Smart-TV-Portal
Alle weiteren Smart-TV-Funktionen werden beim Samsung UE55H6410 im sogenannten Smart-Hub zusammengefasst. Zum Aufruf gibt es auch hier eine Direktwahltaste auf der Fernbedienung.
Der Smart-Hub gliedert sich in 5 weitgehend selbsterklärende Bereiche. Im Bereich „Meine TV Programme“ gibt es Programm-Empfehlungen für Sie und Ihn.
Im Multimedia-Bereich findet man in der Zeile ganz unten wieder die auch über die Quell-Wahl verfügbaren Geräte im eigenen Netzwerk. Ansonsten gibt es – soweit noch nicht individuell konfiguriert – entsprechende Empfehlungen zu Internet-Quellen, wie z.B. Web-Radio.
Am interessantesten dürfte für viele der App-Bereich sein, da man hier auch einen Web-Browser findet und die bereits installierten Apps noch per Download erweitern kann. Getestet haben wir den Video-on-Demand-Dienst „Amazon Prime“.
Nach der ersten Eingabe der Zugangsdaten werden diese auf dem Gerät gespeichert und müssen beim nächsten Mal nicht erneut eingetippt zu werden. Ansonsten ist alles sehr ähnlich wie beim Aufruf über einen normalen Browser am PC: die eigene Watchlist ist über den Account sofort verfügbar, die zuletzt gesehenen Episoden bei Serien merkt sich das System, so dass man am nächsten Tag ohne langes Suchen nahtlos weiterschauen kann.
Performance und Darstellungsqualität waren am UE55H6410 ausgesprochen gut, besser als SDTV. Andere Anbieter wie Maxdome und Co. stehen genauso zur Verfügung und sollten ähnlich gut funktionieren. Eine willkommene Bereicherung des normalen TV-Programms bietet auch die YouTube-App, lediglich die Eingabe von Such-Begriffen oder das Vor- und Zurückspulen funktionieren bei Verwendung der Standard-Fernbedienung nicht ganz so einfach wie am PC oder Tablet.
Browser
Auch beim Browsen im Internet überrascht uns der UE55H6410 wieder mit einer sehr guten Performance. Aber nicht nur die flüssige Bedienung und der flotte Seitenaufbau machen Spaß, selbst Tabbed-Browsing ist möglich. Wir haben den Browser zwar nicht exzessiv getestet, aber bei Standardseiten fehlt einem eigentlich nichts. Verwendet man noch zusätzliche eine Funktastatur-Maus-Kombination ist im Prinzip vollwertiges Surfen möglich und dank des großen 55-Zoll-Displays auch von der Couch aus gut zu lesen.
Bildqualität
Allgemein
TV-Geräte testen wir grundsätzlich sowohl mit statischen Testbildern, als auch mit dynamischen Test-Sequenzen. Die Geräte werden dazu zunächst auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Einzige Änderung ist das Abschalten der „Bildverbesserer“ – insbesondere des Lichtsensors und der dynamischen Kontrastanpassung – da sonst die Messergebnisse beliebig mit dem Bildinhalt bzw. Umgebungslicht variieren würden.
Auch bei den Bild-Modi starten wir zunächst in dem Modus, der nach der Rücksetzung auf Werkseinstellung vorzufinden ist. Dies ist sozusagen das Bild, was der Käufer nach der ersten Inbetriebnahme zu sehen bekommt.
Manche Geräte liefern bereits im Standard-Modus eine sehr ansehnliche und gut abgestimmte Bildqualität, bei anderen muss man dagegen mühsam und langwierig optimieren, bis man ein Bild erhält, das wenigstens annähernd der HDTV-Videonorm ITU-R BT.709 entspricht.
Spätestens bei den Tests zur Farbwiedergabe untersuchen wir auch die anderen Bildmodi, um einen möglichst guten Ausgangspunkt zur Bestimmung der Farbraum-Fähigkeiten des Gerätes zu bekommen. Das fließt auch am Ende in unsere Bewertung der Bildqualität mit ein. Ein Gerät mit guten Presets bekommt auf jeden Fall ordentlich Pluspunkte.
Während die meisten Displays bei den ersten Standardroutinen unauffällig bleiben, mussten wir beim UE55H6410 doch einige kleinere Schwächen feststellen.
In der Gittergrafik ist deutlich erkennbar, dass der untere Rahmen verschwindet. Am rechten Rand sieht man blau-grüne (im Foto nur schwach zu erkennen) und ganz links gelb-orange Farbsäume.
Statische Bildschärfe und Konvergenz
Die ein Pixel großen Strukturen unseres Testgitters kann der Samsung UE55H6410 weitestgehend sauber wiedergeben. Senkrechte und waagrechte Linien sowie feine Strukturen werden akkurat dargestellt. Lediglich in der Ecke rechts unten ist ein Bild-Fehler auszumachen.
Die letzte horizontale Linie oberhalb des Rahmens sollte eigentlich genauso dick sein wie der Rest. Auch sind an harten Kontrastkanten teilweise Konvergenzfehler in Form von Farbsäumen auszumachen. Die Darstellung von Texten bleibt bei nativer Auflösung unauffällig.
Die Interpolation von niedriger aufgelöstem Eingangsmaterial gehört nicht zu den Stärken des Samsung UE55H6410.
Die Auflösungen von 576p und 480p konnte der UE55H6410 bei Zuspielung über den PC überhaupt nicht richtig darstellen. Unabhängig von der gewählten Einstellung beim Bildformat, kam es immer zu einem Beschnitt des Bildes. Der legt zwar typischerweise innerhalb der schwarzen Balken eines DVD-Kino-Films, dennoch ein unverständlicher Lapsus.
Modus Standard | Modus Film | |
Helligkeit/Farbtemp./Kontrast | 235 cd/m²; 11234K; 3916:1 | 174 cd/m²; 6565K; 3028:1 |
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so wie man es mit bloßem Auge sieht, hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die gleichmäßige Ausleuchtung eines Schwarzbildes in einem abgedunkelten Raum gelingt dem Samsung UE55H6410 für einen Fernseher mit 55 Zoll Bildschirmdiagonale recht gut. Das Aufhellen des Schwarzbildes durch die Hintergrundbeleuchtung des Displays ist aber zumindest in den Ecken deutlich wahrnehmbar.
Bei heraufgeregelter Helligkeit des Backlights, kann man auch die im rechten Bild sichtbaren Ungleichmäßigkeiten in der Bildmitte mit freiem Auge erkennen. Sofern man den Lichtsensor und die dynamische Kontrastanpassung aktiviert hat, wird man davon auch in den Ecken nichts zu sehen bekommen. Der UE55H6410 regelt dann die Helligkeit automatisch in dunklen Szenen entsprechend herunter, allerdings auf Kosten der Detail-Zeichnung in dunklen Szenen.
In bewegten Bildern bei der TV- und BD-Wiedergabe fallen diese Schwächen nur selten auf. Angesichts des Preises darf man hier von TV-Geräten nicht dieselbe Leistung wie bei Grafik-Monitoren erwarten.