AUO: Selbstverteidigung in Kartellklage / Joint Venture mit Wistron

Im Zusammenhang mit der Klagewelle gegen die weltgrößten LCD-Panelhersteller wegen Kartellbildung wurde jetzt verlautbar, dass AU Optronics (AUO) die Verteidigung vor Gericht selbst in die Hand nehmen will. Das Unternehmen beschäftige Anwälte nur, um die Verfahrensweise korrekt abzuwickeln, berichtet der Branchendienst Digitimes.

Während sich AUO in den USA mit einer Kartellklage konfrontiert sieht, werden in China bereits Pläne für ein Joint Venture mit Wistron geschmiedet. (Bild: Wistron)

Vom ebenfalls angeklagten Panelproduzenten und Branchenkollegen Chimei Innolux (CMI) kam kein Kommentar zur aktuellen Situation. Man wolle den Fall genauestens untersuchen, sobald die Gerichtsakten zugegangen seien. Mittlerweile haben acht US-Staaten, darunter New York, Arkansas, West Virginia, Wisconsin und Missouri, wegen unerlaubter Preisabsprachen rechtliche Schritte gegen Panelgiganten wie AUO, CMI, Samsung, LG und Sharp und ihre Tochterunternehmen in den Vereinigten Staaten eingeleitet.

Die Mehrheit der Unternehmen hat sich bereits schuldig bekannt und wurde im Abschluss einer gesonderten Untersuchung des US-Justizministeriums mit hohen Geldstrafen belegt. Nur AUO beharrt auf seiner Unschuld und will den Rechtsstreit mit dem Ministerium selbst austragen. Industriebeobachter gehen davon aus, dass die meisten anderen Unternehmen im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs Zahlungen leisten, um lange Gerichtssitzungen zu vermeiden. Außerdem wäre eine Unschuldsbehauptung angesichts der bereits erfolgten Zahlung von Geldstrafen nicht mehr haltbar.

Unterdessen hat der AUO-Aufsichtsrat Pläne genehmigt, wonach das Unternehmen zusammen mit Wistron ein Joint Venture zur LCD-TV-Panelproduktion gründen will. Das Gemeinschaftsprojekt soll auf dem Wistron Optical Campus in einem industriellen Entwicklungsbereich für High-Tech im chinesischen Guangdong produzieren.

AUO will durch die Zusammenarbeit mit Wistron seinen Kundenstamm erweitern und sowohl bestehenden als auch neuen Klienten bedarfssynchrone Produktion sowie Mehrwertdienste anbieten. Laut AUO sollen Komplettlösungen für die Einbindung der Konstruktion integriert werden, von denen beide Unternehmen in langer Sicht profitieren werden. Die Gesamtinvestition von bis zu zehn Millionen US-Dollar werden sich AUO und Wistron teilen, wobei AUO die knappe Mehrheit von 51 Prozent und Wistron die restlichen 49 Prozent finanzieren will.

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