wir die Kamera nicht zur Mitarbeit bewegen konnten. Eine aktive Kamera wird übrigens durch eine kleine blaue LED angezeigt. Außer man soll nicht wissen, dass sie aktiv ist – dann natürlich nicht.
Smartphone-/Tablet-Integration, Multiroom-Casting
Während die bisher beschriebenen Funktionen nur verhalten begeistern konnten, weil es zumindest außerhalb der Smart-TV-Bereichs bessere Umsetzungen gibt, hat uns der Philips 46PFL8008S bei der Bedienung über ein Tablet dann doch in seinen Bann gezogen. Dazu gibt es die kostenlose Philips Remote-App, die allerdings weit mehr kann als der Name glauben lässt.
Die Steuerung des 46PFL8008S über das Smartphone/Tablet an Stelle der Fernbedienung ist hier eigentlich am wenigsten interessant. Die Möglichkeit mittels TV-Guide auch gleich die Aufnahmen des TV zu steuern, ist dann schon spannender.
Richtig Spaß macht auch die Möglichkeit, Fotos, Videos und Musik unkompliziert vom Tablet/Smartphone auf den großen 46PFL8008S zu befördern. Das klappt auch mit den ansonsten proprietären Airplay verhafteten Apple-Geräten einwandfrei.
Umgekehrt geht es aber auch und zwar nicht nur für Fotos & Co., sondern auch mit dem laufenden TV-Programm. Ähnlich der Tizi-Lösung kann der Philips das laufende Programm in das eigene Netzwerk streamen, so dass man den Film auch in der Badewanne zu Ende schauen kann. Schade ist nur, dass Philips sich den zweiten Tuner gespart hat, sonst könnte auf dem 46PFL8008S parallel ein anderes Programm weiterlaufen.