Lautsprecher
Mein erster Eindruck zur Tonqualität entsprach den nicht besonders hohen Erwartungen. Insgesamt würde ich die Qualität der Lautsprecher als ausreichend bezeichnen. Sie sind unsichtbar am unteren Display-Rand verbaut und strahlen direkt nach unten. Wenn man die Platzverhältnisse im Gehäuse und den aufgerufenen Preis berücksichtigt, dann ist die Qualität eher dem (unteren) Mittelfeld zuzuordnen. Im Vergleich z. B. mit meinem Huawei-Tablet M5 (10.8 Zoll) mit vier klitzekleinen Lautsprechern muss sich der LG 38WK95C-W trotz deutlich tieferer Bässe klar geschlagen geben. Der Ton ist wesentlich weniger klar, es fehlen ausgeprägte Details, und in den oberen Lautstärkeregionen hört man deutlich, dass die Lautsprecher bereits überfordert sind.
Wenn man bedenkt, was heute schon bei aktuellen Tablets und Handys möglich ist, oder auch wenn man ältere Geräte mit ähnlichen Platzverhältnissen wie z. B. einem 27-Zoll-iMac aus 2010 vergleicht, dann kann der LG 38WK95C-W mit seinem Sound einfach nicht mithalten. Den Vergleich mit meinem 5.1-Surroundsystem Edifier S550 werde ich mir sparen, die Geräte spielen erwartungsgemäß in einer ganz anderen akustischen Liga.
Von den im Datenblatt erwähnten Features „Zusätzlicher Rich-Bass“ und „Equalizer“ konnte ich leider nichts finden. Die Bluetooth-Funktion dagegen wurde einwandfrei umgesetzt. Koppeln und Entkoppeln funktionierten problemlos, und die Möglichkeit, schnell und kabellos einen Zuspieler anzuschließen, ist wirklich sehr praktisch und ein schönes Feature.
Die Einstellung „Bildschirm Aus“ schaltet den Bildschirm nach fünf Sekunden aus, wobei die Tonwiedergabe nicht unterbrochen wird. So kann man den Bildschirm wie einen reinen Bluetooth-Lautsprecher verwenden. Mir gefällt diese Option grundsätzlich sehr gut, obwohl ich aktuell keinen Bedarf dafür habe.
Für ein gelegentliches Spiel oder als Reserve sind die Lautsprecher durchaus gut zu gebrauchen, aber meine Lieblingsmusik in hoher Lautstärke oder einen hochaufgelösten Film mit entsprechend gutem Ton würde ich mir damit nicht freiwillig anhören. Die Tonqualität kann nicht mit der Bildqualität mithalten, und das würde den Filmgenuss beeinträchtigen.
Ja, auch meine akustischen Ansprüche würde ich als gehoben bezeichnen, entsprechend streng fällt meine Bewertung aus. Die Lautsprecher können trotz des großen Gehäuses nicht mit einem aktuellen Tablet und schon gar nicht mit einem iMac aus 2010 mithalten. „Gut“ kann ich das beim besten Willen nicht mehr nennen.
Trotz der nur ausreichenden Leistung würde ich diese nicht negativ bewerten, bei einem Bildschirm geht es mir vor allem um die Leistung als Anzeigegerät, und wenn ich noch ein paar praktische und brauchbare Bluetooth-Lautsprecher obendrauf bekomme, dann ist das klar zu begrüßen. Und wie wir ja alle wissen: „Everything is better with Bluetooth!“
Anwendungen
Der LG ist unter anderem das perfekte Arbeitstier. Egal wie viel man zu tun hat, er hat Platz dafür. Sowohl in der Breite als auch in der Höhe ist man so großzügig ausgestattet, dass einem keine wichtige Information mehr verborgen bleiben muss. Die Auflösung ist mit 110 dpi so hoch, dass man sich auch mal näher heranbeugen kann, um Details auf Bildern oder in Grafiken zu sehen. Der LG würde auch als digitaler Bilderrahmen im Museum einen verdammt guten Job machen.
Reaktionsverhalten und Overdrive
Der Bildschirm hat eine vierstufige Einstellung für die Reaktionszeit. Unterschiede kann ich im Alltag praktisch nicht feststellen. Ob das auch mit den 75 Hz und FreeSync zu tun hat, weiß ich nicht. Schlieren, Artefakte oder Nachzieheffekte konnte ich mit keiner Einstellung feststellen. Ich habe jedoch nicht sehr lange danach gesucht, weil es ja egal ist, solange diese Effekte im Alltag nicht auffallen. Auf Testbildern, die ich mit einer kurzen Belichtungszeit und dem Programm „EIZO Monitortest“ erstellt habe, ist hingegen ein Unterschied zu sehen:

Aufgrund von verschiedenen Tests, Empfehlungen aus dem Internet, meiner Vorliebe für Spiele und meiner Erfahrung mit dem LG 34UM95 habe ich mich für die permanente Einstellung „Schnell“ entschieden. FreeSync in Kombination mit 75 Hz ist nur selten bemerkbar, zumindest solange man nicht E-Sport betreibt und es um jeden noch so kleinen Geschwindigkeitsvorteil geht. Trotzdem: Gelegentlich bemerkt man schon, dass es in Kameraschwenks weniger ruckelt bzw. dass einzelne Frames nicht mehr „zerrissen“ werden. Insgesamt sind die Unterschiede für mich nur schwer zu bewerten.