Sicher habt ihr auch schon mit dem erweiterten DV (Dynamic Visual) Mode experimentiert und euch gefragt, was das überhaupt ist. Normalerweise wird damit laut meiner Internet-Recherche wohl eine Technik bezeichnet, die bisher ausschließlich bei hochwertigen LCD-Fernsehern zur Steigerung von Kontrast und Farbdynamik eingesetzt wurde. Bei Projektoren wird mit Hilfe einer dynamischen Irisblende ein auf den schwarz-weiß Kontrast bezogener, vergleichbarer Effekt erzielt.
Hier eine Beschreibung von NEC zu Ihrem LCD 4610:
„Für brillante Farben (16,77 Mio.) beim NEC MultiSync® LCD4610 sorgt zudem der DV Mode (Dynamic Visual Mode), mit dessen Hilfe das angezeigte Bild laufend analysiert und die Farbdarstellung durch eine Farbkonvertierung entsprechend optimiert wird. Auch die Kontraste des Bildes werden entweder im dunklen, im hellen, oder in beiden Bereichen verbessert. Ihre Vorteile spielt diese Funktion besonders bei Video-Applikationen aus.“
In wie weit sich dies hier genauso verhält, kann ich nicht sagen, ganz offensichtlich ist jedoch die permanente Anpassung der Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung an den jeweiligen Bildinhalt und die Veränderung des Kontrastes in verschiedenen Bereichen.
Welche Einstellung haben euch damit ab besten gefallen?
Leider ist es mir bisher nicht gelungen, einen optimale Einstellung aus den Parametern Helligkeit, eDVM (ein oder aus) und einem der DV-Modi (Gamma-Kurven: Standard, Text, Film, Spiel) zu finden, die ich für alle Anwendungen gleichermaßen gut nutzen kann.
Die längste Gewöhnungszeit dürfte wohl der eDVM beim Serven auf verschiedenen Internetseiten haben, weil bei den vielen unterschiedlichen Gestaltungen der Seiten oft die Veränderung durch die Hintergrundbeleuchtung deutlich auffällt und ein wenig anstrengt. Zu Anfang dachte ich, es würde auch bei Spielen eher stören, doch ist die empfundene Kontraststeigerung teilweise sehr hoch. Hauptsächlich getestet habe ich mit Oblivion und Tomb Raider Legends. Leider gehen in dunklen Bereichen, nicht zuletzt wegen der Reflektionen auf der glänzenden Opticlear Oberfläche, in sehr dunklen Bildbereichen Details verloren. Dann neige ich dazu, mit Hilfe des DV Modus Film (leider grünstichig, was bei Filmen aufgrund des hohen Schwarzanteils in Grün natürlich gewünscht ist) oder bei besonders hellem Umgebungslicht Spiel (aufgrund des übertrieben hohen Kontrastes leider zu wenig Grausstufen und Farben, sowie oft überstrahlt wirkend), die dunkleren Bereiche aufzuhellen.
Im Moment sehen meine bevorzugten Einstellungen wie folgt aus:
Normale Anwendungen (e-mail, Internet, Foto usw.):
1. eDVM aus, DVM Standard, Helligkeit 27,3%, Kontrast bleibt bei mir immer auf 50% oder
2. als beste Kompromisslösung für alle Anwendungen eDVM ein, DVM Standard, Helligkeit: 47,6%; mit Spyder2Pro Version 2.2 kalibriert auf Gamma 2.2, 6500 Kelvin: Rot 100, Grün 96, Blau 98
Spiele bis max. mittlere Helligkeit von Umgebungslicht:
eDVM ein, DVM Standard, Helligkeit: 47,6% auch bis 100%, was dann wegen des maximal möglichen Kontrastes (laut eines Onlinetests bis zu über 2100 zu 1) sehr beeindruckend sein kann
Spiele ab hellem Umgebungslicht:
eDVM ein, DVM Film oder Spiel, Helligkeit 47,6%
Zu beachten ist bei den DV Modi Film und Spiel weiterhin, dass die Farbeinstellung am Monitor dabei auf Originalfarben zurückgestellt wird.
Die Möglichkeit, über Farbprofile welche ich mit Spyder2Pro erstellen kann die letztgenannten DV-Modi zu beeinflussen bzw. wieder etwas gerade zu biegen, werde ich in naher Zukunft auch noch testen. Evtl. kann ich die damit erstellten Profile hier später posten.
Ausgesprochen gut gefällt mir am 20WGX2, dass man das Bildformat auf 1 zu 1, formatrichtig oder Vollbild stellen kann. Zwar muss man hierfür eine Auflösung bis maximal 1280 horizontalen Bildpunkten wählen, doch gilt die Einstellung dann glücklicherweise für alle Auflösungen, einschließlich der höheren.
Abschließend möchte ich noch meine Begeisterung für den Schärfeeindruck dieses Monitors kundtun. Ich habe noch keine vergleichbare Schärfe bei einem anderen Monitor sehen können. Ebenso ist die Brillianz der Farben bemerkenswert. Die Nachteile, die eine glänzende Monitoroberfläche leider hat, sind natürlich leicht nachvollziehbar und müssen deswegen nicht näher beschrieben werden. Mir war Anfangs auch nicht klar, dass es sich hierbei eben nicht nur um einen optischen Gimmick handelt, sondern dass diese Technik auch tatsächlich Vorteile, wie eben eine enorme Helligkeit und Schärfe aufweist. Die TFT-Monitore mit matten, bzw. entspiegelten Oberflächen sind natürlich zum professionellen Arbeiten sinnvoller, bzw. ergonomischer, haben dafür aber eben den vergleichsweise leichten Schleier, ich nenne das gerne Grauschleier, im Bild. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Markenname auf dem Gerät aufgedruckt oder geprägt ist.
Mein Fazit sieht so aus: In Bezug auf Bildschärfe, Geschwindigkeitseindruck (Schlieren, Reaktionsverhalten), Helligkeits- und Kontrastreserven sowie Design setzt der NEC 20WGX2 Maßstäbe. Ausgesprochen ärgerlich empfinde ich hingegen die Tatsache, dass der Fuß nicht höhenverstellbar ist. Besonders dewegen, weil die untere Bildkante gerade gestellt schon bei ca. 10cm entsprechend angewinkelt bei ca. 12cm beginnt bzw. die Bildoberkante zwischen 38cm und 39,5cm liegt, wodurch überzogen auf den Monitor heruntergeschaut werden muss. Nach neuesten ergonomischen Erkenntnissen sollte innerhalb eines Winkels von 25 bis 35 Grad nach unten auf die Bildschirmoberkante geblickt werden. Momentan habe ich mir mit einer schwarzen Arbeitsplatte in 4 cm Stärke in 20 x 20 cm geholfen. Sieht halbwegs akzeptabel aus und kostete keine 5,-€.
=)