Ungeachtet der auf dem Pico-Markt kursierenden Gerüchte darüber, dass das iPhone in seiner fünfter Version einen Mini-Bildwerfer integrieren könnte, scheint der Durchbruch für die Kleinst-Beamer in Kameras und Smartphones noch lange nicht gekommen zu sein. Wie die Digitimes unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen aus der Branche berichtet, müsse noch viel auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung geschehen. Außerdem seien die Preise für die Module noch zu hoch.

Mobile Endgeräte samt Pico-Beamer sind zwar schon vorgestellt worden, allerdings handelt es sich dabei um wenig mehr als Demonstrationen des Machbaren. Vor 2012 ist den Quellen zufolge nicht mit Massenabsatz zu rechnen, zumal die geringe Helligkeit und magere Bildqualität der Pico-Chipsätze, gleich ob DLP, LCoS oder Laser, noch Anlass zu Kritik geben. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Picos mit einer sehr niedrigen Lumen-Zahl auskommen müssen. Dennoch – und das ist ein zusätzlicher, schwerwiegender Nachteil – ist der Stromverbrauch noch zu hoch.
Samsung, LG und RIM haben bereits Smartphones mit integriertem Pico-Projektor auf dem Markt gebracht. Von Nikon und GE (General Electrics) kommen sowohl LCoS-basierte Digitalkameras als auch solche mit DLP-Chip nach Texas-Instruments-Bauweise. BenQ und Aiptek haben digitale Camcorder mit integriertem Beamer herausgebracht. Prognosen gehen davon aus, dass 2011 weltweit rund eine Million mobile Endgeräte mit Pico-Projektor verkauft werden. Daher sollen die Preise in diesem Jahr für Konsumenten auf wenig akzeptablem Niveau verharren. Letztlich geht es den Hersteller nur darum, imageförderlich mit den Muskeln zu spielen.
Ein DLP-basierender Pico-Chipsatz kostet zurzeit noch mehr als 50 Dollar. Für Smartphones, die eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen in einem Gerät vereinen, ist allerdings schon eine Komponente zu teuer, die mehr als 20 Dollar kostet. Marktkreise sehen in den hohen Preisen die stärkste Bremse für die Ausbreitung der Pico-Technologie.