Kein Glasbruch mehr bei Smartphone-Displays

Das japanische Unternehmen Dai Nippon Printing (DNP) hat eine Kunstharz-Abdeckung für Touchscreens entwickelt, die als flexiblerer Ersatz für Abdeckgläser im Vergleich zu diesen besser vor Sprüngen gefeit ist. Dazu kommt eine vergleichbare Kratzfestigkeit, sodass die Entwicklung vielseitig bei Smartphones, Tablets und anderen Displays einsetzbar ist. Noch diesen Monat beginnt das Unternehmen mit der Auslieferung von Produktsamples, die Massenproduktion soll 2013 starten.

Derzeit verwenden Touchscreens Abdeckgläser, die Kratzer effizient verhindern. Aber so mancher User weiß aus eigener Erfahrung, dass selbst das Gorilla-Glas 2, das unter anderem beim iPhone 5 und Samsungs Galaxy S3 zum Einsatz kommt, vor Sprüngen nicht ganz gefeit ist – insbesondere, wenn der Nutzer sein Handy fallen lässt. Genau daraus ergibt sich laut DNP ein Bedarf nach Glas-Alternativen, die das Unternehmen jetzt in Form eines Kunstharz-Abdeckmaterials anbietet. Dieses ist sehr flexibel, eine 0,5 Millimeter dicke Platte besteht den Dornbiegetest bei 90 Millimeter Durchmesser. Das hilft, Stürze eher auszuhalten als ein Abdeckglas.

Flexibler Glas-Ersatz: sprungsicherer Kratzschutz (Foto: DNP)

Das Material ist zudem sehr resistent gegen Abreibung. Auch nach 200-maliger Belastung per Stahlwolle mit 500 Gramm pro Quadratzentimeter gibt es laut Hersteller keine sichtbaren Schäden. Die Kratzfestigkeit ist demnach ebenfalls ausgezeichnet. Nach dem in Japan gängigen Teststandard JIS K5600-5-4 entspricht das Abdeckmaterial der Bleistifthärte 9H, also den härtesten überhaupt erhältlichen Bleistiften.

Geht es nach DNP, soll die Abdeckglas-Alternative schon bald auf den Markt kommen. Der Start der Massenfertigung ist für die erste Hälfte des Finanzjahres 2013 (beginnend mit 1. April 2013) anberaumt, die möglichen Einsatzgebiete laut Hersteller sehr vielseitig. Sie umfassen neben gängigen Smartphone- und Tablet-Displays auch biegsame Displays aus organischen Materialien. Nach Angaben des Unternehmens gegenüber Tech-on will man im Finanzjahr 2014 bereits Abdeckharz-Platten im Wert von 10 Mrd. Yen (gut 93 Mio. Euro) absetzen. (pte)

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Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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