Laut einer Veröffentlichung der BITKOM bleibt Deutschland 2011 unangefochten der größte europäische Markt für digitale Unterhaltungselektronik. Deutsche Konsumenten geben voraussichtlich 12,5 Milliarden Euro für Flachbildfernseher, Digitalkameras und Spielkonsolen aus. Nach einer Schätzung erbrachte selbst das Fußball-WM-Jahr 2010 nur 12,7 Milliarden Euro.

Ungeachtet eines 1,7-prozentigen Rückgangs entwickelt sich der deutsche Markt besser als in den meisten Nachbarländern. „Niemand gibt in der EU so viel Geld für Unterhaltungselektronik aus wie die Deutschen“, sagte BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer. Insgesamt wird der EU-Markt um rund sieben Prozent auf etwa 56 Milliarden Euro schrumpfen, Frankreich, Spanien und Italien sind die größten Umsatzbremsen.
Als Zahlenbasis gelten aktuelle Prognosen des Marktforschungsinstituts EITO. „In diesem Jahr stehen bei der Consumer Electronics die Verschmelzung von Internet und Fernsehen sowie die Heimvernetzung im Mittelpunkt. Vor allem in Deutschland wird die Abschaltung des analogen Satellitenempfangs im April 2012 zu einem Boom bei TV-Geräten führen“, so Scheer. „Viele Haushalte sind für einen digitalen TV-Empfang noch nicht ausgestattet und werden nachrüsten.“ Nach Schätzungen nutzt derzeit jeder fünfte Satelliten-Haushalt in Deutschland einen analogen Empfang.
Flachbildfernseher dominieren auch 2011 den EU-Markt für Unterhaltungselektronik. Sie machen mehr als die Hälfte der Umsätze aus. Allerdings sind die Erlöse in diesem Segment rückläufig, sie gehen um vier Prozent auf 31 Milliarden Euro zurück. Laut Scheer sollen die Preise für Flachbildfernseher 2011 nur geringfügig sinken. Die EU-Bürger werden in diesem Jahr voraussichtlich rund 61 Millionen Flat-TVs kaufen, etwa eine halbe Million weniger als 2010.
In Deutschland wird hingegen ein Rekord-Absatz von 9,8 Millionen Geräten erwartet. „Die TV-Innovationen des vergangenen Jahres wie Internet-TV, 3D und die HDTV-Einführung sorgen dafür, dass der Absatz von Flachbildfernsehern auch 2011 weiter steigt“, sagte Scheer. Das sei umso bemerkenswerter, als das 2010 mit den Olympischen Winterspielen und der Fußball-WM ein absolutes Sportjahr gewesen sei – mit der entsprechend hohen Nachfrage nach Fernsehern.