TV-Lieferanten aus Taiwan werden im zweiten Quartal 2011 voraussichtlich 10,93 Millionen LCD-TVs verkaufen, besagt eine Prognose der Marktforschungsabteilung des Branchenportals Digitimes. Damit würde die taiwanische TV-Industrie ihren Absatz im Vergleich zu Quartal eins um 6,3 Prozent verbessern. Seit dem letzten Quartal 2010 war er um 15,6 Prozent eingebrochen, was aber zum Teil der Saisonalität der Branche geschuldet ist.

Trifft die Digitimes-Prognose zu, dürfte sich nach jährlicher Betrachtung sogar eine Positiv-Differenz von 39,2 Prozent feststellen lassen. Zum Weltmarktvolumen werden die Lieferungen von LCD-TVs aus Taiwan in diesem Jahr mit Stückzahlen von 54,88 Millionen beitragen. Ihr Anteil am globalen Markt wird in diesem Fall auf 26 Prozent geschätzt. Zwar merkte die Digitimes an, das Angebot von LCD-TV-Panels im zweiten Quartal könne knapp werden, weil diverse Schlüsselkomponenten nicht permanent zur Verfügung stünden, stellte aber keinen direkten Bezug zur Absatzprognose der Taiwaner her.
Unterdessen hat der Aufsichtsrat der Chi-Mei-Gruppe die geplante Aufteilung des Panelgeschäfts torpediert. Als zweitgrößter Aktieninhaber wesentlich an Chimei Innolux (CMI) beteiligt, hatte die Hon- Hai-Gruppe vorgeschlagen, die Zweige Großformatpanel und -geräte, Panel im Mittelformat und Touch-Panel jeweils eigenständigen Unternehmungen zuzuführen. Nicht näher genannten Quellen zufolge ist die Dreiteilung Panel-Operationen in einer Sitzung des Aufsichtsrates abgeschmettert worden, weil die Chi-Mei-Gruppe Einwände gezeigt hat.
Der Gründer und Vorsitzende der Chi-Mei-Gruppe, Shu Wen Long, hat starke Vorbehalte bezüglich des Managements und sieht ungeklärte Eigentumsfragen. Ebenfalls ein heißes Thema für ihn war die Art der Gewinnaufteilung nach dem Split. Daher besteht Long auf weit reichenderen Erklärungen für den Plan des Unternehmens. Der Vorsitzende der Hon Hai Gruppe, Terry Kuo, will Berichten zufolge zu diesem Zweck direkt mit Long sprechen. Falls die beiden Vorstände nicht bis zur nächsten Hauptversammlung der Aktionäre Ende Juni eine Einigung erzielen, sind Chi Meis Pläne für einen Unternehmens-Split ernsthaft gefährdet.