Laut Displaysearch haben die LCD-TV-Schwergewichte ihre Produktionspläne für das erste Quartal 2011 nach unten korrigiert. Ursprünglich hatte sich ein Gegentrend angedeutet: Hoher Absatz im letzten Quartal 2010 sollte für einen niedrigen Lagerbestand sorgen, dementsprechend kalkulierte die Industrie optimistisch. Bei Samsung, LG, AUO, CMI und CPT waren die Bestände auf gesundem Niveau.

Doch nun soll das geplante monatliche Produktionsvolumen von 18,3 Millionen Einheiten im November letzten Jahres auf 15,4 Millionen Geräte im März 2011 zurückgefahren werden. Die Zahlen gelten für den Output von sechs Topmarken, unter ihnen Global Player wie Samsung und regional bedeutsame Hersteller wie Konka in China. Im Vergleich zum letzten Quartal wird ein Rückgang um zwölf Prozent auf 46,3 Millionen erwartet. Als Ursache dafür sieht Displaysearch-Expertin Deborah Yang das in vielen Regionen instabile Marktumfeld – wie sich die Nachfrage nach TVs entwickle, sei unbestimmbar.
Andere TV-Anbieter, und ganz besonders die OEM- und ODM-Hersteller, fahren ihren Produktionssaustoß anfangs jedoch hoch. Das deutet darauf hin, dass die großen Marken ihren Outsourcing-Anteil ausweiten. Displaysearch zufolge steigern die zehn größten OEM-Fertiger ihr Produktionsvolumen für Januar um 4,3 Prozent auf 14 Millionen, um es dann allerdings bei zwölf Millionen zu deckeln. An Kernelementen der LCD-Produktion – Glassubstrat, Farbfilter, Polarisierer, LEDs und Lichtleitplatten dürfte im ersten Quartal 2011 kein Mangel bestehen; ebenso wenig soll es zum Überangebot kommen.
Aufgrund gekürzter Auslastungsraten soll der Absatz von Großformat-Panels im Januar um zwei Prozent sinken, die wegen des chinesischen Neujahrsfests verkürzte Arbeitszeit führt im Februar voraussichtlich zu einer Kürzung um sieben Prozent. Ausgerechnet im LCD-TV-Boomland China soll der Inland-Panelabsatz von fünf bis auf 3,2 Millionen Stück sinken. Erst für März erwartet die Branche einen sprunghaften Anstieg auf mehr als 60 Millionen Panels. Die während der ersten beiden Monate gesunkene Kapazitätsauslastung soll dann weltweit bei mehr als 90 Prozent liegen.