Fixe Sendezeiten verärgern junges TV-Publikum

Das junge Publikum wendet sich immer mehr vom klassischen Fernsehen ab. Antennen-, Kabel- und Satellitenprogramme verlieren bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stetig an Beliebtheit, wie eine aktuelle Umfrage des Technologie-Dienstleisters Accenture hervorgeht. Nur noch jeder dritte Befragte im Alter von 16 bis 24 Jahren zeigt sich zufrieden mit den herkömmlichen TV-Sendern. Dabei spielt nicht so sehr das Programm eine Rolle, vielmehr erregen die fixen Sendezeiten den Unmut der jugendlichen Zuschauer. Während nur 14 Prozent in dieser Altersgruppe mit den Inhalten unzufrieden sind, ärgern sich 62 Prozent über den zeitlich vorgegeben Ablauf.

Jugendliche kehren TV den Rücken (Foto: pixelio.de)

Insgesamt übt rund die Hälfte der Befragten Kritik am Programm und 48 Prozent stören die fixen Sendezeiten. Hier zeigen sich also durchaus deutliche Unterschiede zu den Nutzungsvorlieben der nachkommenden Generation. „Jugendliche leben in einer On-Demand-Umgebung, in der ihnen dank Internet alles zur Verfügung steht“, erklärt Veit Siegenheim, Geschäftsführer im Bereich Communications und High Tech bei Accenture. Die Nutzungsmuster aus dem Netz würden auch zunehmend auf das Fernsehen übertragen.

Rund 40 Prozent der 16- bis 24-Jährigen konsumieren bereits regelmäßig Programme auf dem PC oder über mobile Engeräte. Bei den älteren Befragten hingegen sind es bislang nur 25 Prozent. So wird auch hier ein Unterschied zwischen den Generationen deutlich. Bewegtbilder im Internet werden insbesondere auf populären Videoportalen konsumiert. Vor allem Nutzer zwischen 14 und 29 Jahren würden die Plattformen besuchen. „Mindestens drei Viertel von ihnen surfen mehr oder weniger regelmäßig auf YouTube, MyVideo & Co“, so Siegenheim.

Obwohl immer mehr Zuschauer dem Fernsehen den Rücken kehren, haben sich On-Demand-Dienste in Deutschland bislang nicht etabliert. Es wird zwar mittlerweile einiges angeboten, doch nur die Hälfte der Befragten ist mit den Services vertraut. 40 Prozent sind zwar der Ansicht, dass Fernsehen auf Abruf interessant klingt, gleichzeitig ist On-Demand aber jedem dritten davon zu neu und kompliziert. Viele wollen erst einmal abwarten, bis Freunde oder Bekannte einen entsprechenden Dienst nutzen. Die Bereitschaft für „bestelltes“ Fernsehen mehr Geld auszugeben, hält sich in Grenzen. Umfassende Flatrates werden am ehesten akzeptiert, aber auch Werbung stößt auf Gegenliebe, solange der Service dafür nicht ins Geld geht. Dabei ist gerade TV-Werbung mit ein Punkt, der die Zuschauer quer durch alle Altersschichten am meisten am klassischen Fernsehen stört. (pressetext.de )

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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