Die Umstellung auf hochauflösende TV-Programme und der damit verbundene Durchbruch von LCD- und Plasma-Technologien bescherten den TV-Herstellern in den vergangenen Jahren goldene Zeiten. Wie es scheint, sind diese jedoch vorbei: Der Markt ist gesättigt, berichtet die New York Times.

Auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas versuchen die Hersteller mit neuen Technologien wie 3D und Internetanbindung, Kunden zum Kauf eines neuen TV-Geräts zu animieren. Die Marktsättigung im Endkundenbereich ist jedoch hoch: Bereits zwei Drittel der US-Haushalte nutzen Flachbildschirme und dürften schwer davon zu überzeugen sein, ein neues Gerät zu kaufen. Vor allem nicht angesichts hoher Arbeitslosigkeit und den Spätfolgen der Wirtschaftskrise von 2008/09.
Laut dem Marktforschungsunternehmen Displaysearch legte der Absatz von LCD- und Plasma-TVs im Jahr 2010 um 2,9 Prozent zu – verglichen mit mehr als 20 Prozent Wachstum in den Vorjahren bedeutet das einen tiefen Einschnitt für TV-Branche. Angesichts dieser Entwicklung rechnen die Hersteller nicht damit, in den kommenden Jahren erneut derartige Zuwächse zu erreichen. Nach wesentlichen Technik-Innovationen der jüngeren Vergangenheit hat sich der Sektor beruhigt. „Im nächsten Jahrzehnt wird das Ausmaß der Veränderung nicht mehr das Gleiche sein“, so James Sanuski von Panasonic.
Die große Nachfrage nach 3D-Modellen ließe auf sich warten. Ursache dafür seien zum Teil die Anschaffungskosten, sagte iSuppli-Marktforscher Riddhi Patel. „Die Kunden wissen über die versteckten Kosten Bescheid. Man braucht nicht nur einen Fernseher, sondern 3D-Blu-ray-Player, 3D-Medien und -Brillen.“ Weiterhin bemängelte er, dass die Internetanbindungen, mit denen die Hersteller werben, die Konsumenten verwirren würden – hier fehle ein gemeinsamer Standard.
Getragen wird das Wachstum in der Unterhaltungselektronik von der gleichbleibend hohen Nachfrage in Schwellenländern wie China. Westeuropa wird 2011 laut GfK noch der stärkste Markt sein. Bereits 2012 werden Asien und Südamerika die europäischen und nordamerikanischen Industriemärkte von der Spitze verdrängen. (pressetext.de)