Standard TV-Funktionen
DVB-T, Kabel, SAT – SD und HD, der 55M7463DG unterstützt alle gängigen digitalen TV-Signale, auch in den jeweiligen HD-Ausprägungen. Ein CI-Plus-Slot für Smartcards zur Entschlüsselung von Angeboten des Bezahlfernsehens ist ebenfalls vorhanden. Die Umschaltzeiten haben wir am Kabel-Anschluss gemessen: 1,7 bis 2,5 Sekunden für den Programmwechsel ist angenehm kurz.
Der Programmwechsel erfolgt primär über die entsprechende Plus-/Minus-Taste. Eine mittels Direkt-Taste aufrufbare Senderliste wie bei anderen Herstellern scheint es beim Toshiba nicht zu geben. Allerdings kann man alternativ mittels Direkt-Taste den TV-Guide aufrufen und von dort zum entsprechenden Programm springen. Praktisch: nach jedem Programmwechsel wird automatisch unten kurz eine Info zur laufenden und den nachfolgenden Sendungen eingeblendet.
Das Anlegen von Favoriten ist ebenfalls möglich, um die Vielfalt der Sender schnell auf die Wichtigsten zu reduzieren. Der Aufruf erfolgt über die recht versteckt ganz unten angebrachte „List“-Taste auf der Fernbedienung.
Aus dem TV-Guide heraus kann man auch direkt das USB-Recording starten bzw. programmieren. Die Programmierung von Serien ist aber nicht möglich. Einen Twin-Tuner zum gleichzeitigen Ansehen und Aufzeichnen unterschiedlicher Sendungen besitzt der Toshiba 55M7463DG nicht.
Smart-TV-Funktionen
Das Verhalten der Smart-TV-Hersteller ist aus unserer Sicht kritisch zu betrachten: erst nach dem Kauf erkennt der Konsument, dass er einen Großteil der Smart-TV-Funktionen nur dann nützen kann, wenn er in winzigen Fenstern viele Seiten lang „Kleingedrucktes“ am Bildschirm rechtsverbindlich abgesegnet und in der Regel auch einen Teil seiner Privatsphäre gleich mit abgibt.
Auch Toshiba ist hier keine Ausnahme, und präsentiert dem Käufer bei der Einrichtung des Cloud-Diensts zunächst ellenlang „Kleingedrucktes“ am Bildschirm. Bereits für „echte“ Internet-Dienste, wie beispielsweise das TV-Programm, ist das schwer nachvollziehbar, da sie auch ohne Registrierung frei verfügbar sind. Toshiba geht dann aber gleich noch mal einen Schritt weiter: die Nutzung des gesamten Smart-TV-Bereichs ist nur möglich, wenn man der Erhebung von Aktivitätsprotokolldaten zustimmt.
Das heißt im Klartext: falls man ablehnt, kann man noch nicht einmal die eigenen Fotos, Videos und Musikstücke wiedergeben, die sich im lokalen Netzwerk befinden. Den Internet-Browser zum freien Surfen kann man natürlich erst recht nicht nutzen.
Wer würde wohl ein Notebook kaufen, bei dem der Besuch des Internets und das Abspielen lokaler Netzwerk-Inhalte nur möglich ist, wenn man der Erhebung von Aktivitätsprotokolldaten zustimmt, die auf dem Server des Notebookherstellers gespeichert werden?
Einen Hinweis auf den möglicherweise eingeschränkten Funktionsumfang erhält der Käufer vor dem Kauf aber nirgends. Dieses wenig verbraucherfreundliche Verhalten ist keinesfalls eine Eigenheit von Toshiba, sondern bei Smart-TV-Herstellern leider gängige Praxis.
Ansonsten bringt der Toshiba 55M7463DG ein großes, aber im Vergleich zu anderen Herstellern doch eher eingeschränktes Paket an Smart-TV-Funktionen mit. Sämtliche Funktionen detailliert zu beschreiben und zu testen würde den Umfang dieses Tests sprengen. Zudem dürfte die Bewertung der Nützlichkeit diverser Funktionen individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Wir beschränken uns daher auf die wichtigsten Aspekte und gehen hauptsächlich auf die Performance und Umsetzung ausgewählter Funktionen ein.
Integrierter Mediaplayer
Egal ob Videos, Fotos, Musik oder Dokumente – der Toshiba kann eine Vielzahl an Formaten abspielen bzw. anzeigen. Die Zuspielung kann über USB-Stick oder das Netzwerk erfolgen.
Dabei hat man die Wahl, ob man die gewünschten Inhalte nach Ordnern durchsuchen oder gleich nach Inhaltstyp filtern möchte. Zugriff und Anzeige funktionieren in der Regel recht zuverlässig.
Im Bereich Media-Player geben und nehmen sich die Hersteller bislang nicht allzu viel. Das Problem ist dabei heute nicht mehr die Performance der Hardware, sondern die Software-Umsetzung hinsichtlich Oberfläche und Usability. Obwohl gute Oberflächen seit mehr als 10 Jahren im PC-Bereich existieren, schafft es bislang kein Hersteller diese vernünftig auf HIFI-Geräte zu adaptieren. Hat man größere Bestände an Multimedia-Daten im Netzwerk liegen wird es auch beim Toshiba schnell unübersichtlich.
Beispielsweise tauchen bei der Inhaltsfilterung nach Musik dann doch wieder Ordern mit Bildern und Videos auf, die gar keine Musik enthalten. Am besten kommt man zu Recht, wenn man gleich nach Ordnern sucht. Eine Anzeige von Album-Covern bietet auch der Toschiba 55M7463DG nicht. Die Animation beim Abspielen von Musik ist recht lieblos gestaltet.
Ansonsten ist die Performance des 55M7463DG auch bei der Suche im Netzwerk und beim Abspielen gut. Selbst hochauflösende Videos in BD-Qualität werden ruckelfrei (über Gigabit-LAN) wiedergegeben.