In ihrem aggressiven Bestreben, immer größere und bessere Fabriken der nächsthöheren Generation zu bauen, werden die LCD-Panelhersteller in diesem Jahr rund 17 Milliarden US-Dollar in den Ausbau von Kapazitäten investieren. Laut iSuppli könnte das jedoch zu einem Überangebot and LCD-Panels auf dem Markt führen, insbesondere gegen Ende des vierten Quartals und 2011.

Zu den LCD-Panelherstellern mit den voraussichtlich höchsten Kapitalausgaben im Jahr 2010 zählen die südkoreanischen Elektronikriesen LG Display – mit annähernd 4,6 Milliarden US-Dollar an erster Stelle – und Samsung Electronics mit 4,3 Milliarden US-Dollar. Den dritten Platz in der Rangliste der ausgabefreudigsten Unternehmen teilen sich Taiwans Platzhirsche AU Optronics und Chimei Innolux (CMI), beide mit 3,1 Milliarden US-Dollar. Die 13 größten LCD-Panelhersteller zusammengenommen, sollen insgesamt 16,9 Milliarden Dollar an Investitionsgeldern zusammenkommen. Gegenüber den 11,8 Milliarden US-Dollar aus dem Jahr 2009 ist das ein Mehr von 43,2 Prozent.
Die gestiegenen Kapitalaufwendungen, geplant im Hinblick darauf die LCD-Panelkapazität zu steigern, kommen zunächst zur rechten Zeit: Seitens der Konsumenten wird starke Nachfrage nach großformatigen LCD-Fernsehern allgemein und speziellen Technologien wie LED-Beleuchtung und 3D-Fähigkeit erwartet. Mit Blick auf die Zukunft prognostiziert iSuppli, dass der Wert des LCD-Panelmarkts 2010 rund 94 Milliarden US-Dollar wert sein wird, 105 Milliarden im Jahr darauf und schließlich 114 Milliarden im Jahr 2012.
Insgesamt soll die weltweite Produktion von Großbild-LCD-Panels durch immer neue Kapazitäten beträchtlich steigen. Vom dritten zum vierten Quartal 2010 wird laut iSuppli eine sieben Prozent größere Gesamtdisplayfläche hergestellt, 44 Prozent mehr als 2009. Dieser Trend soll sich bis 2011 mit einem Zuwachs von 16 Prozent an produzierter Panelfläche unvermindert fortsetzen.
iSuppli wittert Übersteuerung hinter solchen Zahlen, die laut den Experten nur zu einem Überschuss des Panelangebots führen kann. Schuld daran sind die übereifrigen Investitionen. Nichtsdestoweniger sehen die Analytiker in den durch Überangebot zu erwartenden Preissenkungen wiederum eine Belebung der Marktnachfrage, insbesondere für Großbildschirme.