Studie: Deutschland hinkt bei HDTV allen hinterher

49 Prozent aller europäischen Haushalte besitzen einen HD-, Plasma- oder LCD-Fernseher. Nicht zu verwechseln mit HDTV: Bei nur 17 Prozent der Haushalte Europas handelt es sich auch explizit um ein HDTV-Gerät. Spitzenreiter unter den Ländern, in denen die von LG in Auftrag gegebene Studie durchgeführt wurde, ist Großbritannien mit 28 Prozent, gefolgt von Spanien mit 27 Prozent und Norwegen mit 24 Prozent.

Das Schlusslicht in der europäischen HDTV-Entwicklung bildet Deutschland, wo gerade einmal 10 Prozent aller Haushalte einen HDTV-Fernseher besitzen sollen. Immerhin wissen der Studie zufolge bereits rund 59 Prozent der Deutschen, was HDTV ist und bieten somit der Industrie noch genügend Potential zum Verkauf eines HDTV-Fernsehers. In Belgien, den Niederlanden und Dänemark können im Schnitt 44 Prozent der Befragten mit dem Begriff HDTV nichts anfangen. Derzeit am besten ausgestattet mit HDTV-Technik sind Großbritannien (28 Prozent), Spanien (27 Prozent) und Norwegen (24 Prozent). Entsprechend erwartet LG in diesem Jahr auch Kaufimpulse durch die Olympischen Sommerspiele und die Fußball-EM die allerdings von den deutschen Öffentlich-Rechtlichen TV-Sendern nicht in HDTV übertragen werden.

Immerhin 31 Prozent der deutschen Bevölkerung können sich den Kauf eines HDTV-Fernsehers vorstellen, wobei der Großteil diese Anschaffung erst in zwei oder fünf Jahren plant. Bei den HDTV-Verweigerern, die sich den Kauf eines HDTV-Fernsehers gar nicht vorstellen können, liegt Deutschland mit 18 Prozent zusammen mit den Niederlanden wieder auf dem letzten Platz des Europa-Vergleichs. Die wenigsten HDTV-Verweigerer gibt es in Spanien mit 5 Prozent.

Allerdings ist die Datenbasis der Studie sehr gering: TNS hat rund 12.000 Verbraucher in zwölf europäischen Staaten befragt. Gerade einmal rund 1000 Leute wurden im Schnitt pro Land befragt.

Nichtsdestotrotz erscheint die niedrige Positionierung Deutschlands nicht verwunderlich, da das HDTV-Angebot hierzulande noch sehr gering ist und zuletzt mit ProSieben HD und Sat.1 HD auch zwei HDTV-Sender abgeschaltet wurden. Eine Verbindung zwischen dem Angebot an HDTV-Sendern und Ausstattung mit HDTV-Displays erscheint daher naheliegend. Schließlich gibt es im Land des Spitzenreiters Großbritannien auch das umfangreichste HDTV-Angebot im europäischen TV-Markt. In England gibt es zusammen mit Italien auch die meisten Couch Potatoes pro Haushalt: In den beiden Ländern befinden sich laut der Studie im Schnitt 2.72 TV-Geräte in jedem Haushalt.

Auch beim Umtieg auf Digital-TV ist Großbritannien führend und liegt gerade ein Prozent hinter Finnland, wo bereits 76 Prozent aller Haushalte digitales Fernsehen empfangen. Deutschland kommt hier gerade auf eine Verbreitung von 36 Prozent und wird nur noch von Dänemark unterboten, wo 26 Prozent aller Haushalte digitales Fernsehen empfangen sollen. Insgesamt empfangen laut der Studie in Europa 49 Prozent aller Haushalte ihr Fernsehen auf digitalem Wege.

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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