Gleichwohl Sharp aufgrund der Folgen des schweren Bebens in Japan Teile seiner Panel-Produktion aussetzt, will Glashersteller Corning den Output von Mutterglas in den japanischen Werken nicht senken.

„Sharp hat uns informiert, dass sie für einen längeren Zeitraum den Betrieb in ihren G8- und G10-Werken signifikant beschneiden werden. Wir beabsichtigen, den Produktionslevel in unseren beiden japanischen Werken aufrechtzuerhalten, um die LCD-Glas-Lager aufzufrischen und Glas für andere Regionen zur Verfügung zu stellen“, zitiert die Digitimes Cornings Vizepräsident und Finanzchef James B. Flaws. Sharps Entscheidung habe keinen Einfluss auf die Gorilla-Glas-Produktion in Japan, das neuartige Trägerglas werde sehr gut nachgefragt.
Sharp hat die Produktionsunterbrechung mittlerweile bestätigt. Laut dem Unternehmen wird die Produktion in zwei 8G- und 10G-Werken etwa einen Monat ausgesetzt, weil nach dem Erdbeben die Nachfrage nach LCD-TVs im heimischen Markt drastisch zurückging und es Liefer- bzw. Versorgungsprobleme mit Erdgas gibt. 70 Prozent der dort hergestellten Panels benötigt Sharp selbst. Exportlieferungen, beispielsweise an das Beteiligungsunternehmen Loewe, sollen durch den Produktionsstopp keine Nachteile erfahren.
Channelpartner erinnert daran, dass ein Erdbeben im Osten von Zentraljapan 2009 dazu geführt hatte, dass Glassubstrat, gerade wieder problemlos zu bekommen, erneut knapp wurde. Bestimmte LCD-Panels seien deshalb teurer geworden. Unter anderem sei auch eine TV-Panel-Fertigungsstrecke von Sharp betroffen gewesen. Bis zu dieser Zeit war Corning der einzige Glassubstrat-Produzent, der Trägerglas der zehnten Generation mit einer Fläche von etwa 8,7 Quadratmetern liefern konnte.
Zum Jahresanfang 2009 hatten Glassubstrathersteller wie Corning und Asahi Glass ihre Produktion minimiert und zeitweise ganze Werke stillgelegt, um dem Preisverfall zu begegnen, der durch die Weltwirtschaftskrise verursacht wurde. Als die Nachfrage in Quartal zwei 2009 wieder hochschnellte, konnten die Glas-Lieferanten ihre Fertigung nicht schnell genug wieder reaktivieren. Wie Channelpartner von einem Analytiker bei Meko erfuhr, dauert das Reinigen der Schmelzöfen und Tauchbecken für die dünnen, großflächigen Gläser bis zu drei Monaten.