Hier ist ein Erfahrungsbericht zu dem neuen 21“ Widescreen-TFT „215TW“ von Samsung.
Eines vorweg: Ich bin kein professioneller Tester; mir fehlen Vergleichsmöglichkeiten, daher ist dies hier ein absolut subjektiver Erfahrungsbericht, der auf meinen persönlichen Eindrücken beruht.
Ich war auf der Suche nach einem neuen TFT, da mein alter TFT, ein NEC Multisync 1760NX (17“) meinen Ansprüchen nicht mehr genügte; zu klein (ich nutze meinen TFT nebenbei als Fernseher), zu geringer Blickwinkel, zu wenige Farben, was ja klar ist, da er mit einem TN-Panel ausgestattet ist.
Ich entschied mich also, meinen drei Jahre alten TFT in Rente zu schicken und mir einen Widescreen-TFT zu gönnen. Der Samsung 215TW schien mir perfekt: Sehr groß, neuartiges S-PVA Panel, Blickwinkel von 178°/178° , Kontrast von 1000:1, Helligkeit von 300cd/m², Reaktionszeit von 8ms (Herstellerangabe), TCO'03 und ein silbernes Gehäuse.
1.Anschaffung/Aufbau/Ausstattung
Den TFT konnte ich für rund 520€ ergattern. Als ich ihn auspackte, wurde ich zunächst von den gigantischen Ausmaßen erschreckt, mein alter TFT wirkte neben dem 16:10er wie ein Zwerg.
Neben einem DVI-D, VGA und einem Stromkabel ist im Lieferumfang eine Treiber-und Tool-CD, eine Bedienungsanleitung und ein Garantiekärtchen enthalten.
Zu den Anschlüssen: der Monitor verfügt über einen DVI-D, VGA, S-Video (Hosiden), Video-Chinch (Composit), 3xChinch für YUV-Signal und einen 2-fach Audio-Chinch-Eingang.
Der Aufbau und Anschluss ging schnell von statten. Auf der Treiber-CD sind alle nötigen und unnötige Tools und Treiber vorhanden. Ein Tool zur Erstellung von Farbprofilen (hat mich nicht weiter interessiert) und eines zur Kalibrierung des TFT. Da ich ein Nokia-Kalibrierungstool hatte, nutzte ich diese Tools nicht.
Der Monitor ist schon werksseitig gut kalibriert, es lässt sich allerdings noch etwas herausholen.
2.OSD/Bedienung
Angenehm überrascht wurde ich vom mehrsprachigen OSD. Die Transparenz der Oberfläche lässt sich einstellen, mehrere Farbprofile sind möglich, den Anschlüssen können Namen zugeordnet werden, vorgefertigte Farbprofile für Film, Text usw. sind ebenfalls dabei, welche ich allerdings nicht nutze, da mir das Umstellen zu aufwendig ist.
Über die Tasten vorne am Gerät lässt sich ebenfalls nur Positives berichten. Sie sind unauffällig und dennoch gut zu erreichen. Über den Source-Knopf lässt sich das Eingangssignal wählen, es ist sogar möglich, über den „PIP“-Knopf zwei Bildsignale verschiedener Anschlüsse übereinander anzuzeigen. Zudem lässt sich die Lautstärke des Lautsprechers über zwei Tasten regulieren.
3. Bildqualität
Sofort fielen mir die kräftigen Farben und der extrem große Farbraum auf, welches ich von meinem alten TFT mit TN-Panel nicht gewohnt war. Eine nachträgliche Erhöhung der Helligkeit in Spielen ist nicht mehr von Nöten, die Graustufenauflösung ist sehr gut.
Bezüglich der Helligkeitsverteilung lässt sich auch nur Gutes berichten; es ist kein TFT-typisches „X“ mehr zu erkennen.
Helligkeit und Kontrast sind 1a.
Auch der Blickwinkel ist super, perfekt zum Videoschauen mit mehreren Personen.
Genaueres kann ich leider nicht dazu sagen, da mir nur wenige Vergleiche zur Verfügung stehen.
4. Soundqualität
Ja, der 215TW hat einen unter dem Panel eingebauten Lautsprecher. Die Qualität lässt gegenüber meinem 5.1-System zu wünschen übrig, aber für den Office-Betrieb reicht es vollkommen aus. Ein „Schebbern“ konnte ich nicht hören, sodass es für diese Verhältnisse relativ gute Lautsprecher sind.
Positiv: Die Lautsprecher beeinflussen die Ausmaße des TFT nicht negativ, der Rahmen ist sehr dünn und elegant.
5. Spieletauglichkeit
Eines vorweg: Wie JEDER TFT hat auch dieser eine gewisse Bewegungsunschärfe. Bewegt man den Mauszeiger über den Desktop, so wird der Zeiger etwas unscharf.
In Spielen fiel mir dies aber nicht auf, von daher würde ich aus meinem subjektiven Blick für Spiele die Note 1 geben, wenn es um Schlieren geht.
Ein Problem ist allerdings nicht wegzudiskutieren: Die extrem hohe Auflösung. Lief Half Life 2 mit 1280*1024 flüssig, so ruckelt es mit 1680*1050 sehr stark und die Details müssen heruntergestellt werden.
Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Formatumwandlung: Unterstützen viele Spiele das 16:9-Format, so gibt es dennoch welche, die es nicht tun. Standardmäßig streckt der Monitor also das 4:3 Bild und es sieht verzerrt aus, Will man schwarze Balken an der Seite haben, um die Streckung zu umgehen, muss man erst im OSD 4:3 einstellen, möchte man wieder Widescreen haben (Windows), so muss man es wieder umstellen.
Das hätte sich meiner Meinung nach besser lösen lassen. Der Monitor könnte doch einfach die Auflösung, die er zugespielt bekommt, so darstellen, wie sie ist, er sollte also selbstständig schwarze Balken an der Seite bilden können, ohne dass es der Anwender erst einstellen muss. Das sollte zu realisieren sein.
6. S-Video/Composit
Schließt man ein S-Video-Gerät an den Hosiden-Anschluss an, so sieht das Bild grauenhaft aus. Der Deinterlacer ist schlicht schlecht, die Interpolation ist zudem erkennbar. Diese Anschlüsse hätten sich die Entwickler sparen können.
7. Filme/TV
Der Samsung scheint für DVDs und HDTV geradezu gemacht zu sein. Die Bildqualität ist berauschend.
Anders sieht dies beim analogen TV aus; das Bildrauschen wird aufgrund der großen Bildfläche stark sichtbar. Wird ein Film in 16:9-Format ausgestrahlt, so erkennt der Monitor dies nicht und die schwarzen Balken bleiben erhalten, egal, was man einstellt. Gibt es beim Hosidenanschluss noch die Möglichkeit des Zooms, ist diese beim DVI-Eingang nicht vorhanden.
Das Breitbildformat einer DVD erkennt der TFT, wenn er auf Widescreen gestellt ist, übrigens ohne Probleme. Wie das beim digitalen TV aussieht, kann ich leider nicht sagen.
Pro
gute Farben
schnelle Reaktionszeit
kompaktes Design
TCO'03
großer Blickwinkel
gute Helligkeitsverteilung
hoher Kontrast
hohe Helligkeit
Unterstützung des HDCP-Kopierschutzes
Contra
manuelle Umstellung bei Widescreen-Formaten/4:3-Format erforderlich
hohe Auflösung bringt Rechner ins „Schwitzen“
schlechte Qualität über Composit/S-Video
Fazit: Wer einen guten Widescreen-TFT mit HDTV-Support sucht, wird beim 215TW fündig. Super Farben, klasse Blickwinkel, Kontrast und Helligkeit. Dem DVD-Abend mit Freunden steht nichts mehr im Wege.
Auch wenn die manuelle Formatumstellung etwas nervig ist und die Details in Spielen aufgrund der hohen Auflösung heruntergestellt werden müssen, so bin ich doch froh, mir diesen Monitor gegönnt zu haben.