Dell 2408WFP (Prad.de User)

  • Jetzt habe ich ihn also seit gestern auf dem Schreibtisch stehen, meinen Dell 2408 WFP. Ausstattungsmäßig ist das Teil der Hammer - da fehlt wirklich nichts. Im Gegenteil, auf den integrierten Kartenleser hätte ich verzichten können, den gib's bereits im Compi =).


    Ich habe den Monitor nach sehr freundlicher und ausführlicher Beratung durch Herrn Barat im TFTShop gekauft. Kohle Dienstag Abend überwiesen, Donnerstag kam das Paket - Respekt!


    Toll auch, dass der TFTShop Settings und IC-Profil zum Einstellen auf UGRA zur Verfügung stellt. Es hat den Anschein, als ließe sich damit eine sehr farbneutrale Darstellung erzielen (ein Colorimeter habe ich noch nicht). Allerdings beziehen sich die Settings auf sehr warme 5200 K. Ich habe daher mit AdobeGamma die Temperatur auf für mich angenehmere 5800 K eingestellt. Grau wirkt so eindeutig neutraler - zumal ich meinen Arbeitsplatz mit 5800 K beleuchte.
    Außerdem finde ich die UGRA-Vorgabe von Gamma 1,8 für Bildbearbeitung und Fotodruck nicht passend. Selbst Photoshop-Guru Scott Kelby schlägt Mac-Besitzern ersteinmal vor, Gamma auf 2,2 (Windows-Standard) einzustellen.


    Super auch, wie der Dell reines Schwarz darstellt. Schwärzer geht's nimmer. Und was für mich ganz wichtig ist: Der Dell kann mit meinen Settings feinste Tonwerte im Weißen super auflösen. Das heißt, RGB 251 lässt sich von RGB 255 (reines Weiß unterscheiden). Die Tiefenauflösung ist nicht ganz so gut, aber immer noch klasse!


    Farbverläufe löst der Monitor ebenfalls super-fein auf. Ich kann keine Streifenbildung erkennen. Und das Bild ist wirklich knackscharf! (Alle diese Sachen habe ich mir mit dem Programm EizoTest angesehn).


    Ganz happy ich mit dem Monitor dennoch nicht: Die Farben erscheinen sehr leuchtend, besonders Rot- und Orange-Töne "knallen" richtig auf die Netzhaut. Das wirkt auf mich "übersättigt". Kennt jemand einen Trick, wie man die Farben etwas zurücknehmen kann? Oder ist das ein Feature und nicht ein Bug, so dass ich mich daran gewöhnen sollte?


    Richtig knatschig bin ich dann aber darüber, dass der Monitor keine einheitlich weiße Fläche darstellt. Im linken Fünftel wirkt das Weiß, als habe jemand einen Schuss Magenta reingekippt. Zunächst hatte ich gedacht, dass sich irgendetwas Farbiges in meinem Zimmer schwach im Monitor spiegelt. Aber das kann ich mittlerweile ausschließen. Der Farbstich ist nicht stark, gerade so eben sichtbar - aber mich stört er. Ich frage jetzt mal die Experten hier: Kann das ein Fehler sein und sollte ich das Gerät reklamieren? Oder bin ich zu pingeling und sollte in der Preisklasse nicht mehr erwarten?
    Der leichte Farbstich ist übrigens auch sichtbar, wenn man von der Seite auf den Monitor schaut. Er tritt nur bei Weiß auf, in grauen oder gar farbigen Flächen kann ich da nichts sehen.


    Mein vorläufiges Fazit: Super verarbeites Gerät, mit dem Potenzial zu einem erstklassigen Bild. Um das voll auszuschöpfen, benötigt man aber wohl einen Spyder oder so etwas. Und der Magentastich im Weißen nervt.


    Photofreak

  • Zitat

    Richtig knatschig bin ich dann aber darüber, dass der Monitor keine einheitlich weiße Fläche darstellt. Im linken Fünftel wirkt das Weiß, als habe jemand einen Schuss Magenta reingekippt.


    Ein ähnliches Problem gab es beim Eizo S2231W ("rainbow white") bei einigen Leuten im März/April diesen Jahres, hast du wahrscheinlich nicht gelesen
    Eizo S2231WH-GY (Prad.de User)


    Ich habe meinen S2231W deswegen zurückgeschickt. Beim Eizo war es kein Magentastich sondern links grünlich und rechts rötlich. Ich dachte bis jetzt, dass der S2231W der einzige TFT ist, wo sowas auftritt, aber anscheinend gibts da noch mehr Modelle.

    • Offizieller Beitrag

    Die etwas mehr gesättigten Farben dürften vom erweiterten Farbraum herrühren und sicherlich ein Feature und kein Bug sein ;)


    Einheitliche weiße Flächen stellen für Monitore, je größer die Bilddiagonale wird, schon eine gewisse Herausforderung dar. Highend Monitore von NEC und Eizo versuchen durch spezielle Techniken diesen Umstand zu beheben und einen einheitlichen Gammawert auf der gesamten Fläche zu garantieren.


    Das gilt auch für den Eizo S2231w der in einem vorherigen Posting angesprochen wurde. Beim neuen Eizo CG222 gibt es die Problematik nicht, nur kostet der Monitor eben auch doppelt so viel.


    Ich denke es wird schwer werden fü 549,00 EUR ein perfektes 24 Zoll Gerät zu finden, zumal mit der von Dir bereits gelobten tollen Ausstattung. Selbst die ganz teuren Geräte haben auch ihre kleinen Macken. Wirklich 100 Prozentig perfekt ist glaube ich kein Monitor.


    Letztendlich ist aber entscheidend ob Du mit diesem Umstand leben kannst.

  • Zitat

    Original von FireFish
    Ein ähnliches Problem gab es beim Eizo S2231W ("rainbow white") bei einigen Leuten im März/April diesen Jahres, hast du wahrscheinlich nicht gelesen
    Eizo S2231WH-GY (Prad.de User)


    Danke für den Link! Ich bin ja noch so neu hier, dass mir das entgangen ist. Aber jetzt habe ich es gelesen.



    Zitat

    Original von Andi
    Letztendlich ist aber entscheidend ob Du mit diesem Umstand leben kannst.


    Das werde ich dann wohl müssen :(.


    Photofreak

  • Zitat

    Allerdings beziehen sich die Settings auf sehr warme 5200 K. Ich habe daher mit AdobeGamma die Temperatur auf für mich angenehmere 5800 K eingestellt. Grau wirkt so eindeutig neutraler - zumal ich meinen Arbeitsplatz mit 5800 K beleuchte.


    Wenn du meine UGRA Settings verwendest, solltest du die Verwendung von Adobe Gamma tunlichst verzichten. Denn das dürfte einiges verfälschen. Immerhin greift es in das vom Messgerät ermittelten Werte ein und verbiegt da sicher zusätzlich etwas. Adobe Gamma lädt sich bei Gerätestart meist unbemerkt im Hintergrund mit. Probier es bitte mal ohne.
    Der Weißpunkt für UGRA liegt tatsächlich bei 5.800K. Und die wurden mit dem Messequipment auch fürs Profil erstellt. -Siehe UGRA Report.

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • Zitat

    Original von Tiefflieger
    Wenn du meine UGRA Settings verwendest, solltest du die Verwendung von Adobe Gamma tunlichst verzichten. Denn das dürfte einiges verfälschen. Immerhin greift es in das vom Messgerät ermittelten Werte ein und verbiegt da sicher zusätzlich etwas. Adobe Gamma lädt sich bei Gerätestart meist unbemerkt im Hintergrund mit. Probier es bitte mal ohne.


    Blöde Frage: Wie schalte ich denn AdobeGamme komplett aus? (Möglichst, ohne Windows neu starten zu müssen - ich möchte ja einen Vorher-/Nachher-Vergleich haben.)
    Ich hatte es nämlich auch vorher schon genutzt, und irgendein Profil lädt das Ding ja immer beim Windows-Start



    Zitat

    Original von TieffliegerDer Weißpunkt für UGRA liegt tatsächlich bei 5.800K. Und die wurden mit dem Messequipment auch fürs Profil erstellt. -Siehe UGRA Report.


    Stimmt. Habe es gerade noch einmal nachgelesen. Aber mit den Settings bekomme ich keine neutralen Farben hin - das Bild ist einfach gelbstichig. Und es bleibt das Problem, dass die Settings für Gamma 1,8 gerechnet sind.


    Wie schon gesagt: Scott Kelby empfiehlt den Monitor immer auf Gamma 2,2 einzustellen und ähnlich liest es sich auch bei Wikipedia:


    Zitat

    Der Gamma-Wert eines durchschnittlichen, mit Windows betriebenen Monitors liegt im Mittel bei 2,2. Diese Einstellung empfiehlt sich, da fotografische Labore ebenfalls mit einem Gamma von 2,2 arbeiten, und so ein für gut befundenes Bild am Monitor auch dementsprechend belichtet wird.


    Und weiter:

    Zitat

    Derselbe Monitor an einem Mac wird standardmässig mit einem Gamma von 1,8 betrieben. Die Gründe entstammt noch aus der Zeit vor dem Color Management des ICC. Ein Gamma von 1,8 war für einen Workflow ohne Farbmanagement gedacht, damit die Monitordarstellung besser an die Tonwertreproduktion von Schwarzweißdruckern angelehnt war.


    Tiefflieger, vielleicht misst du ja mal noch die Einstellungen und das Profil für Windows aus, so dass der Dell 2408 den AdobeRGB-Farbraum möglichst optimal darstellt. Das wäre klasse.


    Photofreak

  • Hallo Photofreak!


    Adobe Gamma im Autostart deaktivieren.


    Du benötigst folgendes Profil für Adobe RGB:


    Weißpunkt 6.500
    Gamma 2,2
    Helligkeit 120


    Vielleicht kann tiefflieger dir eins erstellen.


    Grüße
    Winston Smith

  • Zitat

    Original von Winston Smith


    Vielleicht kann tiefflieger dir eins erstellen.


    Das wäre natürlich super - sicher nicht nur für mich.


    Dieser Gamma-Loader von Adobe, der ist doch eigentlich ganz sinnvoll - oder nicht? Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, lädt der das Monitorprofil beim Windows-Start (ich verwende Windows XP), weil Windows das nicht kann. Ansonsten würde das ICC-Profil erst geladen, wenn ich eine entsprechende Anwendung starte, also in meinem Fall Photoshop. Das hieße dann doch: Solange ich in Adobe Gamma das Profil für meinen Dell nicht verbiege, wäre es doch ganz nützlich, wenn der Gammaloader beim Windows-Start das Profil lädt. Oder bin ich jetzt völlig auf dem Holzweg?


    Photofreak

  • Hallo Photofreak!


    Etwas vereinfacht:


    Windows XP liest das Profil, stellt es allerdings unter sRGB da.


    Photoshop übernimmt das Standard-Profil und stellt es als RGB da.


    Wenn eine neues Profil erstellt wird und Gamma nicht deaktiviert wird
    gibt es Konflikte und Farbverfälschungen.



    Grüße
    Winston Smith

  • Hallo, erstmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Monitor. Eigentlich möchte ich mir ebenfalls diesen Monitor zulegen, eines hindert mich daran im Moment noch, und zwar der Input/Maus-Lag. Viele schreiben, dass er bei diesem Modell besonders start, d.h. spürbar ausgeprägt ist. Kannst du das bestätigen?


    Merkst du z.B. unter Windows beim Fenster-Verschieben, dass die Maus "hinterherhinkt"?

  • Hallo eltrash,
    ich kann ehrlich gesagt keine Verzögerungen feststellen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich absolut kein Gamer bin. Wenn ihr mir sagt, wie ich das mal schnell ausprobieren kann (gibt es ein Testprogramm?), mache ich einen kleinen Test.


    Photofreak

  • Danke für die Information, klingt ja schonmal nicht schlecht.


    Für einenTest benötigt man einen zweiten Monitor (vorzugsweise einen CRT oder TFT mit TN-Panel), der im Clone-Modus angeschlossen wird. Dann wird eine Software-Stoppuhr laufen gelassen und beide Monitore mit einer DigiCam abfotografiert. Anhand der Differenz sieht man die Verzögerung in ms, das ist der Input-Lag =)


    Hier mal ein Video:
    Wenn man Pause drückt, sieht man auf beiden Schirmen unterschiedliche Werte.


    Ich hab noch eine Bitte: Die Abmessungen werden überall mit Fuß angegeben. Könnte bitte mal jemand nachmessen, wie hoch das Panel ist, also mit Rahmen? Danke!

    2 Mal editiert, zuletzt von eltrash ()

  • Input-Lag:
    Der Input-Lag war bei mir auch im Windows-Betrieb spürbar, aber zum einen kommen da mehrere Faktoren zusammen (z.B. habe ich auch eine Funk-Maus), zum anderen gewöhnt man sich - im Windows-Betrieb - recht schnell dran, so das er für die reine Office-Anwendung unf Bildbearbeitung von meinem Gefühl her kein Problem darstellt. Problematisch wird es bei Spielen und beim DVD-schauen. Ich habs probiert und Bild und Ton waren nicht 100% synchron. Ich warte auf die Rev.A01 und hoffe auf Besserung.
    Die Messwerte, die ich gelesen habe, lagen bei 60 ms. Selbst nachgemessen habe ich nicht.

  • Mmh, den Inputlag jetzt wie beschrieben mit einem CRT-Monitor zu messen, ist mir zu aufwändig. Meine ausgemusterte Sony-21"-Röhre wiegt gut 30 kg - dafür wuchte ich die jetzt nicht noch einmal auf den Schreibtisch.
    Ich habe neben dem neuen Dell noch einen alten 19"-Acer-TFT als Paletten-Monitor angeschlossen. Wenn ich genau darauf achte, scheint der Acer ein Jiffy spontaner auf die Maus zu reagieren. Aber wirklich nur, wenn ich bewusst darauf achte. (Ich verwende eine kabelgebundene Maus mit 1.000 dpi.)


    Wenn ihr mir einen Link nennt, wo ich so eine Stoppuhr herbekomme, mache ich nächste Woche gerne mal den Test im Clone-Modus und poste die Screenshots.


    Fazit: Für mich ist der sogenannte "Inputlag" kein Problem 8).


    @Tiefflieger: Hört man von dir noch was zum Thema "AdobeRGB-Profil" =)?


    Photofreak

  • Wird es einen neuen Prad Test mit der neuen Revision geben???
    Will unbedingt wissen ob....
    1.) der hohe Input-Lag auf einen menschenfreundlichen Niveau angepasst wurde, da der jetzige Input-Lag einfach nur ne Frechheit ist..


    2.) die Bildqualität durch die neue Rev. leidet.


    Achja... der Aufschrei bei Dell war ja groß, so dass sie jetzt eine neue Revision rausbringen.. (Input-Lag, linke und rechte Bildschirmhälfte..). Weiß jemand ob die eine neue Revision für den 27" planen?? Hätte der 27" nen Input-Lag von ~1,5-2fps, dann hätte ich meinen Traummonitor gefunden, aber 3fps ist zuviel... bin zwar ein Ex-Hardcore-Zocker, aber keiner kann mir weißmachen, dass man im Office betrieg die 3 fps nicht merkt... ist wie Cola und Pepsi, für einige schmecken sie gleich, aber ich merke da sofort nen Unterschied im Geschmack ;)

  • So, mein neuer Dell 2408WFP A01 ist gerade gekommen.
    Zwar gibt mir der Monitor noch einige Rätsel auf (Frequenz,
    Menueinstellungen wie "LCD-Verbesserung"), aber was
    den Inputlag betrifft kann ich sagen, dass Dell das Ganze
    wohl in den Griff bekommen hat.


    Zum Vergleich habe ich leider kein TN-Panel hier, dafür zwei
    sehr gute S-PVA Panels von Eizo, die im Vergleich zu einem
    Rörenmonitur maximal 5ms hinterher sind (Links Eizo S1910
    Rechts Dell 17" CRT; Inputlag im Vgl. zur Röhre: 2ms)
    .


    Vergleichsmonitore:
    Eizo S1910 (1280x1024, zentriert im Dell 2408 ) S-PVA
    Eizo S24xx (wahrscheinlich 31) S-PVA




    Links Dell - Rechts Eizo 24"
    Inputlag im Vgl. zum Eizo: 0ms



    Links Dell - Rechts Eizo 24"
    Inputlag im Vgl. zum Eizo: 1ms


    Und damit kann man ganz definitv arbeiten und spielen.



    Der Eizo S1910 ist btw. genauso schnell wie sein 24" Pendant:

    Links Eizo S1910 - Rechts Dell 2408WFP A01
    Inputlag 2408 im Vgl. zum S1910: 2ms

    5 Mal editiert, zuletzt von phillnet ()

  • Hört sich mal gut an. Kannst du das Inputlag noch mit einem CRT testen? Das wäre nämlich das was die meisten wohl interessiert.

  • Wie gesagt habe ich den kleinen Eizo S1910 bereits mit einem
    CRT Verglichen:



    Links Eizo S1910 - Rechts Dell CRT 17"
    Inputlag im Vgl. zur Röhre: 2ms


    Der Eizo S1910 ist btw. genauso schnell wie sein 24" Pendant:

    Links Eizo S1910 - Rechts Dell 2408WFP A01
    Inputlag 2408 im Vgl. zum S1910: 1ms



    Wenn man jetzt von Schwankungen +/- 20% ausgeht ergibt
    das einen Inputlag des 2408 im Vgl. zur Dell Röhre von 5ms.


    Die Röhre würde ich ungern wieder aus dem Keller hochholen,
    die wiegt nämlich mindestens 15kg und ist ziemlich unhandlich.

    4 Mal editiert, zuletzt von phillnet ()