Bedienung und OSD
Die Fernbedienung des Philips 46PFL8008S wirkt edel und liegt gut in der Hand. Alle Tasten arbeiten mit sauberem Druckpunkt und hörbarem Knacken. Allerdings sind sie unbeleuchtet und bei gedämpfter Wohnzimmerbeleuchtung schlecht abzulesen.
Dafür bietet die Fernbedienung eine vollständige QUERTZ-Tastatur auf der Rückseite, was die Text-Eingabe bei den Smart-TV-Funktionen erheblich erleichtert. Beim normalen Gebrauch sind die Tasten auf der Rückseite unauffällig und stören nicht.
Das Layout der Tasten auf der Vorderseite hat uns allerdings auch nach längerer Eingewöhnung nicht überzeugt. Wichtige und häufig genutzte Tasten sind vom zentralen Steuerkreuz einfach zu weit entfernt und heben sich von den umgebenden Tasten nicht ab. Eine der am häufigsten genutzten Tasten ist beispielsweise die Taste für den TV-Guide, da man von der dortigen Übersicht gezielt zum gewünschten Programm springen kann. Diese Taste blind zu finden ist aber schon reichlich schwierig.
Auch werden die eigentlich aus Video-Text-Zeiten bekannten Farbtasten recht häufig genutzt, um Zusatzfunktionen aufzurufen. Um diese zu erreichen, muss sich der – normalerweise auf dem Steuerkreuz ruhende – Daumen aber ganz schön verrenken. Positiv anzumerken ist dagegen das verwendete Material. Es fühlt sich gut an und ist relativ resistent gegen Schmutz und Fingerabdrücke.
Im Smart-TV-Bereich verwandelt sich die Fernbedienung auf Wunsch auch über eingebaute Bewegungssensoren in ein Zeigegerät, um den Mauszeiger auf dem TV zu steuern. Das bringt zwar zunächst einen Hauch von „Magic“ auf den 46PFL8008S, funktionierte im Test aber letztlich doch eher holperig.
Ein echtes Highlight ist allerdings die Möglichkeit per USB auch eine normale Tastatur anzuschließen. Wir haben es einfach mit einer schnurlosen Bluetooth Tastatur/Maus-Kombination von Logitech ausprobiert und waren überrascht: Tastatur und Maus haben auf Anhieb problemlos funktioniert. Die Maussteuerung ruckelt allerdings etwas – ähnlich wie auch bei der Zeigefunktion über die Fernbedienung.
Sollte die Fernbedienung mal verlegt worden oder die Batterien leer sein, kann man den 46PFL8008S auch über die Tasten auf der Geräte-Rückseite ein- und ausschalten. Die wichtigsten Funktionen lassen sich ebenfalls zur Not von hier aus aufrufen.
Eine weitere Alternative zur Fernbedienung ist die Verwendung von Smartphone-Apps, auf die wir im Kapitel „Smart-TV-Funktionen“ noch näher eingehen.
In das OSD-Hauptmenü gelangt man über die Home-Taste auf der Fernbedienung. Statt alle 9 Menü-Punkte auf einer Seite anzuordnen, sind diese unverständlicherweise in einer Reihe angeordnet und auf 2 Seiten verteilt. Dabei braucht man mindestens die ersten fünf Menü-Punkte eigentlich nie, da es hierfür Direkt-Tasten gibt.
Für einen Skype-Anruf oder das ausführliche Konfigurations-Menü muss man dagegen erst mal ordentlich lang blättern. Dabei benötigt man das ganz am Ende liegende Konfigurationsmenü beim 46PFL8008S leider viel öfter als einem lieb ist.
Optisch ist das OSD an sich recht hübsch gemacht. In der Regel werden die Fenster vor das laufende TV-Bild gelegt oder teiltransparent überblendet. Auswirkungen von Konfigurationsänderungen kann man fast immer sofort im Bild mitverfolgen.
Eine Direkt-Taste für das ausführliche Konfigurations-Menü gibt es leider nicht. Bestimmte Einstellungen lassen sich alternativ aber auch über Taste „Options“ als Einblendung aufrufen. Die Optionen sind dabei sinnvoll unterteilt: Optionen zum laufenden TV-Programm, Bild- und Toneinstellungen und Energiespareinstellungen.
Wenn man den Bildmodus ändern will, wird so wenig wie möglich vom laufenden Bild überdeckt, damit man die Auswirkungen optimal mitverfolgen kann. Am unteren Bildrand ist auch der bereits angesprochene Energiebalken zu sehen. Damit bekommt man auch hinsichtlich Auswirkung auf den Energieverbrauch eine Live-Vorschau.
Optisch ist das OSD recht gut gelöst, auch wenn man manchmal weit mehr Tastenklicks benötigt als eigentlich nötig wären. Das eigentliche Problem bei der Bedienung des 46PFL8008S ist ein anderes. Zunächst einmal ist die Logik der Menüführung und die dazu erforderlichen Tasten nicht wirklich schlüssig zu Ende gedacht. Beispielsweise führt die „Zurück-Taste“ mal erwartungsgemäß auf die vorhergehende Menü-Ebene zurück, mal passiert gar nichts, mal fliegt man vollständig aus dem Menü heraus.
Daran kann man sich vielleicht noch gewöhnen, weniger aber an die Reaktionen auf Eingaben. Während man bei einem Monitor eine hakelige OSD-Bedienung meist ganz gut verschmerzen kann – schließlich braucht man das OSD dort nach der Ersteinrichtung meist nicht so oft – ist das bei einem TV völlig anders.
Dabei kann man nicht sagen, dass der 46PFL8008S generell immer träge reagiert. Gerade im eben beschriebenen Bereich der Standard-OSD-Aufrufe und bei den Standard-TV-Funktionen kann auch durchaus eine Zeit lang alles recht flüssig funktionieren. Nur eben nicht gleichmäßig, da der 46PFL8008S hin- und wieder ohne erkennbaren Grund „Denkpausen“ einlegt. Das ist im „normalen Betrieb“ schon nervig, kann dann aber bei Benutzung der „Smart-TV-Funktionen“ durchaus zur Geduldsprobe werden.