Test Projektoren & Beamer BenQ W7500
5/9

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt.

Die Helligkeit gibt BENQ mit 2.000 ANSI Lumen an, in welchem Modus wird nicht erwähnt. Der Kontrast soll sagenhafte 60.000:1 erreichen. Auf die Stärke des Lichtstroms wirkt sich beim W7500 primär die Einstellung „Lampenleistung“ (Normal/Sparmodus) aus. Aber auch der gewählte Bildmodus hat Auswirkungen, daher haben wir die wichtigsten Presets jeweils mit Lampenleistung „normal“ und „spar“ durchgemessen.

Den höchsten Lichtstrom messen wir erwartungsgemäß im Modus Dynamisch-normal mit 1.867 Lumen in der Bildmitte und 1.619 ANSI-Lumen wie üblich gemittelt über die gesamte Bildfläche. Die Herstellerangabe wird damit nur in der Bildmitte annähernd erreicht, dennoch ein ausgezeichneter Wert. Allerdings ist der Modus auf Lichtleistung optimiert und führt im Gegenzug zu deutlichen Farbverschiebungen. Somit ist dieser Modus nur für Tageslicht-Einsatz und wenn Farbgenauigkeit keine Rolle spielt zu empfehlen.

Auch die Effizienz ist mit 4,2 Lumen/Watt im Modus „Dynamisch“ am besten und in den anderen Modi im Schnitt auf noch zufriedenstellende 3 Lumen/Watt. Im insgesamt empfehlenswerten Modus Kino-spar erreicht die Lichtleistung immerhin noch 855 ANSI-Lumen, im Modus Kino normal sogar knapp 1.100 ANSI-Lumen.

Bei abgedunkeltem Kino-Raum, sowie bei gedämpfter Wohnzimmerbeleuchtung, ist also der leise Modus Kino-Spar bereits mehr als ausreichend, um eine 2 Meter breite 16:9-Leinwand auch in hellen Szenen kraftvoll mit Licht zu versorgen.

Im Normalmodus ist der W7500 auch für Tageslichtprojektionen geeignet. In sehr hellen Räumen muss man eventuell den Dynamik-Modus verwenden. Ernsthaft geschmälert wird die Kontrastwahrnehmung erst bei starkem, direktem Lichteinfall auf die Leinwand.

Bei der Anzeige eines schwarzen Bildes dürfte ein Projektor im Optimalfall überhaupt kein Licht mehr abstrahlen. Das schafft Stand heute so gut wie kein Gerät, zumindest nicht in dieser Preisklasse.

Auch beim W7500 kommt noch sichtbar Restlicht durch. Schwarze Flächen erscheinen somit subjektiv eher wie ein dunkles Grau. Der gemessene Schwarzwert liegt immerhin bei 0,71 Lumen im empfehlenswerten Kino-spar-Modus. Für das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich demnach:

Helligkeit in Lumen Schwarzwert in Lumen Statisches Kontrastverhältnis Lichtausbeute in Lumen/Watt
Kino spar 855,03 0,7106 1203:1 2,6
Kino normal 1094,34 0,8914 1228:1 2,9
Standard spar 865,83 0,7332 1181:1 2,7
Standard normal 1117,19 0,9266 1206:1 2,9
ISF night 972,05 0,2561 3795:1 3,0
ISF day 1322,60 0,3189 4147:1 3,5
dynamisch normal 1619,16 1,0195 1588:1 4,2

Messwerte zu Helligkeit, Schwarzwerten und Kontrastverhältnis.

Insgesamt schafft der W7500 seinen guten Kontrast weniger durch rekordverdächtige Schwarzwerte, sondern vor allem durch seine Helligkeit. Wie man in der Tabelle sieht, können die guten Kontrastwerte auch bei höherer Lampenleistung gehalten werden. Die Verschlechterung des Schwarzwertes wird dann durch eine im selben Verhältnis erhöhte Lichtleistung kompensiert. Die für einen positiven Bildeindruck so wichtige Tiefe wird damit in jedem Preset erreicht.

Quasi „außer Konkurrenz“ haben wir auch die beiden ISF-Presets vermessen. „Außer Konkurrenz“ deshalb, weil hier die Deaktivierung der „Dynamik Black“ Funktion (Iris-Blende) gesperrt ist. Aus diesem Grund erreichen diese beiden Modi deutlich höhere Kontrastwerte.

Soweit möglich deaktivieren wir solche Funktionen wie „dynamischen Kontrast“ für unsere Messungen grundsätzlich. Für den viel wichtigeren „Im-Bild“-Kontrast, also der Fähigkeit eines Projektors in ein und derselben Szene starke Helligkeitsunterschiede darzustellen, hilft das nämlich herzlich wenig. Hier erreicht der W7500 aber immer noch ehrliche 492:1, ein anständiger Wert.

Für eine Steigerung der Kontrastwahrnehmung beim Wechsel zwischen hellen zu dunklen Szenen kann man die „Dynamik Black-Funktion“ beim W7500 aber getrost einsetzen, da sie optisch und akustisch sehr dezent arbeitet und der Effekt im Gegensatz zu so manch anderem Gerät recht natürlich eingebracht wird.

Auch die Umsetzung der Funktion „Brilliant Color“ ist BENQ beim W7500 sehr gut gelungen. Anders als man vermuten möchte wird damit nicht die Farbsättigung unnötig gepimpt, sondern vor allem Helligkeit und Kontrast verbessert. Im Schnitt kann man damit die Helligkeit noch einmal um 200 Lumen erhöhen, die etwas kühlere Farbtemperatur fällt dabei subjektiv kaum auf.

Die Hersteller-Angabe von 60.000:1 können wir zwar auch unter Zuhilfenahme der Iris-Blende nicht nachvollziehen, sind aber mit Kontrast und Tiefenwirkung des W7500 auch so höchst zufrieden.

Helligkeitsverteilung und Homogenität

Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem weißen Testbild, das an 9 Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Bildmitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 20 Prozent.

Benq W7500 Beamer Helligkeitsverteilung
Benq W7500 Beamer Homogenitaet
Gleichmäßige Helligkeitsverteilung und hervorragende Homogenität.

Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt bei sehr guten 93 Prozent. Nennenswerte Abweichungen sind nur im rechten Bild-Drittel zu messen. Wahrnehmbar ist der Helligkeitsabfall nur in einem ganz schmalen Streifen am rechten Bildrand (ca. 2 cm bei einer Fläche von 2,26 m2) und im Filmbetrieb völlig unauffällig. Auch für das bloße Auge ist das Weißbild sehr gleichmäßig. Die Homogenität ist tadellos.

Das schwarze Testbild zeigt weder messtechnisch noch bei der Untersuchung mit dem bloßen Auge irgendwelche Auffälligkeiten. Es zeigt ein völlig gleichmäßiges Dunkelgrau ohne Wolken, Farbschimmer oder Aufhellungen.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

Interessante Themen

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)