Asahi Glass (AGC) ist die Herstellung von 0,28 Millimeter dünnem Kalk-Natron-Glas gelungen, berichtet Displaybank. Bisher betrug die Stärke des für den Einsatz in Touchpanels benötigten Glassubstrats 0,33 Millimeter. Das 15 Prozent dünnere AGC-Glas gilt damit als dünnstes Glassubstrat der Welt und soll dazu beitragen, Smartphones und Tablet-PCs leichter zu machen. Ab Ende April will AGC das Substrat mit der Schwimmermethode (Das Glasmaterial schwimmt auf geschmolzenem Metall.) herstellen.

Das superdünne Glas soll alsbald auf dem Markt erhältlich sein, wobei AGC auf den Markt für Touchpanel-Glassubstrat für elektronische Geräte abzielt. 2013 will der japanische Glashersteller mit der Neuentwicklung schon zehn Milliarden japanische Yen (82,72 Millionen Euro) Umsatz machen. Unter Berücksichtigung von Spezialglas für Displays und anderen, neue Produkten schätzt AGC das Umsatzvolumen im gleichen Jahr auf mehr als 100 Milliarden japanische Yen (827,2 Millionen Euro).
Bei der Mehrzahl der aktuell auf dem Markt befindlichen Smartphones und Tablets stellen Touch-Panels die Eingabeschnittstelle dar. Diese sind zusammengesetzt aus Abdeckmaterial, das die Oberfläche schützt, und Glassubstrat, um die Elektrodenschicht zu platzieren. Kalk-Natron-Glas wird industrieweit eingesetzt, weil es hoch belastbar ist. Beispielsweise verformt es sich bei Hitze kaum und zeigt auch nach Einstrahlung von UV-Licht keine Verfärbungen. Es ist wetterbeständig und lässt sich hervorragend verarbeiten, besonders im Hinblick auf die Erhöhung der Festigkeit mittels Chemikalien.
Laut Digitimes ist Asahi Glass an Brasiliens Glasmärkten in der Bau- und Automobilbranche interessiert. Daher will das Unternehmen 40 Milliarden japanische Yen (331,25 Millionen Euro) investieren, um in Sao Paulo einen industriellen Komplex zur Glasherstellung zu errichten. Neben der geplanten Fabrik, die bis 2016 jährlich 220.000 Tonnen Glas herstellen soll, hat er Glaslieferant noch andere Ziele in den schnell wachsenden Märkten Chinas, Indiens und Russlands. Gestern teilte das Unternehmen mit, dass die Produktion in dem vom Erdbeben stark betroffenen Kashima-Werk wieder aufgenommen werden konnte.