Test Monitor NEC PA241W
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3D-Farbraumvergleich

Erläuterung der 3D Ansichten: Das schwarze Netz stellt den jeweiligen Referenz-Farbraum dar, das weiße den Monitorfarbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Der Monitorfarbraum kann den Referenzfarbraum dann nicht mehr vollständig darstellen, wenn das schwarze Netz aus dem Würfel herausragt. Falls der Monitorfarbraum größer ist als der jeweilige Standardfarbraum, so ragt das weiße Netz aus dem Würfel heraus.

Die Farbraumansicht wurde anhand des während der Profilierung erstellten ICC-Matrix-Profils mit dem Programm ICC3D generiert. Es berechnet für die Aufbereitung eine Vielzahl von Stützstellen aus den vorhandenen Parametern. Durch die Kalibration auf den für den jeweiligen Arbeitsfarbraum empfohlenen Weißpunkt, der aber keine zwingende Vorgabe darstellt, wird der Farbraum gegenüber der Werkseinstellung etwas eingeschränkt bzw. verändert (umso stärker, je weiter die Intensität der Farbkanäle reduziert werden musste).

Die Abweichungen zu den im UGRA-Test ermittelten Abdeckungen kommen dadurch zustande, dass die dort vermessenen Tonwerte im Hinblick auf ein maximales DeltaE (originäre Definition von 1976) von 5 ausgewertet werden (vgl. ISO 12647-7). Eine hier ermittelte Abdeckung von 100 Prozent führt daher nicht zwangsläufig zu einer vollständigen Abdeckung des angegebenen Referenzfarbraumes.

ISOcoated (FOGRA39): 99,8 % Abdeckung

Nec Pa241w Monitor Iso1
Nec Pa241w Monitor Iso2
sRGB: 100 % Abdeckung
Nec Pa241w Monitor SRGB1
Nec Pa241w Monitor SRGB2
 

AdobeRGB: 98 % Abdeckung

Nec Pa241w Monitor ARGB1
Nec Pa241w Monitor ARGB2
ECI-RGB 2.0: 88 % Abdeckung
Nec Pa241w Monitor Eci1
Nec Pa241w Monitor Eci2
 

Die Farbraumabdeckung entspricht etwa den kürzlich getesteten DELL U2410 und DELL U2711 mit H-IPS Panel und WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung. Das emittierte Spektrum der Geräte wird also entsprechend ähnlich ausfallen. Wir erwarten uns daher gute Ergebnisse der generischen Korrektur von iColor Display, die dort im Zuge der Kalibration durch ein Colorimeter, u.a. für IPS-Panels mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung, angeboten wird.

sRGB wird vollständig abgedeckt. Die Abdeckung von AdobeRGB fällt mit 98 Prozent nur unwesentlich geringer aus. Gleiches gilt für den ICOcoated-Farbraum, der mit über 99 Prozent faktisch vollständig abgedeckt wird. In farbmanagementfähigen Anwendungen ist damit die Basis für eine sehr exakte Darstellung mit beiden Arbeitsfarbräumen als Quellfarbraum bzw. einem Softproof auf Basis von ISOcoated gegeben.

Die Abdeckung von ECI-RGB 2.0 fällt mit rund 88 Prozent ein gutes Stück geringer aus. Je nach Bildinhalt ist mit mehr oder weniger starken Farbabrissen bzw. etwas größeren Farbabweichungen zu rechnen, falls Farbtöne enthalten sind, die außerhalb des Monitorfarbraums liegen. Dennoch kann man durchaus mit ECI-RGB als Arbeitsfarbraum arbeiten.

Farbmetrische Tests (deltaE/deltaC)

Erläuterung der deltaE Abweichung: Die Abweichung der Bunttöne wird von uns in DeltaE 94 angegeben. Sie erweitert die originäre CIELAB-Formel von 1976 um Korrekturfaktoren, mit denen die Farbsättigung der Farbproben berücksichtigt wird. Wir nutzen hierbei die in der grafischen Industrie verwendeten Faktoren. Für neutralgraue Farbproben würden beide Formeln ein identisches Ergebnis liefern. Je gesättigter die Farbproben sind, umso geringer fällt der Farbstand in DeltaE 94 gegenüber der ersten Definition aus. Die vollständige Gleichabständigkeit wird aber auch mit der neueren Formel nicht erreicht.

Eine generelle Empfehlung für den empfohlenen Abweichungsbereich ist daher schwierig. Bei einem DeltaE von 1 kann man, außer bei sehr wenig gesättigten Farbproben, meist keinen Farbunterschied mehr im direkten Vergleich wahrnehmen. Über einem DeltaE von 5 muss man i.d.R. von einer starken Abweichung sprechen. Wir messen verschiedene Bunttöne (Primär- und Sekundärfarben, sowie einige Tertiärfarben). Sekundär- und insbesondere Tertiärfarben liefern gute Hinweise in Bezug auf die Linearität des Bildschirms. Im Vergleich zu sRGB kommt es bei Bildschirmen mit erweitertem Farbraum naturgemäß zu teils erheblichen Abweichungen gegenüber der sRGB-Referenz. Interessanter ist hingegen eine möglichst neutrale Grauachse bereits in der Werkseinstellung.

Für den Weißpunkt geben wir in der jeweils vorangestellten Tabelle die DeltaE-Abweichung zum Zielweißpunkt an. Im unkalibrierten Zustand kann es hier durchaus zu größeren Abweichungen kommen. Das ist zunächst meist unproblematisch. Es handelt sich bei der Zielvorgabe um eine reine (und selten ideal passende) Empfehlung. Der Abstand des Weißpunktes zur Blackbodykurve sollte aber bereits jetzt möglichst gering sein. Das kann mit der zweiten Angabe überprüft werden, die ein DeltaE von 3 nicht überschreiten sollte. Im kalibrierten Zustand müssen beide Werte deutlich niedriger ausfallen. Unsere Zielweißpunkte (D50 und D65) liegen nur wenig von der Blackbodykurve versetzt.

Erläuterung der DeltaC Abweichung: Die Neutralität der Grauachse überprüfen wir mit der Messung von Graustufen zwischen 10 und 90 Prozent, die wir in Bezug zum tatsächlichen Weißpunkt setzen. Das DeltaC gibt die Buntheitsdifferenz an und entspricht, bei unbunten Farben als Referenz, dem DeltaE ohne Helligkeitsanteil. Um unschöne Schwankungen in Richtung verschiedener Farbtöne aufzudecken, ermitteln wir auch die DeltaC-Range. Sie gibt den Betrag des größten Abstandsvektors zwischen den Farbproben in der a*-b*-Ebene wieder. DeltaC-Range und DeltaC-Avarage beziehen sich dabei auf Messwerte, die eine Helligkeit von über einem Prozent in Bezug auf den Weißpunkt aufweisen.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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