Helligkeitsverteilung und Homogenität
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem weißen Testbild, das an 9 Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Bildmitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 20 Prozent.
Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt bei sehr guten 96 Prozent. Messpunkte mit nennenswerten Abweichungen finden wir nicht, auch für das bloße Auge ist das Weißbild sehr gleichmäßig. Die stärkste Abweichung messen wir in allen Modi links oben – subjektiv wahrnehmbar war diese Abweichung aber für uns nicht.
Das schwarze Testbild zeigt weder messtechnisch noch bei der Untersuchung mit dem bloßen Auge irgendwelche Auffälligkeiten. Es wird ein völlig gleichmäßiges Dunkelgrau ohne Wolken, Farbschimmer oder Aufhellungen dargestellt.
Graustufen
Auch der Grauverlauf ist gleichmäßig und Farbschimmer sind nicht auszumachen. Die Differenzierung der hellsten Tonwerte gelingt dem PF80G allerdings deutlich besser als bei den dunkelsten Tonwerten. Ab dem Wert 4 ist ein Unterschied zu Schwarz praktisch kaum noch auszumachen. Düstere Szenen werden subjektiv dennoch ausreichend differenziert dargestellt.
Farbwiedergabe
Um es gleich vorwegzunehmen: die Farbwiedergabe gehört definitiv zu den Stärken des PF80G. Das liegt zum einen am generell größeren Potential der LED-Technik bei der Farbwiedergabe im Vergleich zur herkömmlichen Lampentechnologie. Zum anderen aber auch an der konkreten Umsetzung, die LG für den PF80G gewählt hat.
Bei herkömmlichen Hochdruck-Lampen müssen die 3 Grundfarben (rot, grün, blau) aus dem Licht der Lampe herausgefiltert werden. Solche Lampen können zum einen nicht mal schnell gedimmt werden, zum anderen besteht das Hauptproblem darin, eine Lampe mit möglichst neutralem, weißem Licht einzusetzen und die sind sehr teuer.
Bei der LED-Technik dagegen steht für jede Grundfarbe ein eigenes LED-Modul zur Verfügung. Die Farbdarstellung wird bei LED-Beamern dadurch flexibler und zugleich präziser. Die Ansteuerung dafür aber auch komplizierter und die ist LG beim PF80G sehr gut gelungen.
Laut Datenblatt soll der PF80G den NTSC-Farbraum zu 110 % abdecken. Kann ein Gerät die Videonorm nicht vollständig abdecken ist das immer schlecht, soviel ist klar. Bestimmte Farbtöne können dann schlicht nicht dargestellt werden und werden durch weniger stark gesättigte Farben ersetzt. Stattdessen stellt so ein Gerät dann zum Beispiel das kräftigste Rot dar, das es eben kann. Das Bild verliert so an Brillanz.
Geht ein Gerät aber mit seinem Farbraum über die Standard-Farbräume hinaus, hat es auf jeden Fall Potential, automatisch gut ist das aber noch lange nicht. Denn ohne Kalibrierung bedeutet das, dass in bestimmten Bereichen die Farben deutlich kräftiger dargestellt werden, als sie eigentlich sein sollten. Im Extremfall liefert so ein Gerät „Bonbon-Farben“, die selbst für die farbenfrohe Bilddarstellung einfach zu viel des Guten sind. Gerade dem Vorgänger des PF80G wurde das noch vielfach angekreidet.
LG hat in seinen Spezifikationen aber nicht zu viel versprochen. Der PF80G kann die NTSC-Norm (schwarzes Dreieck) nicht nur vollständig darstellen, sondern geht in Rot- und Grüntönen sogar etwas darüber hinaus. Dabei wurde aber nicht versucht, den darstellbaren Farbraum sinnlos zu maximieren. In der Praxis heißt das: Gerät einschalten, evtl. noch den Eco-Modus erhöhen, um die Lüfterlautstärke zu reduzieren, und schon hat man bereits mit Werkseinstellungen im Standard-Modus ein Bild, das die meisten umhauen dürfte.
Farben werden kräftig und leuchtend, aber nie überzogen bunt dargestellt. Insbesondere Hauttöne wirken sehr natürlich. Für das geschulte Auge wirkt das Bild jetzt vielleicht noch etwas kühler, als es sein sollte. Über die Farbtemperatur in den Bildeinstellungen kann man das schnell korrigieren: mit der Einstellung „mittel“ kommt man der Videonorm D65 schon recht nah.
Das war es dann aber auch. Wer also lieber erst stundenlang in Foren nach den richtigen Einstellungen suchen möchte, um dann nach langen Frustphasen endlich zu einem Erfolgserlebnis mit den richtigen Einstellungen für ein passables Bild zu kommen, für den ist der PF80G das falsche Gerät. Beim PF80G kriegt man ohne langes Gefummel bereits nach dem ersten Einschalten ein sehr gutes Bild. Egal ob Kino, Sport, TV-Serie oder Urlaubsbilder: der Standard-Modus hat uns „Out-of-the-Box“ überall gleichermaßen überzeugt.
Wer die Bildqualität noch weiter optimieren mag, hat beim PF80G alle Einstellmöglichkeiten, um das Gerät nahezu perfekt auf die Videonorm zu kalibrieren. Unter dem Bildmenüpunkt „Farbmanagement“ können sechs Farben (Rot/Grün/Blau/Türkis/Magenta/Gelb) einzeln angepasst werden, ohne die Einstellung der anderen Farben zu beeinflussen.
Subjektive Beurteilung
Im Praxistest waren bei Spielen und Videos keine ungewöhnlichen Nachzieheffekte oder Bewegungsunschärfen zu sehen. Beides macht mit dem PF80G durchaus Spaß, vor allem wenn zur Projektion eine richtige Leinwand mit guten Reflexionseigenschaften zur Verfügung steht.
Auffällig war allerdings, dass im Standard-Modus bei der Maus-Bedienung eines PC-Desktop die Zeigerbewegungen ziemlich verzögert erscheinen. Dadurch wird die Bedienung schon massiv erschwert. Die Lösung ist jedoch einfach: schaltet man den AV-Modus auf „Spiel“ sind entsprechende Bildverbesserer, die eben nur für die Filmwiedergabe gedacht sind ausgeschaltet und die Maus-Bedienung funktioniert wieder wie gewohnt.
Sound
Der PF80G hat zwei kleine Stereo-Lautsprecher mit je 5 Watt Leistung. Normalerweise erwartet man von den eingebauten Lautsprechern bei Monitoren und Projektoren trotz vollmundiger Versprechungen der Hersteller nicht allzu viel.
Beim PF80G ist es genau umgekehrt. In der Werbung schweigt LG sich zu seinen Klangqualitäten weitgehend aus und überrascht uns dann umso mehr mit einem durchaus brauchbaren Sound. Keine Frage, für echtes Kino-Feeling braucht man natürlich schon eine Mehrkanal-Soundanlage. Für einen Film-Abend bei Freunden kann aber Beamer und USB-Stick schon reichen, um ein gewisses Kino-Flair zu erzeugen. Das ist schon beeindruckend.