YouTube am Handy: Teenies lassen TV links liegen

Die Zwölf- bis 17-Jährigen schauen sich mit sieben Stunden und 48 Minuten monatlich vermehrt Videos auf dem Smartphone an und weniger im klassischen TV. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Nielsen Report, wofür die Mediennutzung von zwölf- bis 34-Jährigen untersucht wurde. Diese Zeitsumme ist um 18 Prozent höher als bei jenen zwischen 18- bis 24 Jahren, die Internet-Videos hauptsächlich auf ihrem Computer ansehen. 25- bis 34-Jährige nutzen mobile Videos um fast die Hälfte weniger und bevorzugen das traditionelle Fernsehen mit 136 Stunden im Monat. Zwischen 2011 und 2012 ist zudem die Durchdringung von Smartphones bei den Jugendlichen um 45 Prozent gewachsen.

Youtube (Logo: YouTube)

Dass Jugendliche vermehrt ihre Smartphones als Hauptmedium nutzen, hat laut Matthias Rohrer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Jugendforschung, mehrere Gründe. „Grundsätzlich sind Teenies aus Unterhaltungs- und Kommunikationsgründen schon vor den Handys in Richtung Internet abgewandert. Der nächste Schritt waren die Smartphones, die diese zwei Komponentem mobil gemacht haben“, so Rohrer.

Somit haben sie den Spaß sozusagen in der Hosentasche dabei, wenn sie beispielsweise von der Schule nach Hause fahren. Gerade YouTube-Videos sind bei dieser Altersgruppe überaus beliebt und über Smartphones unproblematisch zu streamen.

Dass die intensive Nutzung von Smartphones Nachteile wie beispielsweise die Abschottung von der Familie mit sich bringt und gemeinsame Abende vor dem Fernseher zunichte macht, glaubt der Experte nicht. „Wir haben festgestellt, dass Jugendliche ohnehin immer weniger zuhause sind. Zwischen zwölf und 17 Jahren sind sie zudem mitten in der Pubertät – da wird ein Fernsehabend mit der Familie nicht unbedingt ersehnt“, führt Rohrer aus.

Früher hätten Teenies auf einen eigenen Fernseher bestanden und alleine ihre Programme gesehen. „Ob es das Handy oder TV ist, macht keinen großen Unterschied. Die Handy-Nutzung ist zudem daher reizvoll, da Teenies nicht kontrolliert werden können, denn nicht jeder hat einen eigenen Computer“, ergänzt der Forscher. Der Trend weg von analogen traditionellen Medien wird laut Rohrer voranschreiten. „Dieser Verfall ist seit Jahren feststellbar“, schildert er. Das Internet biete die Möglichkeit, sich selbst gewünschte Programme zusammenzustellen oder sich Inhalte eigens zu suchen. (pte)

Weiterführende Links zur News

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

Interessante Themen

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)