Der durchschnittliche, EMEA-weite Verkaufspreis für ein kleinformatiges LCD-Panel beträgt 244,11 Dollar ohne Mehrwertsteuer. Das sind zwar zwei Prozent weniger als im zweiten Quartal, aufs Jahr gesehen bedeutet das jedoch einen Anstieg um 27,2 Prozent. Wie das dritte Quartal für den EMEA-Markt (Europe, Middle East, Africa) im Segment der 15- bis 23-Zoll-Panels gelaufen ist, fasst Mekos DisplayCast-Bericht zusammen. Der vierteljährlich vom britischen Marktforschungsunternehmen Meko Limited erstellte Bericht liegt PRAD in einer Kurzfassung vor.
Im dritten Quartal standen die Panelhersteller mit einer besseren Performance da; ein wenig verlorener Boden konnte wiedergewonnen werden. Die 31 im EMEA-Panel aufgeführten Markenanbieter haben sich seit dem Ende des zweiten Quartals nicht verringert. Alle Produktionsstrecken waren voll ausgelastet, Sollziele wurden erreicht und die Bestände waren unter Kontrolle.
Dennoch offenbart der Marktforschungsbericht das vierte Jahr in Folge das Sinken der Gesamtzahlen bei einem durchschnittlichen Rückgang von 19 Prozent. Auf 1,39 Milliarden fällt der EMEA-Gesamtwert aus, ein Minus von 15,7 Prozent. Die Verkaufszahlen von Großformatpanels blieben hinter den Verkäufen kleinerer Displays mit niedrigem Wert, aber hohen Stückzahlen, zurück.
19-Zoll-Widescreens verkauften sich insgesamt am besten – knapp 2,5 Millionen Geräte wurden abgesetzt. Dass sich Bildschirmdiagonalen ab 22 Zoll langsam als neuer Standard etablieren, macht der zweite Verkaufsrang dieses Größensegments (rund zwei Millionen) deutlich. Auf den dritten Platz kamen die 20-Zoll-Monitore, die sich 1,54 Millionen verkauften.
In Bezug auf den Umsatz kamen die 19-Zöller auf Platz drei (419,7 Millionen Dollar), während 23-Zoll-Panels im Wert von 489,8 Millionen Dollar verkauft wurden. Der Umsatz von 544,1 Millionen Dollar katapultierte Geräte mit 22 Zoll auf den ersten Platz. Insgesamt waren sowohl die Umsätze als auch die Verkaufszahlen von Breitbildmonitoren besser als die von Panels im 4:3- und 5:4-Format. Die Marktdurchdringung liegt mittlerweile bei mehr als 75 Prozent, gegenüber knapp 50 Prozent im Vergleichsquartal des Vorjahres.
In Zahlen heißt das: Von Quartal zwei aus gesehen fiel der Marktanteil von klassischen Bildschirmformaten um 7,3 Prozent auf nur noch 21,6 Prozent im dritten Quartal. Diese Geräte wurden teilweise verdrängt von Breitbildmonitoren mit 17 Zoll. Ein kleines Quartalsminus von einem Prozent traf Geräte ab 22 Zoll – sie machen 30 Prozent des Marktes aus.
Das Marktvolumen wuchs quartalsweise um 27,7 Prozent auf 11,2 Millionen Geräte. Ein ähnlicher Sprung vollzog sich auch im Gesamtwert aller ausgelieferten Panels, der um 25,3 Prozent auf 2,73 Milliarden Dollar zulegen konnte. Unter den 20 Marken, die 2009 erstmals mit positiven Quartalszahlen glänzen, stechen Hannspree und LG mit einer Verbesserung um ein Drittel, Philips mit 41 Prozent und AOC gar mit 51 Prozent Wachstum heraus.
Im direkten Vergleich mit Quartal drei 2008 ergeben sich 23,6 Prozent schlechtere Verkäufe. Lediglich die Top-20-Marken verzeichnen überhaupt bessere Verkaufszahlen. Mit sechs bis 18 Prozent weniger Verkaufsvolumen entfallen die kleinsten Einbußen der Topmarken auf LG , Iiyama und Acer. Dagegen haben Viewsonic , Philips, Asus , Fujitsu und Eizo mit den stärksten Einbrüchen zu kämpfen.
Trotz des Marktanteilzuwachses bei LG und Philips wurden diese Hersteller wieder vom Weltmarktführer Samsung auf die Plätze zwei und sechs verwiesen. Acer behauptete mit deutlichem Abstand zu HP den Dritten. Umgekehrt ist die Platzverteilung, wenn der Verkaufswert betrachtet wird: Acer liegt mit einem Prozent knapp hinter HP als Nummer drei, während LG sich den zweiten Platz hinter Samsung ergattern konnte.
Neu gemischt ist das Siegertreppchen der EMEA-Märkte nach verkauften Stückzahlen: Die regionalen Verkäufe führt der deutschsprachige Raum an (16,9 Prozent), gefolgt von Russland und der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS, 13,9 Prozent). Dem Mittleren Osten und Afrika bringen 13 Prozent den dritten Platz ein, dicht gefolgt vom Mittelmeerraum mit 12,4 Prozent. Region 3, Großbritannien und Irland (11,6%), rutschen auf den fünften Platz, Frankreich, elf Prozent, muss sich mit dem sechsten Platz begnügen.
Im deutschsprachigen Raum dominieren LG, Samsung und Acer jeweils mit zweistelligen Prozentzahlen. Viel deutlicher fällt der Abstand in Russland und der GUS aus: Acer (29,9%), Samsung (29,4%) und LG (13,9%) haben den Markt fest im Griff. Ähnlich ist die Situation im Mittleren Osten / Afrika, nur dass Acer (12,8%) hinter LG (24,8%) und Samsung (30,6%) abfällt. Aus sieben relevanten Marktteilnehmern sind innerhalb eines Quartals zwölf geworden, fünf davon allerdings mit einem Marktanteil von weniger als einem Prozent.
Region 3 weicht dahin gehend vom üblichen Bild ab, als dass es Samsung hier auf Platz fünf verschlagen hat, immerhin noch zweistellig ist der Marktanteil des Unterhaltungsriesen. Den Ersten hat sich Dell gesichert, dahinter kommen LG und Acer sowie HP . Wie auch in Frankreich finden sich unter den Top 20 die Hersteller Apple und LaCie auf den hinteren Tabellenplätzen; in Deutschland spielen sie beispielsweise keine Rolle.
Die gewohnte Marktkonstellation dann wieder im Mittelmeerraum: Samsung, LG, Acer halten mehr als die Hälfte des Marktes. In Frankreich hingegen verdrängt HP Samsung auf Platz drei, während Acer über den Zweiten LG triumphieren darf.
Bezüglich der durchschnittlichen Panelpreise in Dollar hat Meko in allen Größenklassen bis auf 23 Zoll eine Verteuerung ausgemacht, die sich im vierten Quartal fortsetzen soll. Monitore zwischen 15 und 19 Zoll erfahren eine leichte Preissteigerung, liegen aber immer noch unter ihrem Vorjahrespreis. Besonders betroffen sind 20-Zoll-Panels, die um bis zu ein Viertel teurer werden als im Vergleichsquartal. Das Gleiche gilt für die Durchschnittspreise in Euro.