Helligkeitsverteilung und Homogenität
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem weißen Testbild, das an neun Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Bildmitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 Prozent.
Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt zwar bei guten 91 Prozent, nennenswerte Abweichungen sind aber praktisch in allen Ecken zu messen.
Da sich die Situation zu den extremen Rändern noch verstärkt (die Messpunkte liegen in der Mitte des jeweiligen Feldes), ist die Helligkeitsabnahme des ansonsten recht gleichmäßig wirkenden Weißbildes zu den Bildrändern auch mit freiem Auge wahrnehmbar. Die Homogenität (Farbneutralität) dagegen ist tadellos.
Unten links ist das schwarze Testbild in zu sehen, wie man es auch mit freiem Auge sieht. Das Foto unten rechts zeigt das Schwarzbild mit verlängerter Belichtung, um die Problembereiche stärker sichtbar zu machen.
Das schwarze Testbild wirkt nicht wirklich schwarz, sondern eher dunkelgrau. Zudem ist es nicht gleichmäßig. In der Bildmitte ist die Helligkeit größer und in Form einer rötlichen Wolke auch mit freiem Auge zu erkennen.
Graustufen und Farbverläufe
Der Grauverlauf ist ziemlich gleichmäßig. Farbschimmer sind nicht auszumachen. Die Differenzierung gelingt dem PF1500 allerdings bei den hellsten Tonwerten deutlich besser als bei den dunkelsten.
Die hellsten Stufen sind vollständig unterscheidbar, bei den dunkelsten Tonwerten ist ab dem Wert 6 ein Unterschied zu Schwarz nicht mehr auszumachen. Düstere Szenen werden subjektiv dennoch ausreichend differenziert dargestellt.
Abgesehen vom Schwarzwert können die Graustufen in allen drei Testgrafiken überzeugen. Sie sind farbneutral und zeigen auch an den Rändern keine Farbschimmer.
Sehr gut und frei von Banding gelingen auch feine Grau- und Farbverläufe, letztere allerdings mit Einschränkungen, dazu später mehr.
Ein ansonsten selten auftretendes Problem bringt zunächst der Moiré-Test zutage. Normalerweise müssten auch diese Grafiken als gleichmäßig graue Flächen erscheinen, sehen aber mit freiem Auge etwa so aus, wie in den unten stehenden Abbildungen ersichtlich.
Möglicherweise ist der Effekt über Einstellungen im Projektor-Menü auch zu beheben. In der Praxis – also Film- und Fotovorführungen – dürfte es ohnehin eher selten eine Rolle spielen.
Farbwiedergabe
Farben werden vom PF1500 in der Werkseinstellung etwas arg bunt und Hauttöne natürlich, aber sehr kühl wiedergegeben. Schaut man auf die farbigen Streifen, zeigt sich auch ein durchaus praxisrelevantes Problem in den Farbverläufen. Die Streifen zeigen die drei Grundfarben in gleichmäßigen Helligkeitsabstufungen von Schwarz nach Weiß. Vor allem bei Grün geht ab der Bildmitte die Differenzierung völlig verloren.
Wie bereits angesprochen, ist das auch bei anderen Farben und sehr feinen Farbverläufen noch stärker zu beobachten. Das heißt, dass hier Bildinformation in stärker gesättigten Bereichen verloren gehen und diese Bereiche dann unter Umständen wie eine gleichmäßige Fläche aussehen.
Durch eine Kalibrierung lässt sich hier mit Sicherheit einiges verbessern. Die Werkseinstellung erscheint uns beim PF1500 aber auf jeden Fall praxistauglich, aber nicht optimal.
Der gemessene Farbraum zeigt im Vergleich zu bisher getesteten LED-Projektoren von LG auch ein eher überraschendes Bild. Dank LED-Technik verwundert es nicht, dass die Fähigkeiten des PF1500 deutlich über den Standard-Farbraum hinausgehen. Bisher waren die Geräte aber so abgestimmt, dass das einigermaßen gleichmäßig in alle Richtungen erfolgte. Beim PF1500 geht der verwendete Farbraum aber vor allem im unteren Bereich massiv über den Soll-Farbraum hinaus, während dieser an anderer Stelle nicht mehr vollständig abgedeckt wird.
Der Farbraum der HDTV-Norm Rec. 709 (schwarzes Dreieck) wird nicht mehr vollständig vom Projektor-Farbraum (weißes Dreieck) umschlossen und geht vor allem bei Rot massiv darüber hinaus.
Die Farbtemperatur liegt im Modus „Standard“ oberhalb von 12000K und ist damit nicht nur von den 6500K der HDTV-Norm weit entfernt, sondern derart kühl abgestimmt, dass sie den Messbereich unseres Programms sprengt.
Offensichtlich hat LG versucht, hier vor allem die Lichtleistung zu optimieren. Am nahesten an die HDTV-Norm kommt man in den Werks-Presets mit dem Kinomodus, den wir für die folgenden Grafiken verwendet haben.
Auch hier messen wir immer noch merklich zu kühle 7740K. Damit bekommt man aber schon eine Farbabstimmung, die den meisten gefallen dürfte.
Der Anstieg der Helligkeit ist perfekt mit nahezu deckungsgleichen Primärfarben. Der Gammaverlauf entspricht nicht ganz der Norm, liegt aber im Durchschnitt nahe dem Soll von 2,2.
Auch die Farbtemperatur verläuft sehr gleichmäßig, liegt allerdings mit 7740K immer noch merklich oberhalb der Kinonorm von 6500K.
Beim RGB-Niveau zeigt sich das Optimierungspotenzial für eine Kalibrierung. Die Kurven verlaufen noch nicht deckungsgleich, aber weitgehend linear. Für eine Kalibrierung bietet der PF1500 zahlreiche Einstellmöglichkeiten. Der Standardmodus versteckt aber einen Teil davon, so dass man dazu in den Kino- oder Expertenmodus wechseln sollte.
Wir haben an dieser Stelle eine grobe Kalibrierung durchgeführt. Ziel war nicht ein perfektes Endergebnis, sondern das Aufzeigen des Kalibrierungspotenzials. Als Basis haben wir weiterhin den Modus „Kino“ mit der Eco-Einstellung „Mittel“ verwendet. Dabei haben wir folgende Werte verwendet: Rot: -20, Grün: 0, Blau: -45. Diese Einstellungen sollten von Lesern nicht blind übernommen werden. Nicht nur wegen der Serienstreuung, sondern auch, weil bei der Kalibrierung für eine bestimmte Umgebung die Eigenschaften der Projektionsfläche miteinbezogen werden sollten.
Bei den Sekundärfarben ist sicher noch Raum für Feinjustierung, aber die gewünschte Farbtemperatur lässt sich recht genau erreichen und die Grundfarben im RGB-Niveau sind schon annähernd deckungsgleich. Erfreulich ist auch, dass durch die Kalibrierung Kontrast und Lichtleistung nicht merklich leiden.
Sorry, da wurde leider gepennt. Ist korrigiert.
Warum geht es denn bei der Auflösung auf einmal um einen PW800 mit 1280x800er Auflösung????
Sehe gerade anhand der Fernbedienung, dass es sich um die EU Version handeln muss. Bei der Asia & US Version liegt eine „Magic Remote“ bei. Angeblich wurden bei der Eu Version ganze Chipsätze gegen billigere Versionen ausgetauscht. Aufgrund des Aufruhrs darüber brachte LG die largo Version auf den EU Markt. Wollte mich nur absichern, dass ihr kein besseres Vorzeigegerät von LG bekommen habt, da ich sehr interresiert bin an dem Projektor. Danke
Was hat denn die abgespeckte Version nicht?
Handelt es sich in eurem Test um die pf1500.aeu (abgespeckte EU) Version?