Ken Park, Senior Manager für den Flachbildschirm-Markt in Korea und Technologieforschung beim Marktforschungsinstitut DisplaySearch, hat sich in dieser Woche mit dem Vermächtnis der Röhrenfernseher beschäftigt.

„Die Werbeflut, welche Aufmerksamkeit heischend auf die Vorzüge aktueller Flachbildfernseher – LED Hintergrundbeleuchtung, riesige Bildschirme, 3D-Fähigkeit – hinweist, macht es leicht, die deutlich kleineren Röhrenfernseher zu übersehen, die ihre Existenz in den dunklen Regalecken der Einzelhändler fristen“, sind Parks einleitende Gedanken.
Während hierzulande solche Bilder dominieren, besetzen Röhrengeräte in Schwellenländern noch eine Marktnische, die den Herstellern guten Profit bringt. (Foto: Dieter Schütz)
Während niemand daran zweifeln würde, dass Flachbildfernseher sich fortwährend in den Marktanteil einfressen, der den CRT-Geräten geblieben ist, bliebe da noch die Frage nach dem Zeitpunkt beziehungsweise der Geschwindigkeit der Umstellung. In China sei der Übergang zu LCD-Fernsehern äußerst schnell vonstattengegangen, doch es bliebe abzuwarten, ob andere Schwellenländer dieses Jahr ebenso großes Potenzial besäßen.
„Aufgrund hoher Panelkosten und geringer Gewinnmargen für OEM-Fertiger und Markenhersteller sind die Preissenkungen kleinerer LCD-TVs während des ersten Quartals viel langsamer abgelaufen als erwartet“, sagt Park zurückblickend. Seiner Meinung nach habe sich dieser Trend während der „Goldenen Maiwoche“ in China fortgesetzt. „Infolgedessen haben sowohl Einzelhändler als auch Markenhersteller ihren Fokus auf LED-beleuchtete LCD-TVs mit großen Bildschirmen und besseren Handelsspannen verlagert.“
Günstige CRT-Fernseher würden unternehmerisch als Chance begriffen, Konsumenten in den weniger weit entwickelten Ländern zu bedienen. „Ihre Robustheit, Toleranz gegenüber mangelhafter Stromversorgung und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis sichern ihnen einen Platz in Märkten mit Analogausstrahlung, deren Konsumenten einen rein funktionellen Bedarf haben“, weiß der Experte. Bemerkenswert findet er die Tatsache, dass viele Hersteller mit dem Nachlass ihrer CRT-Produkte bessere Gewinnspannen erzielen können als mit ihren blitzblanken LCD-Fernsehern.
Ken Park kommt zu dem Schluss, dass – wenn auch nur vorläufig – Röhrengeräte in ihrer Marktnische Gewinn erzielen, der auf dem stabilen Bedarf aus Schwellenländern fußt.