Wie die Digitimes berichtet, dürften es die TFT-LCD-Hersteller, die nicht zu den Branchenriesen zählen, in keinem Quartal des Jahres schaffen, Gewinne zu erwirtschaften. Schuld daran sind deutliche Preisnachlässe bei den Panels sowie die hohen Lagerbestände im Endmarkt, sagen Branchenkenner. Sollte die Nachfrage sich nicht so stark erholen, dass sie die Panelpreise im letzten Quartal wieder nach oben zieht, werden die Hersteller in der zweiten Reihe sehr wahrscheinlich über das gesamte Jahr Verluste erleiden.

Obwohl sie geringer ausfielen als im ersten Quartal, haben Hersteller wie Chunghwa Picture Tubes (CPT) und HannStar Display auch für das zweite Quartal Nettoverluste gemeldet. Im Gegensatz zu ihnen waren die Panelgiganten AU Optronics (AUO) und Chimei Innolux (CMI) während des gesamten ersten Halbjahres auf der Gewinnerseite. Sie können sich auf höhere Margen verlassen und haben mehr Spielraum, um ihre Kostenstrukturen zu optimieren.
Auch die Konkurrenz aus Korea ist in einer besseren Position, um den schwachen Bedarf zu bewältigen: Geringe Abschreibungsanteile und niedrigere Abschreibungsraten verleihen ihnen eine günstigere finanzielle Ausgangslage. Außerdem haben sie die Produktionsauslagerung nach Taiwan gekürzt und setzen auf hausinterne Produktion.
Den Quellen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass CPT und HannStar in Quartal drei wieder in die Gewinnzone kommen, da die Preise auf dem Panelmarkt weiterhin fallen. In der ersten Augusthälfte kosteten Monitorpanels zwischen fünf und sieben Prozent weniger, Notebookpanels bis zu vier Prozent und TV-Panels sind um fünf Prozent im Preis gefallen, heißt es aus Kreisen der Panelhersteller. Das saisonale Muster, wonach der Absatz sich im dritten Quartal erholt, stellt sich dieses Jahr nicht ein.
Auf die außergewöhnlich hohe Nachfrage in der ersten Jahreshälfte reagierten die Kunden der Panelhersteller mit Lageraufbau. Die befürchteten Lieferengpässe traten nicht ein, somit zehren sie noch von ihren Beständen. Ergo gehen Branchenkenner davon aus, der Panelmarkt im dritten Quartal stagniert.