Graustufen
Auch der Grauverlauf ist ziemlich gleichmäßig. Farbschimmer sind nicht auszumachen.
Die Differenzierung gelingt dem W7500 allerdings bei den hellsten Tonwerten deutlich besser als bei den dunkelsten. Die hellsten Stufen sind vollständig unterscheidbar, bei den dunkelsten Tonwerten ist ab dem Wert 6 ein Unterschied zu Schwarz nicht mehr auszumachen. Düstere Szenen werden subjektiv dennoch ausreichend differenziert dargestellt.
Im Modus Standard könnte man die Graustufen schon fast als perfekt bezeichnen. Auch Display-Technologie übergreifend kriegt man das selten so gut zu sehen. Der Ehrlichkeit halber muss man allerdings sagen, dass diese Perfektion in anderen Bildmodi etwas leidet.
Die Differenzierung der Graustufen ist zwar auch in anderen Bildmodi ähnlich gut, allerdings sind hier in den Abstufungen nahe Weiß Farbschimmer zu beobachten. Die folgenden Abbildungen zeigen einen Ausschnitt unseres Graustufen Testbildes aus der Bildmitte:
Im Modus ISF Night bleiben die Graustufen auch im feinen Verlauf in Richtung Weiß noch weitgehend farbneutral, driften beim Kino-Modus aber sichtbar ins Rötliche ab. Verstärkt wird der Effekt noch, wenn man die Funktion „Brilliant Color“ zuschaltet.
Tragisch ist das nicht, sondern vielmehr ein erster Hinweis an welchem Farbkanal bei der Kalibrierung gearbeitet werden muss. Bei Filmen fällt das aber auch in Werkseinstellungen nicht auf, bei Foto-Vorführungen – insbesondere in schwarz/weiß – aber unter Umständen schon.
Farbwiedergabe
Hinsichtlich der Farbwiedergabe verspricht der W7500 zum einen, einen „nativen Rec. 709 Farbraum“ und ein „individuelles Color Management“. Zum anderen eine ISFccc Zertifizierung, um sich „perfekt kalibrierte Bilder“ nach Hause zu holen.
Eigentlich ist das schon fast doppelt-gemoppelt und auf jeden Fall irreführend. Wäre der Projektor-Farbraum tatsächlich mit der High-Definition-Video-Norm bereits nativ deckungsgleich, dann bräuchte man auch keine Kalibrierung mehr.
Perfektionisten würden dann natürlich trotzdem noch das Farbmanagement nutzen, um die Darstellung auf die persönlichen Gegebenheiten (Leinwand, Lichtverhältnisse im Vorführraum, Zuspielgeräte, etc.) anzupassen. Alle anderen könnten aber getrost darauf verzichten und bekämen trotzdem eine weitgehend normgerechte Farbdarstellung.
Auch sagt die ISFccc-Zertifizierung bei Hardware nur etwas darüber aus, dass gewisse Mindest-Qualitätsanforderungen erreicht werden und die notwendigen Einstellparameter vorhanden sind, die einem geschulten Techniker ermöglichen das Gerät in Richtung der Videonorm zu kalibrieren.
Dazu bieten ISF-zertifizierte Geräte zwei geschützte Speicherbereiche für die Darstellung bei Tageslicht und im abgedunkelten Raum. Notwendig sind diese nicht, solange ein Gerät grundsätzlich die Möglichkeit bietet Nutzer-Einstellungen als Bild-Modus abzuspeichern. Auch sagt die ISF-Zertifizierung bei Hardware nichts über die mittels Kalibrierung tatsächlich erreichbare Qualität aus.
Beachtenswert ist die ISF-Zertifizierung daher vor allem beim beauftragten Techniker, der damit nachweist die erforderliche Qualifikation für eine Kalibrierung zu besitzen. Diese wird optimaler Weise immer Vorort durchgeführt, um die gesamte Signal-Kette und die persönlichen Raum- und Lichtverhältnisse zu berücksichtigen.
Eine Kalibrierung im Labor ab Werk, unter neutralen Bedingungen mit typischer Quelle und direkter Messung bei geringst möglichem Einfluss von Umgebung, Licht oder Leinwand wäre aber durchaus möglich und auf jeden Fall ein guter Ausgangspunkt. Aufgrund von Serienstreuung müsste der Hersteller das aber tatsächlich für jedes Gerät individuell durchführen.