Im Bemühen, die zunehmende Kundennachfrage zu bedienen, setzen die LCD-Panelhersteller 2011 verstärkt auf sogenannte Cell-Type-LCDs und weiten dieses Geschäftsfeld entsprechend aus. In einem aktuellen, mit der LCD-TV-Wertschöpfungskette befassten Quartalsbericht rechnet Displaysearch mit einer Zunahme dieser LCD-Kits um 30 Prozent.

Dabei liefern die Panelfertiger lediglich die LCD-Zelle, bestehend aus dem Glassubstrat für TFT-Display und Farbfilter, Flüssigkristalle samt Zeitsteuerung und Treiber-Chips an die Gerätehersteller. Nicht enthalten: das Backlight-Modul oder zusätzliche optische Schichten. Das Geschäftsmodell erlaubt den Panelherstellern, während der Produktion flexibler zu sein. Die TV-Anbieter profitieren von einem höheren Individualisierungsgrad, außerdem können sie so leichter zusätzlichen Mehrwert schaffen.
Laut Deborah Yang, Direktorin für Monitor- und TV-Marktforschung bei Displaysearch, ist Chimei Innolux (CMI) 2010 führend im Cell-Geschäft gewesen, wohingegen die übrigen LCD-Fertiger nur einen marginalen Cell-Anteil hatten. Die Expertin prognostiziert, dass CMI den Cell-Absatz in diesem Jahr weiter ausbauen wird. Großabnehmer aus den Reihen chinesischer TV-Marken werden den Anteil voraussichtlich auf mehr als 50 Prozent heben.
Branchenverwandte Konzerne planen, 2010 die Quote der Zell-Kits um zehn bis 20 Prozent anzuheben. Komplementär zu diesem Trend haben bestimmte OEM-Hersteller und TV-Marken vor, verstärkt Module für die Hintergrundbeleuchtung anzubieten. Nach Ansicht der Marktforscher drücken beide Maßnahmen die Herstellungskosten insgesamt. Laut dem Displaysearch-Bericht lag die Outsourcing-Quote bei LCD-TVs im dritten Quartal bei 34 Prozent, maßgeblich beeinflusst von Sony (mehr als 50%) und LGE (20%).
Bei den OEM-Fertigern, TV-Hersteller ausgeschlossen, belegte TPV Rang eins mit 23 Prozent, gefolgt von Foxconn/CMI (15%) und Vestel (13%). Die taiwanischen OEMs Copal, Wistron und Amtran/Raken kamen jeweils auf acht bis neun Prozent. Die drei größten Panelhersteller Samsung, LG Display und CMI werden 2011 aggressiv daran arbeiten, mehr als 60 Millionen Displays für Fernseher abzusetzen – so viel wie die größten sieben chinesischen Hersteller zusammen. Insgesamt werden alle Panelhersteller voraussichtlich ein Absatzvolumen von 270 Millionen TV-Panels erreichen.