Chinas LCD-TV-Händler nehmen Zuflucht zu einer aggressiven Preisgestaltung um die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte 2010 anzukurbeln. Laut Marktkennern sei das die einzige Möglichkeit, die für das Jahr gefassten Lieferziele zu erreichen, nachdem die Verkäufe in der sich dem Ende neigenden Jahreshälfte schwächer waren als erwartet.
Wie die von der Digitimes zitierten Quellen weiterhin mitteilten, seien die Händler der Auffassung, dass die Gesamtverkäufe von LCD-Fernsehern in China in diesem Jahr die zuvor geschätzten Stückzahlen von 35 Millionen unterschreiten werden. Dass die bisherige Schätzung revidiert werden musste, geschieht im Rückschluss auf die Monate Januar bis Mai, in denen nur elf bis zwölf Millionen Geräte verkauft wurden.
Liefer-Riesen wie Sharp und Samsung Electronics senkten bereits anlässlich des Feiertags zum chinesischen Tag der Arbeit Anfang Mai die Preise ihre LCD-Modelle um 15 bis 20. Die Konkurrenz vor Ort zog mit uns reduzierte ihre Preise durchschnittlich um 20 Prozent.
Ende 2009 sind die Verkaufspreise für 32-Zoll-LCD-Geräte von 3.300 Yuan (ca. 380 Euro) auf etwa 2.699 Yuan (295 Euro) gefallen. 46-Zoll-Modelle haben sich vom Preisniveau her in Richtung 3.600 Yuan (etwa 415 Euro) entwickelt, und kamen den Quellen zufolge dem Preisniveau von 32-Zoll-Geräten gegen Ende des Jahres 2009 recht nahe.
Der chinesische TV-Händler Konka merkte dazu an, dass die Bruttomarge für Flachbildschirm-Fernseher innerhalb eines Jahres erheblich geschrumpft sei, obschon die Verkäufe im ersten Quartal 2010 um 60 Prozent zugelegt hätten. Ähnliche Erfahrungen machte Hisense: Die Unternehmensumsätze in Quartal eins verdoppelten sich zwar, jedoch fiel die Bruttomarge innerhalb des letzten Jahres um 2,2 Prozent auf 16,8 Prozent.
Die Marktkenner fügten hinzu, dass die aktive Verkaufsförderung der Händler für LED-hintergrundbeleuchtete LCD-TVs das Verschwinden von CCFL-beleuchteten Modellen beschleunigen würde.