Tagebuchauszug
Vorgeschichte:
Als ich eines Tages ins Büro kam, sah ich dort ein neues Display, das 23“ Cinema Display von Apple, stehen.
Auf Anhieb bannte mich dessen Design. Dieses feine Aluminium und die geschwungenen Formen - alles sah sehr edel und hochwertig verarbeitet aus.
Fast sicher dass dieses Display nicht gut sein konnte beschäftigte ich mich von Zeit zu Zeit mit dem Apple. Ich startete ein paar Tests:
Hier und dort ein wenig World of Warcraft, Battlefield 2, diverse Demos, Videos und das Nokia Test Programm…, doch der Widescreen Riese blieb der Herausforderung weitestgehend unbeeindruckt.
Selbst der Blickwinkel sah erstaunlich gut aus. Ich konnte keine nennenswerten Schwierigkeiten damit feststellen.
Schnell kristallisierten sich einige handfeste Vorteile durch die Größe und Format heraus.
Die monströse Auflösung von 1920x1200, das Breitbild Format, die gestochene Schärfe und die physikalische Dimension gaben einigen Spielen völlig neuen Aufwind.
World of Warcraft beispielsweise profitiert ungemein von der Auflösung und Format.
Der neue Sichtradius lässt einen „breiteren“ Blick in die Spielumgebung zu. Das ist nicht nur ein völlig neues Spielgefühl, es ist ein nicht zu verachtender Vorteil im Kampfgetümmel. Der Zugewinn an Übersicht ist für jemanden, der WoW gerne spielt, ein echter Hit.
Auch ungeachtet dessen ist es ungeheuer aufregend die Inhalte von World of Warcraft im Breitbild Format zu sehen. Es wirkt absolut cineastisch.
Im folgenden testete ich auch diverse Ego Shooter (BF2, Fear, Call of Duty 2 Demo…).
Das Resultat war – keine nennenswerten Schlieren. Dennoch finde ich den IIyama E481S (alte IIyama Version mit S-IPS Panel) noch einen Tick besser in dieser Disziplin.
Regelrecht begeistert war ich als ich das Interpolationsverhalten sah.
Sämtliche Spiele sahen hervorragend aus, auch in den niedrigen Auflösungen.
Bei einigen Spielen war fast kein qualitativer Unterschied zwischen nativer und kleinerer Auflösung erkennbar.
Seitdem beschäftigte mich einzig und allein ein Gedanke: Könnte so ein Display auch etwas für mich sein?
Trotz all dieser positiven Eindrücke sah ich mich mit einigen Gegenargumenten konfrontiert.
So z.B. der durch die native Auflösung steigende Hardware-Hunger. Denn um aktuelle Titel stets in der hohen nativen Auflösung spielen zu können (vielleicht manchmal zu müssen damit es nicht schlecht aussieht) verlangt nach hochmoderner, teurer Hardware.
Ein weiterer Punkt (für mich) der gegen die Anschaffung eines 23“ Displays sprach ist der hohe Preis.
Dieser Aspekt warf die 20“ Widescreen Displays ins Rennen.
Immerhin sind diese um ein paar Hundert Euro günstiger und der Hardware Hunger ist um bis zu 45% geringer gegenüber der 23“ nativen Auflösung.
Apple 20“ Cinema Display:
Gedacht, getan… . Ich bestellte mir die kleinere, kostengünstigere Version.
Angekommen packte ich den Apple gleich aus.
Neben einen angenehmen Neugeruch fiel mir gleich wieder die tolle Haptik ins Auge.
Von der Verpackung über das Auspacken hin zum Aufbau und Anschauen des Produktes ist es ein einziges Vergnügen.
Selbst die Kabel sind entsprechend dem hellen Apple Look angepasst.
Ungewöhnlich und unverständlich ist die direkte Integrierung des DVI Multi-Kabels (wo auch USB + Stromkabel dranhängen) in das TFT Chassis.
Bei defekt eines einzigen Kabels würde dem Kunden nichts anderes übrig bleiben als alles wieder einzuschicken.
Das ist schon etwas merkwürdig und antiquiert!
Womit ich mich vor dem Kauf zugegebener Maßen weniger beschäftigt habe ist die Garantiezeit. Ich dachte 2-3 Jahre wären normal, aber dem ist wohl nicht so.
Bei so ziemlich allen Apple Produkten beträgt die Garantiezeit nur 1 Jahr.
Das ist weder zeitgemäß noch konkurrenzfähig!
Ein entsprechendes Garantieverlängerungspaket auf (aus meiner Sicht) ein Minimum von 3 Jahren kostet locker 280 Euro für so ein Display.
Bei genauer Betrachtung, vor allem auf lange Sicht, macht es den Preis eines Apple Displays sehr unattraktiv und wirft ganz andere Kandidaten ins Rennen, die zuvor als noch zu teuer erschienen.
Untermauert wird dieser Gedanke von der unzureichenden Ausstattung des Apples. Diese ist schlichtweg nicht vorhanden.
Es gibt 3 Knöpfe an der rechten Flanke des TFT Bildschirms, 2 für Helligkeit (+ -) und 1 für Power On/Off. Diese sind aber äußerst schick als Touch Screen Felder implementiert. Es ist ein äußerst ansprechendes Erlebnis den Monitor an und aus zu machen, irgendwie stylish.
Doch über Touchscreen Bedienfelder geht die Ausstattung nicht hinaus. Es gibt weder ein Onscreen Menü noch weitere Anschlüsse wie ein zweiter DVI oder Analog Eingang.
Die Standfuß Mechanik erlaubt lediglich ein Neigen des Displays, sonst nichts.
Hält man sich den aktuellen Preis vor Augen, nimmt die miserable Ausstattung in die eine Hand und die absolut dreiste Garantiezeit in die andere – so möchte man den „Apfel“ am liebsten wieder fallen lassen.
Nichtsdestotrotz und getrieben von der positiven Erfahrung mit dem 23“ Display nahm ich ihn in Betrieb. Ich hoffte auf ähnlich eindrucksvolles Erlebnis, ein Erlebnis, das alle Nachteile unbedeutend werden lassen könnte.
Der Blickwinkel war dem Panel entsprechend sehr gut. Die Farben waren ansehnlich und die Reaktionszeit ebenso akzeptabel. En Schwarz gleitet je nach Winkel rasch in ein violett grau ab mit leicht metallischer Note. Doch das ist meist nur erkennbar wenn wirklich großflächige Teile des Bildschirms schwarz sind.
Insgesamt wirkt das Bild des Cinema Displays aber harmonisch.
In Verbindung mit dem sehr angenehmen Chassis macht es Spaß auf das Display zu schauen.
Bild: Apple 20" - Chassis
Mein Modell hatte keine Pixelfehler und eine, für ein IPS Panel, sehr gute Ausleuchtung. Mitunter war dies die beste Ausleuchtung die ich bisher bei Geräten mit diesem Panel sehen konnte.
Bild: Apple 20" - Battlefield 2
Zwei Dinge fielen mir von Beginn an besonders auf: Erstens die hohe Schärfe bei Bildern und anderen Inhalten, zweitens die doch recht kleine Schrift im generell.
Ich hatte anfänglich einige Schwierigkeiten mit der Umgewöhnung auf diese Größe und Auflösung. Der vorherige 19“ TFT hatte hier ein deutlich angenehmeres Größenverhältnis, alles war viel besser lesbar. Jetzt ist die Beanspruchung meiner Augen höher und ein Officebetrieb demzufolge anstrengender geworden.
Das ist aber nicht verwunderlich. So ist der 20“ Apple gute 3 cm niedriger als ein 19“ TFT und nur unwesentlich breiter. In Verbindung mit der aber deutlich höheren Auflösung von 1680x1050 ergibt es ein zwar schärferes, aber auch schwerer lesbares Bild.
Mehr und mehr festigte sich die Erkenntnis, das Bild ist zu klein für mich, zumindest physikalisch. Sicherlich ist die Auflösung gut zum Zocken und der Hardwarehunger noch relativ leicht zu verkraften (besser als bei 23“), doch die Erkenntnis ließ sich nicht mehr abschütteln.
Ich wünschte mir ein paar zusätzliche Zentimeter in der Displaygröße, doch ein 23“ Modell kommt nicht in Frage, denn die native Auflösung ist mir einfach zu groß.
Letztendlich waren es die magere Ausstattung, die äußerst dünne Garantiezeit und die in meinen Augen zu geringe Größe des Displays, die mich dazu bewegten mich nach einem anderen Produkt umzuschauen.
Umdenken:
Ich informierte mich also über größere Alternativen, aber bei gleicher nativer Auflösung.
Doch da ist die Auswahl nicht wirklich groß.
Meine Nachforschungen führten mich zu dem Eizo S2110W.
Wie mir bereits bekannt war steht Eizo für wirklich gute Displays mit hoher Darstellungsqualität. Auch die Garantiezeit ist bei Eizo fast immer überdurchschnittlich hoch.
Im Grunde war der Eizo auf dem Papier die ideale Lösung für meine Probleme.
Die Garantiezeit beträgt 5 Jahre, das Display würde zweifelsohne eine brillantere Qualität liefern als ein IPS Panel, das Display ist ungefähr 2,4cm größer in der Diagonale bei gleich bleibender Auflösung und die Ausstattung würde erfahrungsgemäß üppiger ausfallen.
Dagegen spricht nur der höhere Preis von Rund 200 Euro.
Hält man sich aber vor Augen das man für die 200 Euro Aufpreis (gegenüber einem 20“ Apple) 4 Jahre längere Garantie, ein brillanteres Display, mehr Ausstattung, eine vermutlich ideale Panelgröße und eine durchdachte Ergonomie erhält, so verwandelt sich der preisliche „Nachteil“ rasch in ein wesentlich besseres Preis/Leistungsverhältnis.
Nach einem äußerst informativen und kompetenten Gespräch mit Herrn Barat von TFTshop.net orderte ich den Eizo.
Hier auch noch mal großen Dank an Herrn Barat für die aufgewendete Zeit und den tollen Kundenservice.
Eine derart hingebungsvolle und individuelle Beratung, inklusive maßgeschneiderte Service-Lösung (auf meine Situation) für Lieferung, Versand und Zahlung, ist mir bisher noch nie widerfahren – sehr vorbildlich.
Zudem stimmte auch noch der Preis. Ich würde dort wieder kaufen.
Eizo S2110W:
Nach einer extrem schnellen Lieferung kam der Eizo nach nur 1 Tag an.
Die Verpackung kann nicht mit der des Apple mithalten. Es ist ein schlichter Standardkarton, ohne praktischen Tragegriff.
Dafür entschädigt die umfangreiche Ausstattung des Paketes, die einem nach Öffnen des Kartons entgegen springt.
Neben einem DVI Kabel sind noch ein DVI->Analog Kabel, ein USB Kabel für die Farbkalibrierung des Monitors, ein Handbuch und die Treiber CD enthalten. Immerhin, denn so manche andere Firma liefert überhaupt kein zusätzliches Kabel mit.
Das Chassis des Flexscan TFT ist lediglich aus Plastik, wie bei etwa 95% aller Monitore. Es ist in Schwarz gehalten. Der Look ist zwar dezent, aber dennoch gelungen.
Beim Aufstellen fällt sofort der schwere Standfuß auf, der mit einem Eisenteller unterlegt ist. Das sorgt für sicheren Stand und dauerhafte Stabilität, auch wenn man die Arc-Swing Funktion in Anspruch nehmen will.
Ich persönlich kann mir zwar keine plausible Situation vorstellen, in der ich den Monitor so herunterschwenken würde, aber es ist besser als nichts. Immerhin kann man den Monitor problemlos drehen, neigen und in der Höhe verstellen.
Auch das ist nicht Standard bei vielen TFT Modellen.
Auf der Rückseite befindet sich eine Kabelführung, die aus einer Art Metall-Klammer besteht. Man kann also die hinteren Kabel zusammenlegen und die Klammer schließen. Nichts phänomenales, aber wenigstens eine Kabelführung.
In der Praxis ist diese jedoch sehr „labil“. Denn wird durch die Kabel selbst (bei entsprechender Position) ein zu starker Druck ausgeübt, so öffnet sich die Klammer sofort. Würde man also beispielsweise die Arc-Swing Funktion nutzen, wäre ein unabsichtliches Öffnen wohl unvermeidlich.
Negativ anzumerken ist das die Arc-Swing Funktion sehr, sehr schwergängig ist. Man muss ordentlich Kraft aufwenden um etwas zu bewirken, da hat man gelegentlich schon mal Angst um den TFT.
Die Front ist wie bereits gesagt unspektakulär, lediglich die geschwungene Linie des Bedienfeldes am unteren Rand des Displays ist „neu“ und hebt sich ein wenig vom Eizo Standard Design ab.
Das Bedienfeld beinhaltet diverse Funktionen wie Power On/Off, Enter, Pfeiltasten für die Navigation und eine schicke blaue LED. Diese LED ist nicht aufdringlich, sondern sehr zurückhaltend, fast schon matt. Dafür stört es auch nicht im Betrieb.
Die Knöpfe sind eigentlich keine, es sind Touch Screen Felder die bereits auf leichten Druck reagieren. Sehr schick - ist ja fast wie bei Apple…
Allerdings macht da die Praxis oft einen Strich durch die Rechnung, denn die Beschriftung der Touchscreen Felder besteht lediglich aus einer Gravur. Die ist aber nicht mit einer Farbe versehen und so kommt es vor, dass man (zumindest ich), gleich welche Tageszeit, die Kennzeichnung der Touchscreen Felder nicht lesen kann. Ein Erfühlen ist unmöglich, da die fehlende übliche Knopf-Form ein „blindes“ Ertasten verhindert. Außerdem würde man so ungewollt falsche Funktionen aufrufen. So orientiere ich mich meist anhand der LED. Links davon ist das Power On/Off Feld. Den Rest habe ich noch nicht blind zu bedienen gelernt.
Aber das kommt sicher noch, es ist für mich kein wirklicher Kritikpunkt.
Bild: Eizo 21" - Touch Buttons
Zum Abschluss ist noch zu erwähnen dass die Dicke (Tiefe) des Displays stärker ist als bei einigen anderen TFT Displays. Durch das Schwarz des Gehäuses wird es allerdings kaschiert.
Betrieb:
Gleich nach Anschließen und Anmachen des Eizo strahlt mir eine wahre Pracht entgegen.
Die Leuchtkraft ist überwältigend und übertrifft alles was ich bisher je zu sehen bekommen habe.
Die Ausleuchtung ist perfekt, es gibt nirgendwo etwas zu bemängeln. So eine makellose Ausleuchtung ist ein wahrer Traum - das wünscht man sich als TFT Käufer!
Pixelfehler sind mir bisher nicht aufgefallen, aber ich suche auch nicht mir der Lupe danach.
Doch ich bin zuversichtlich dass die Qualitätskontrollen, die ich bei Eizo als hoch einschätze, auch ihren Sinn haben.
Die Ausmaße (ca.2, 4 cm mehr Diagonale) macht sich sehr stark bemerkbar.
Vor dem Kauf hatte ich gelegentlich Zweifel ob man den Unterschied wirklich wahrnehmen würde.
Aber es ist noch besser als gedacht!
Jeden der in die Situation gerät einen 20“ (Widescreen) als zu klein zu empfinden, dem empfehle ich sich mal den Eizo näher anzuschauen. Es schadet nicht.
21“ ist in meinen Augen klar die bessere Wahl für eine 1680x1050 Auflösung. Man sieht mehr, es ist angenehmer für die Augen und die Schärfe nimmt auch nicht ab.
Man könnte sagen: Das was vorher schlecht war wird nun gut.
Aber reicht das auch, oder gibt es auch Nachteile?
Nachdem mein Rechner jetzt Windows gestartet hat, erlebe ich eine völlig neuartige Farbenpracht. Das Desktop Hintergrundbild sieht wesentlich schöner aus als auf dem Apple. Die Farben sind nicht bloß kräftiger und natürlicher – sie leuchteten mir mit einer unfassbar starken Präsenz entgegen.
Aus vielen einzelnen Farben bricht ein immenses Leuchten heraus, und doch wird es stets von einem tiefen, satten Schwarz im Zaun gehalten.
Das Geäst sieht fein gezeichnet aus, das Licht und dessen Überstrahlen ist satter und feiner aufgelöst. Farblich sieht das gesamte Bild viel lebensechter (natürlicher) aus. Man beachte hierfür das Grün der Blätter und die Sonnenstrahlen.
Ich hoffe es kommt auf dem Bild gut rüber.
Das ist es - Bilder sind jetzt nicht bloß noch heller, brillanter und strahlender, nein auch die dunklen, tiefen Töne erleben regelrechten Aufwind.
Das starke Kontrastverhalten ist naturgemäß besser als bei IPS Paneln. Und das sieht man einfach.
Es ist etwas das Bildern viel mehr Plastizität verleit, die Bildtiefen treten Zutage und machen viele multimediale Inhalte zu einem neuen Erlebnis. Dinge kommen zum Vorschein die vorher hinter einem dunklen „Brei“ verbogen blieben.
Leider hat die Kamera das unter Bild nicht so gut aufgenommen, es weicht stark ab. Dennoch sind die Farben schon sehr schön. Die Bereiche zwischen den vielen Lichtbögen werden extrem schön, differenziert wiedergegeben.
Bild: Eizo 21" - Desktop
Hier wiederum sieht man den Helligkeitsunterschied und die schöneren Farben bei dem Eizo. Man beachte hierfür das Grün des Orks und die Rot-Töne der Lava.
Bild: Eizo & Apple - Desktop II
Nach Bildern, Videos und Spielen wird es etwas werden, das man nicht mehr missen will. Wie Herr Barat so schön sagte, einmal den Eizo benutzt wird man für andere Panels versaut (hoffe richtig zitiert).
Interessant ist auch ein Vergleich des Weiß-Tons beider TFT Modelle.
Wie man unschwer sieht ist das Weiß rechts beim Eizo wesentlich heller und reiner. Der Apple kann auch hier nicht wirklich mithalten. Zudem meint man fest im direkten Vergleich einen leichten Rotstich beim Apple zu sehen.
Bild: Eizo & Apple - Weißton
Photoshop/3dsmax:
Da ich auch mit diesen Programmen arbeite musste sie gleich probieren.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand, es ist reichlich Platz! Viele Programme profitieren deutlich von dem Plus an Platz.
Man kann Tools, Interfaces und sonstige Zusatzfenster anordnen ohne sich selbst die Sicht auf den Bildinhalt zu versperren. Es bleibt noch immer wahnsinnig viel Platz!
Bild: Eizo 21" - 3DSMAX
Aber auch die wesentlich bessere, naturgetreuere Farbdarstellung ist unweigerlich ein großes Plus in diesem Bereich. Ich denke das braucht nicht näher erläutert zu werden.
Die tolle Graustufen Darstellung und der satte Schwarz-Ton des Eizo lassen grafische Erzeugnisse gleich tausendmal besser ausschauen.
Aber nicht nur das ist wichtig. Endlich kann ich wieder auf einem TFT arbeiten ohne nachher wieder die Resultate auf einem CRT anpassen zu müssen. Die IPS Panel sind hingegen nicht wirklich für Bildbearbeitung zu Gebrauchen, da Graustufenverläufe und Farben nicht wirklich sauber und gut dargestellt werden können. Auch neigen sie oft bei hellen Flächen zum Überstrahlten darstellen – so gehen oft Details verloren die für Bildbearbeitung wichtig sind!
Bei vielen wird vermutlich das untere Bild nicht so rüberkommen wie bei mir, aber es ist wie ein Konturen Filter der nun drübergelegt wurde, der das Bild wesentlich Facettenreicher darstellt.
Ich war überrascht wie viel ein hoher Kontrast ausmachen kann. Dabei war ich mit einem IPS Panel nie wirklich unzufrieden, aber jetzt wo ich erlebe was tiefe Schwarz-Töne in einem Bild ausmachen, wie man sie zum Leben erwecken kann… .
Videos:
Als Test habe ich absichtlich mal ein Video gewählt in übler Qualität (King of Queens, TV captured). Der Pixelbrei verführt geradezu zu einem Schlierenverhalten.
Der Apple zog hier sehr deutlich Schlieren und es war sehr unangenehm das Video in Vollbild anzusehen.
Der Eizo hingegen verhielt sich in dieser Disziplin deutlich angenehmer und konnte den Pixelsalat besser kaschieren.
Aber auch hochwertige Filme (Fluch der Karibik) sehen um einiges besser aus als auf dem Apple. Das ist angesichts des hohen Kontrasts und der brillanten Farben aber auch kaum verwunderlich.
Entgegen so mancher Tests – von Schlieren, Nachleuchten oder sonstigen Makeln keine Spur. Es macht schlicht Fun auf diesem TFT Filme zu schauen. Nichtsdestotrotz bevorzuge ich immer noch ein TV Gerät, einfach wegen der wesentlich größeren Diagonale.
Spiele:
World of Warcraft:
Das bei mir zurzeit beliebteste Spiel enthüllt die wahre Freude erst mit einem Widescreen Display.
Bei unterstützter nativer 1680x1050 Auflösung tun sich neue Welten auf.
Die Schärfe ist superb. Der Kamera Winkel verbreitert sich, sodass man einen größeren Einblick in die Spiel-Welt erhält, das heißt links und rechts ist einfach mehr zu sehen.
Als Test stapfe ich mit meinem Elfen-Schurken in Westfall umher.
Sicher nicht die eindrucksvollste Umgebung, aber selbst hier offenbart sich ein wahrer Sinnesrausch.
Die deutlich kräftigeren Farben lassen meine Augen immer wieder in Richtung Spielfigur wandern. Silhouette des Charakters, die einzelnen Muskelstränge, die verschiedenartig gefärbte Kleidung, glänzende metallene Waffen und die leuchtenden Augen produzieren ein deutlich plastischeres Bildnis. Es ist wie ein Quell neuer Sinneseindrücke dem man sich nicht entziehen kann oder will. Man muss alles erstmal genau begutachten und genießen.
Das nicht mehr vorhandene „Glitzern“ (wie bei einem IPS Panel) trägt ebenfalls zu dieser Brillanz mit bei. Sämtliche Wiedergaben wirken noch reiner und klarer.
Egal was man sich in WoW ansieht, stets begegnet man denselben Effekt. Und sei es nur die Karte oder die vielen Zaubersprüche im Interface, es treten Dinge in den Vordergrund die zuvor unauffällig im Hintergrund verborgen blieben.
Das kann ich mir nur durch 2 Dinge erklären: 1. Bildinhalte/Details treten durch die wesentlich helleren und immens leuchtenden Farben bewusster in den Vordergrund. 2. Das tiefere Schwarz, bedingt durch den höheren Kontrast, umrahmt all dies und verleiht dem Ganzen ausdrucksstarke Konturen, das in Kombination mit Punkt 1 eine tolle Plastizität & Präsenz zur Folge hat.
Jedes Bild bekommt eine neue Note und World of Warcraft und seine Fantasywelt ist geradezu prädestiniert für so ein farbenfrohes Panel!
Diese Regel wird sich im Laufe meines Tests als immer wiederkehrendes Vergnügen bewahrheiten.
Bild: Eizo 21" - World of Warcraft
Schlieren oder dergleichen sind nicht wahrnehmbar. Damit habe ich keine Probleme. Ich laufe, kämpfe, betrachte und vollführe die wildesten Kameraschwenks mit stets dem gleichen Resultat: Volle Spiel-Tauglichkeit.
Da ich in dieser hohen Auflösung meine, Bildrisse (wird dies Tearing genannt?) noch bewusster wahrzunehmen, habe ich im Laufe des Tests die V-Sync Option aktiviert.
Bisher dachte ich das würde zu einer Verschlechterung im Schlierenverhalten führen, zumindest meine ich das gelesen zu haben.
Daher habe ich die Option bisher gemieden.
Nachdem ich es aber eingeschaltet habe war ich schlichtweg begeistert:
Die Bilder wirken nun wie aus einem Guss, alles ist harmonischer, ruhiger, stabiler – die Dinge laufen so geschmeidig ab, dass man nicht mehr wegschauen mag.
Selbst der Unschärfeeffekt scheint bei diesem Display sehr gut gelöst und sogar einen Tick besser als bei dem Apple.
Dinge im Hintergrund oder im Vorbeigehen lassen sich gut erkennen, für einen TFT nicht schlecht. Obwohl ich bei dieser Overdrive Technik skeptisch war (auch durch negativ-Tests bedingt) komme ich nicht umhin zu sagen, hier funktioniert es wirklich verdammt gut!
Für mich jedenfalls wird das bisher von mir favorisierte Panel (S-IPS) durch das Eizo Panel abgelöst. Ich freue mich regelrecht darauf die verschiedensten Regionen neu zu erkunden und den hübschen Stil der Landschaften mit völlig anderen Augen zu betrachten.
Doom 3:
Ich kann mir vorstellen das Doom 3 auf vielen regulären TFT Displays nur bedingt zu genießen ist. Mit meinem IIyama S-IPS wurde ich stets an die miese Ausleuchtung erinnert, denn in so gut wie jeder Szene traten an den Seiten die hell gelben Ausleuchtungsquellen zum Vorschein. Das muß doch nicht sein!
Obwohl der Apple natürlich schon ein großer Fortschritt ist – der Eizo macht es noch viel besser. Ich könnte mich nur wiederholen wie bereits sooft zuvor, darum kürze ich es ab.
Der Kontrast, die Leuchtkraft und die makellose Ausleuchtung steigern das Doom Erlebnis, da das Produkt ja geradezu von der Dunkelheit lebt!
Da ich noch nicht herausgefunden habe wie ich eine Widescreen Auflösung einstellen kann. Benutzte ich eine 1000er Auflösung, die dann auf das Breitbild Format gedehnt wurde.
Ich weiß nicht wie die unteren Bilder auf euch wirken, aber ich bin hellauf begeistert. Es sieht scharf aus und die Figuren schauen für mich kaum deformiert oder unproportional aus, nicht mehr als sonst auch.
Hier ist eine Stärke im Interpolationsverhalten klar erkennbar.
Aber auch der Apple konnte das schon sehr gut bewältigen.
Von Schlieren etc. auch hier keine Spur! Und wieder kam ich zu dem Eindruck das der Eizo schneller zu sein scheint als das S-IPS Panel. Vielleicht ist es ja eine Täuschung, aber bei jedem Test sehen Bewegungen geschmeidiger, sauberer und vor allem angenehmer zu beobachten für die Augen aus.
Daher kann ich auch hier nur wieder schwärmen und sagen, Doom werde ich gleich noch mal durchspielen und „neu“ genießen.
Für Interessierte wieder ein Grund mehr sich den Eizo mal näher anzuschauen.