Ich spreche 20" und 21" Widescreens die Existenzberechtigung ab, außer dass die Hersteller wahrscheinlich mehr daran verdienen! 4:3 Monitore gleicher Größe kosten in der Regel nicht mehr, bieten aber einen insgesamt größeren Sichtbereich. Es wäre für die Hersteller ein leichtes ihren 4:3 Geräten sowohl einen 1600 x 1000 als auch einen 1440 x 900 Widescreen/16:10 Modus bei 1:1 Darstellung einzubauen. Hinzu kommt noch, dass selbst aktuelle Spiele garnicht vernünftig auf Widescreens zu spielen sind. Battlefield 2/2142 zum Beispiel lässt sich zwar auf 16:10 umstellen, schneidet dann aber oben und unten etwas vom Bild ab statt links und rechts etwas dranzuhängen. Mit 4:3 Monitoren kann man aber beide Darstellungsarten nutzen!
Da sich die Hersteller weigern den Benutzern entgegen zu kommen, kann man auf 4:3 TFTs aber nur mit eigenen Mitteln in den Genuss des Widescreen-Formats kommen. Dazu muss man "lediglich" (siehe unten) eine entsprechende Auflösung in seinem Treiber hinzufügen und wählt dann vorzugsweise am Monitor eine 1:1 bzw. seitengerechte Skalierung. Sollte der Monitor das nicht anbieten, muss man die entsprechende Skalierung im Grafikkartentreiber wählen.
Das Bild ist auf dem 4:3 Monitor in Widescreen Darstellung übrigens nicht wesentlich kleiner! Ein 20" 16:10/Widescreen TFT hat eine Pixelgröße von 0,258 mm, das macht bei 1680 x 1050 genau 43,3 cm (horizontal) x 27,1 cm (vertikal). Ein normaler 20" 4:3 TFT hat eine Pixelgröße von 0,255 mm, das macht bei 1600 x 1000 genau 40,8 cm (horizontal) x 25,5 cm (vertikal). Es fehlen also 80 Pixel / 2,5 cm horizontal und 50 Pixel / 1,6 cm vertikal. Dafür hat man bei allen Desktop Anwendungen, sowie bei 4:3 Spielen deutlich mehr Fläche. Bei 1600 x 1200 sind das 40,8 cm x 30,6 cm, also immer noch 80 Pixel / 2,5 cm horizontal weniger, dafür aber 200 Pixel / 3,5 cm vertikal mehr. Zum direkten Vergleich: 1680 x 1050 = 1.764.000, 1600 x 1200 = 1.920.000, damit ist die Gesamtfläche an Pixeln gemeint. Bei 21" Geräten geht die Rechnung noch negativer für den Widescreen aus, da dort die Pixelgröße bei beiden Bauarten exakt gleich groß ist, nämlich 0,27 mm.
Aus mir völlig unerfindlichen Gründen bieten die Treiber die eigene 1:1 Interpolation in der Regel nur am digital DVI-D Ausgang an, nicht aber am analogen. Wahrscheinlich denken sich die Treiberhersteller, dass am analogen Ausgang sowieso nur CRTs werken, oder werden von den Monitorherstellern dazu angehalten. Es gibt nämlich überhaupt keinen Grund warum die Treiberskalierung nicht auch über den analogen Ausgang funktionieren sollte. Zumindest meine NVidia Karte interpoliert das Bild bei entsprechender Einstellung sowieso selbst und schickt dann das fertig interpolierte Bild mit hinzugefügten schwarzem Rand, in der nativen Auflösung des Monitors, an den Monitor. Dem Monitor kann es also egal sein, ob das Signal nun analog oder digital ankommt, für ihn ist es eh ein normales Bild in nativer Auflösung. Erfreulicherweise kann man mittlerweile zumindest im NVidia Treiber die seitengerechte Darstellung auch über den analogen Ausgang aktivieren. Das funktioniert dann sogar mit verschiedenen vertikalen Frequenzen.
Aber selbst das Erstellen einer benutzerdefinierten Auflösung wird einem erschwert (darum "lediglich"). Der Nvidia Treiber etwa zeigt sich oft bockig und meint nur, dass eine gewählte Auflösung nicht hinzugefügt werden könne (oder schließt direkt das Fenster ohne Meldung). Das Hinzufügen über den Rivatuner kann funktionieren, muss aber nicht. In meinem Fall klappte es, nachdem ich die Auflösung aber einmal löschte, ließ sie sich ums Verrecken nicht mehr auf die gleiche Art hinzufügen bzw. wurde trotz erfolgreichem Hinzufügen einfach nicht zur Auswahl angezeigt. Einzige wirklich brauchbare Lösung stellt in diesem Fall Powerstrip dar. Damit gelingt mir das Hinzufügen und Anwählen, allerdings ist die Wahl der gewünschten horizontalen Frequenz (Bildrate) nicht sichergestellt. Bei meinem 19" VP930 lassen sich z.B. 1280 x 800 über DVI-D nur bei 60 Hz einstellen, obwohl der Monitor auch 75 Hz könnte. Auf der anderen Seite betreibt die Grafikkarte den Monitor bei Grafikkarten-Interpolation über DVI-D aber sowieso immer bei 75 Hz (lässt sich nicht umstellen), womit die 1280 x 800 also auch bei 75 Hz laufen (nein, es gibt keine Bildsprünge). Über den analogen Ausgang sind alle Frequenzen frei wählbar.