Test Projektoren & Beamer LG PF80G
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Bildschärfe und Konvergenz

Lg Pf80g Beamer Gitter Nativ
Lg Pf80g Beamer Text Nativ
Bildschärfe und Darstellung von Grafik und Text ist in der Bildmitte ausgezeichnet.

Die jeweils 1 Pixel großen Strukturen unseres Testgitters kann der PF80G sehr sauber wiedergeben. Senkrechte und waagrechte Linien sowie feine Strukturen werden akkurat dargestellt. Das Gleiche gilt für die Darstellung von Texten. Auffällig ist lediglich, dass in bestimmten Bildbereichen die Abstände der Linien nicht ganz gleichmäßig sind. Nichtsdestotrotz ist das Ergebnis hier ausgezeichnet.

Die Interpolation von niedriger aufgelöstem Eingangsmaterial gehört ebenfalls zu den Stärken des PF80G. Auch im Vergleich zu TFT Monitoren haben wir selten Testgeräte, die bei unseren Testgrafiken derart saubere Ergebnisse abliefern. Farbsäume sind insgesamt kaum zu beobachten.

Unbefriedigend ist dagegen leider die Schärfeverteilung: es ist schlicht unmöglich, eine gleich gute Einstellung für die gesamte Bildfläche zu finden. Stets hat der PF80G ein Problem mit rechts-links und oben-unten – kaum ist die eine Seite scharf gestellt, ist die andere wieder etwas unschärfer geworden.

Lg Pf80g Beamer Gitter 720p
Lg Pf80g Beamer Text 720p
Das Ergebnis der Interpolation von 720p ist Spitze.
Lg Pf80g Beamer Gitter 576p
Auch die DVD-Auflösung 576p wird hervorragend interpoliert.

Das heißt im Klartext: die Elektronik des PF80G ist zwar grundsätzlich in der Lage eine hervorragende Bildschärfe zu produzieren, diese wird aber von der verwendeten Optik nur an bestimmten Stellen der Bildfläche auch wirklich „auf die Leinwand“ gebracht.

Die folgende Bilderserie zeigt unser Testbild, was auf die Bildmitte fokussiert wurde, zum einen in der Gesamtansicht und zusätzlich jeweils Ausschnitte aus dem Originalbild, von der Mitte und den Bildecken. Der Ausschnitt des mittleren Bildes wirkt auf der Abbildung weniger scharf als die weiter oben gezeigte Gitter-Grafik bei nativer Auflösung und zeigt leichte Farbsäume. Das liegt am größeren Aufnahmeabstand beziehungsweise am verwendeten Kamera-Objektiv und hat nichts mit dem Beamer zu tun. Wichtig ist nur der Vergleich der Schärfe in den kommenden Abbildungen untereinander.

Lg Pf80g Beamer Schaerfeverteilung Gesamt
Lg Pf80g Beamer Schaerfeverteilung Mitte
Links: Testbild komplett, Rechts: 100%-Ausschnitt Mitte.
Lg Pf80g Beamer Schaerfeverteilung Rechts Oben
Lg Pf80g Beamer Schaerfeverteilung Rechts Unten
Links: 100%-Ausschnitt rechts-oben, Rechts: 100%-Ausschnitt rechts-unten.
Lg Pf80g Beamer Schaerfeverteilung Links Oben
Lg Pf80g Beamer Schaerfeverteilung Links Unten
Links: 100%-Ausschnitt links-oben, Rechts: 100%-Ausschnitt links-unten.

Die hier gezeigte Problematik bezieht sich leider nicht nur auf die Ecken des Bildes, sondern wird auch mit bloßem Auge aus normalem Betrachtungsabstand sichtbar, sobald man etwas aus dem Bildzentrum hinausgeht. Untertitel in Filmen sind damit zwar selbstverständlich noch gut zu lesen, der Schärfeverlust aber wahrnehmbar.

Lg Pf80g Beamer Schaerfeverteilung Desktop
Schärfeverteilung Desktop, rechte Bildhälfte.

Da eine Leinwand nie zu 100% plan anliegt, haben wir übrigens das Ergebnis der Schärfeverteilung auch mit exakter Ausrichtung an einer glatten Wand überprüft – mit gleichem Ergebnis.

Die subjektive Wahrnehmung der Bildschärfe bei Filmen ist aber deutlich besser, als das die Testbilder hier vermuten lassen und wird im Teil DVD/Video und „Einsatzmöglichkeiten“ noch einmal unter die Lupe genommen.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt.

Die Helligkeit gibt LG mit 1.000 Lumen an, in welchem Modus wird nicht erwähnt. Auf die Stärke des Lichtstroms wirkt sich beim PF80G primär die Einstellung des Eco-Modus (min, mittel oder max) aus. Daher haben wir auch diese drei Einstellungen überprüft.

Den höchsten Lichtstrom messen wir erwartungsgemäß im Modus Eco minimal mit knapp 400 ANSI-Lumen. Die Effizienz ist mit 3,5 Lumen/Watt zufriedenstellend – auch beim PF80G ist die Lichtausbeute der LED nicht besser als bei guten Hochdrucklampen, bei denen wir vereinzelt schon deutlich höhere Effizienzwerte gemessen haben.

Im Modus Eco mittel sinkt die Lichtleistung auf 312 ANSI-Lumen, im Modus Eco maximal auf 231 ANSI-Lumen. Die Effizienz steigt in beiden Modi leicht auf 3,8 Lumen/Watt. Bei abgedunkeltem Kino-Raum reicht aber der leise Modus Eco max bereits problemlos aus, um eine 2 Meter breite 16:9-Leinwand ausreichend mit Licht zu versorgen. Das ist dann schon ein richtig großes Bild neben dem jeder 46 Zoll-TV winzig wirkt. Will man es heller haben oder hat man nur eine weiße Wand mit schlechterer Reflexionsfähigkeit zur Verfügung, muss man sich aber entweder mit einem kleineren Bild zufrieden geben, oder das deutlich hörbare Lüftergeräusch im Modus Eco min in Kauf nehmen.

Vollständig aussperren muss man das Licht übrigens auch am Tag beim PF80G nicht. Eine Leinwand und die Verdunkelung zumindest eines Teils des Raumes ist aber schon erforderlich. Für Tageslicht-Projektion eignet sich der PF80G weniger. Direkten Lichteinfall auf die Leinwand verträgt er auf keinen Fall.

Bei der Anzeige eines schwarzen Bildes dürfte ein Projektor im Optimalfall überhaupt kein Licht mehr abstrahlen. Das schafft Stand heute so gut wie kein Gerät, zumindest nicht in dieser Preisklasse. Auch beim PF80G kommt sichtbar Restlicht durch. Schwarze Flächen erscheinen somit subjektiv eher wie ein dunkles Grau. Der gemessene Schwarzwert liegt bei 0,18 Lumen im empfehlenswerten Eco max-Modus, der full-off Wert ist somit gar nicht schlecht. Für das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich demnach:

Schwarzwert in Lumen Statisches Kontrastverhältnis
Eco min. 0,28 1400:1
Eco mittel 0,23 1327:1
Eco max. 0,18 1280:1

Schwarzwerte und Kontrastverhältnis

Zwar bietet die LED-Technik den Vorteil, dass die LEDs in Echtzeit gedimmt oder gar vollständig abgeschaltet werden können, der PF80G macht davon aber noch nicht praktikabel gebraucht. Die sagenhaften dynamischen Angaben des Herstellers konnten wir nicht überprüfen.

Viel wichtiger ist zudem der sogenannte In-Bild-Kontrast, also die Fähigkeit eines Projektors in ein und derselben Szene starke Helligkeitsunterschiede darzustellen. Beim ANSI-Kontrast messen wir ein durchaus brauchbares Verhältnis von 372:1.

Bei vollständiger Verdunkelung lässt sich also mit dem PF80G insgesamt schon ein recht brillantes Bild erzeugen.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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