Echtzeit-Gesichtserkennung für Google Glass (Video)

Das Start-up FacialNetwork.com hat mit »NameTag« die erste App für Google Glass vorgestellt, die eine Echtzeit-Gesichtserkennung mit der Datenbrille erlaubt. Dazu übermittelt die App Gesichtsaufnahmen an einen Server, um sie mit einer Personendatenbank abzugleichen.

Zudem arbeiten die Macher an einer Technologie, die auch ein Scannen von Profilfotos auf sozialen Netzwerken und den Abgleich mit Sexualstraftäter-Datenbanken erlaubt. Wenngleich es jetzt eine Beta-Version von NameTag gibt, ist aber fraglich, ob die App je offiziell breit verfügbar wird – Google hat Gesichtserkennung aufgrund von Datenschutzbedenken an sich ausgeschlossen.

Foto-Test: Glass-App erkennt Personen (Foto: FacialNetwork.com)

NameTag verspricht Nutzern die Möglichkeit, Einzelbilder von der Kamera hochzuladen, um sie zum Gesichtsvergleich mit einer Datenbank zu nutzen. FacialNetwork.com spricht dabei von „Millionen von Einträgen“ und einem Abgleich binnen Sekunden. Zudem ist eine Lösung in Arbeit, die einen Vergleich mit Profilfotos von Dating-Portalen wie OkCupid oder Match erlaubt. Die Technologie soll auch den Abgleich mit den über 450.000 Einträgen der National Sex Offender Registry und anderen Straftäter-Datenbanken erlauben.

„Ich glaube, dass das Online-Dating und soziale Interaktionen offline viel sicherer sind und uns die Menschen um uns viel besser verstehen lässt“, meint NameTag-Entwickler Kevin Alan Tussy. Denn es sei viel einfacher, jemanden zu treffen, wenn man ihn nur ansehen braucht, um beispielsweise Facebook- oder LinkedIn-Profil zu sehen. So verspricht die App Informationen wie den Namen und Beruf des jeweiligen Gegenübers und die Möglichkeit, direkt beispielsweise auch auf das Twitter-Profil zuzugreifen.


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Echtzeit-Gesichtserkennung für Google Glass (Video)

In der Praxis wird NameTag allerdings vor einer gewaltigen Hürde stehen. Google hat in der Vergangenheit wiederholt betont, dass es keine Gesichtserkennung für Google Glass geben soll, solange der Schutz der Privatsphäre nicht angemessen gewährleistet ist. FacialNetwork.com hofft aber, Google umstimmen zu können. „Es gehen nicht um die Verletzung der Privatsphäre, es geht darum, Leute zusammenzubringen, die das wollen“, betont Tussy. Daher sollen Nutzer bald die Möglichkeit bekommen, auf der NameTag-Website einzustellen, ob ihr Name und weitere Daten für andere sichtbar sein sollen.

Es ist vorstellbar, dass ein solches Opt-out-System in den USA ausreichen mag. Hierzulande dürfte es den Anforderungen von Datenschützern aber schwerlich genügen. Ob sich Google überzeugen lässt, NameTag zum für 2014 geplanten Consumer-Start seiner Datenbrille im Glass Store freizugeben, scheint somit fraglich. Das dürfte auch Tussy bewusst sein, der bereits betont, dass es auch andere Datenbrillen-Anbieter gibt. „Falls Gesichtserkennung von manchen nicht unterstützt wird, bin ich sicher, dass es Lösungen für solche Einschränkungen geben wird“, meint Tussy abschließend. (pressetext)

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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