DLP

Was ist ein DLP Beamer?

DLP steht für Digital Light Prozessing und wurde von Texas Instrument entwickelt. Im Jahr 2017 kommt diese Technologie hauptsächliche in Beamern zum Einsatz. In der Vergangenheit wurde die DLP-Technologie  auch in  Rückprojektionsfernsehern eingesetzt, die allerdings aktuell in der Unterhaltungselektronik keine Rolle mehr spielen und von großformatigen LCD- und OLED-Fernsehern verdrängt wurden.

Grafische Darstellung 1-Chip-DLP-Projektion
Aufbau eines 1-Chip DLP Projektionssystems ( Foto: DLP)

Der DLP-Projektor reflektiert die einzelnen Bildpunkte mittels winzig kleiner Spiegel, die sich auf der Oberfläche eines DMD-Chips (Digital Mirror Device) befinden. Je nach Auflösung kommen Millionen von Mikrospiegeln zum Einsatz. Die maximale Auflösung von DMD-Chips beträgt  bis zu 4096 × 2160 Bildpunkte (4K), welche durch eine starke Lichtquelle auf die Leinwand reflektiert wird. Die Mikrospiegel können einzeln bewegt werden und sind so in der Lage auch unterschiedliche Helligkeiten zu produzieren.

DLP 1-Chip-Technologie

Es gibt zwei Arten von DLPs und zwar basierend auf einem oder drei Chips. Bei der 1-Chip-Technologie, die günstig und einfach zu handhaben ist, aber nicht an die Qualität der 3-Chip-Technologie heranreicht, kommt ein Farbrad zum Einsatz.

Das Farbrad besteht standardmäßig aus drei Farben (RGB). Wie zurechtgeschnittene Kuchenstückchen kann man sich die Verteilung der vier Segmente vorstellen. Ein  1-Chip DLP Beamer kann nur weiß oder schwarz darstellen. So kommt das Farbrad zum Einsatz, um bessere Helligkeitswerte zu erreichen. Durch die geregelte Rotation und der Trägheit des menschlichen Auges entsteht ein farbiges Gesamtbild.

Grafik DLP-Farbrad mit drei und fünf Farbsegmenten
DLP-Farbrad mit drei und fünf Farbsegmenten

Natürlich wird das Farbrad stets weiter entwickelt. Es wurden entweder mehr Farbsegmente angeordnet oder die Form der Segmente geändert. Der Hersteller Genoa nennt es „ColorPeak“. Das Farbrad hat nicht nur die Rot-Grün-Blau-Segmente, sondern besitzt zusätzlich noch ein gelb- und türkisfarbenes Segment. Dadurch soll nicht nur das Farbspektrum erweitert werden, sondern auch eine bis zu 40 Prozent höhere Helligkeit möglich sein.

DLP 3-Chip-Technologie

Im Gegenzug zu den 1-Chip Projektoren, die mit einem Farbrad und einem DMD-Chip arbeiten, sind 3-Chip Projektoren mit drei DMD-Chips ausgestattet, wobei ein Chip jeweils für Rot, Grün und Blau zuständig ist. Diese werden durch ein Farbteilprisma geleitet und der Lichtstrahl in Rot, Grün und Blau zerlegt. Die Mikrospiegel reflektieren das Licht und setzen es wieder zusammen. Anschließend wird es durch das Projektionsobjektiv geleitet, um am Ende ein Bild zu erzeugen.

Grafik 3-Chip-DLP-Projektion
Aufbau eines 3-Chip DLP-Projektionssystems ( Foto: DLP)

Der große Vorteil gegenüber dem Farbrad besteht darin, dass durch das Prisma keine Helligkeit verloren geht. 12000 ANSI-Lumen sind so möglich. Der Nachteil ist, dass die Projektoren groß, schwer und in der Regel laut sind. In der Regel kommen diese in Kinos zum Einsatz und liegen deshalb preislich deutlich über dem Budget eines Heimkino-Projektors.

Mit  der DLP-Technologie können 16,7 Millionen (8 Bit pro Primärfarbe = 256 Graustufen) verschiedene Farbtöne dargestellt werden.  Die Optimierung von Algorithmen und daran angepasste Speicherstrukturen erzielen mittlerweile allerdings kürzere Schaltzeiten und ermöglichen so Auflösungen bis zu 12 Bit.

Vor- und Nachteile im Vergleich zur LCD-Technologie

Im direkten Vergleich zwischen der DLP- und LCD-Technologie liegen die Vorteile bei DLP in der deutlich höheren Lichtausbeute, einer geringeren Reaktionszeit und einem höheren statischen Kontrast. Als nachteilig erweist sich aber der sogenannte Regenbogeneffekt, der sich bei starken hellen und dunklen Kontrasten bemerkbar macht. Zudem ist die Geräuschentwicklung durch die Lüftung und das Farbrad in der Regel höher.

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