Während Teile der LCD-TV-Lieferkette noch den Bestand regulieren, wollen die Big Player der Branche in Quartal zwei ihre Produktion erhöhen, um die erwarteten Absatz-Zuwächse zu kompensieren. Laut Displaysearch erhöhten die 17 Topmarken ihren Monatsausstoß von Februar zu März um 15 Prozent. Bis Ende April erwarten die Experten weitere sechs Prozent.

41,1 Millionen LCD-TVs waren als Produktionsziel des ersten Quartals. Für das Folgequartal ist mit 44,8 Millionen ein neun Prozent höheres Volumen anvisiert. LG Electronics und die chinesischen Gerätehersteller TCL, Hisense, Skyworth und Changhong sind auf ein zweistelliges Quartalsplus aus. Für die Chinesen ist im April Hauptsaison; die Vorbereitungen auf den Shopping-Run zum Tag der Arbeit (1. Mai) laufen auf Hochtouren. Bei den erdbebenerschütterten Japanern Sharp, Panasonic, Sony und Toshiba stehen geringere Zuwächse oder gar Produktionseinschränkungen an.
„Wegen der aggressiven Preissenkungen im letzten Quartal 2010 sind die Lagerbestände gesund; neue Modelle sind auf dem Weg in den Handel“, sagt Deborah Yang, Leiterin Marktforschung bei Displaysearch. Viele Marken verhielten sich übertrieben vorsichtig und betrieben Bestandskontrolle oder würden ihre Produktionspläne kürzen, falls das Geschäft in den Hauptmärkten schlecht laufe.
Im Februar lag der Output der Großen 17 nur fünf Prozent hinter dem Plan zurück, aber im März könnte es noch mehr werden. Es ist gut möglich, dass der neunprozentige Zuwachs von Minderabsatz in den Hauptmärkten und schwacher Nachfrage aus Japan umgekehrt wird. Schließlich besteht eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen Produktionsaktiväten, Absatz und den Marktstart-Terminen neuer Modelle, die sich auf Panel-Lager und Bestellungen auswirkt.
Mit Ausnahme vom März (3,3 Mio.) stellte Samsung im letzten halben Jahr jeweils drei Millionen LCD-TVs her. Sony will zwischen März und Juni immer 1,9 Millionen Einheiten fertigen, während LG den monatlichen Output von Februar (2,3 Mio.) zu Juni auf 2,6 Millionen steigern will.